Weichenstellung in der „Toskana“
FC Bayern will in der Bundesliga auf Kurs bleiben – Nagelsmann lobt Hoffenheim
(SID) - Julian Nagelsmann war anzumerken, dass es kein Spiel ist wie jedes andere. Hoffenheim, das ist für den FC Bayern das Top-Duell mit dem Tabellenvierten – für ihn persönlich aber auch eine Rückkehr zu seinen Wurzeln als Trainer. „Unglaublich schöne neun Jahre“habe er dort verbracht, auch die Gegend hat es Nagelsmann angetan: Er freue sich deshalb, sagte er, wenn er nach der Landung in Mannheim am Freitag erst mal noch „ein bisschen durch die Toskana Deutschlands mit dem Bus tingele“.
Am Samstag um 15.30 Uhr (Sky) ist dann freilich Schluss mit lustig. Der Gegner, warnt Nagelsmann mit Nachdruck, „ist sehr gefährlich“, ja sogar „unglaublich gefährlich“, weil: Vier Spiele habe die TSG nun nacheinander gewonnen, zudem drei der letzten fünf Heimspiele gegen die Bayern, und „sie haben sehr gute Statistiken“. Nicht zuletzt habe die TSG „eine gute fußballerische Qualität“.
Für die Münchner ist das Spiel in Hoffenheim das 1934. ihrer Bundesliga-Geschichte, sie ziehen damit gleich in der ewigen Bilanz mit Rekordhalter Werder Bremen. Es ist nach dem 7:1 in der Champions League gegen Salzburg zudem ein weiterer Wegweiser für den Rest der Saison, auch wenn Nagelsmann betonte: „Es war kein Turnaround notwendig, ich hatte nicht das Gefühl, dass wir ihn brauchen.“Aber: „Es wäre komisch, wenn es jetzt nicht zuträglich für das Selbstvertrauen wäre.“
Ein Zeichen gesetzt hat der FC Bayern gegen Salzburg dennoch, nicht zuletzt Kapitän Manuel Neuer nannte den Sieg nach zuvor wenig überzeugenden Darbietungen ja ein „Statement“. Tatsächlich merkte auch Nagelsmann an, dass derzeit eine „kalendarische“Phase laufe, in der „viele Weichen gestellt werden“. In der Champions League habe der FC Bayern nun ein „sehr gutes Zeichen hinterlassen“, und was das Stellen der Weichen angehe: Da zähle er die nun folgenden drei Spiele dazu.
Besagte drei Spiele bestreiten die Bayern eben gegen Hoffenheim, dann gegen Union Berlin und beim SC Freiburg – spannend wird diese Phase freilich auch, weil zugleich die Kaderplanung für die kommenden Jahre immer mehr in den Fokus rückt. Die Verträge von Neuer, Thomas Müller, Robert Lewandowski und Serge Gnabry laufen 2023 aus. Es scheint, als seien da noch keine zielführenden Gespräche geführt worden. Nagelsmann hat betont, dass er mit allen liebend gerne weiterarbeiten würde, auch wenn seine Arbeit in München eine ganze andere ist als dereinst in Hoffenheim. Dort habe er die „prägenden Momente“in seinem Trainerleben erfahren, dort sei er ja eher Trainer gewesen, „weil du viele Jungs entwickeln musst“. Das hat ihm gefallen. „Es ist interessant, wenn du keine fertige Mannschaft hast, sondern sie entwickeln musst.“Ein Trainer des FC Bayern sei dann in „gewissen Momenten mehr Coach als Trainer“.