Stressiger Saisonendspurt
Augsburg sieht Nachteile durch Corona-Verschiebung
(dpa) - Der „Glücksfaktor“, von dem Trainer Markus Weinzierl am Donnerstagmittag noch gesprochen hatte, verließ den FC Augsburg wenige Stunden später. Anstatt am Samstag gegen ein Mainzer Rumpfteam womöglich drei Punkte im Abstiegskampf einzuheimsen, droht dem FCA im Saisonendspurt der Fußball-Bundesliga nun ein voller Spielkalender. Ein Nachholtermin für das Heimspiel gegen den coronagebeutelten 1. FSV Mainz 05 steht noch aus. Eine Ansetzung nach der Länderspielpause Anfang April scheint wahrscheinlich.
Schon vor der Absage durch die Deutsche Fußball Liga skizzierte Weinzierl mögliche Szenarien und verwies auf Wettbewerbsnachteile im Abstiegskampf: „Spielen wir es mal weiter. Danach haben wir wahrscheinlich eine Englische Woche. Wohl in der kurzen Woche zwischen Wolfsburg und Bayern. Das ist definitiv dann auch irgendwie ein Nachteil“, argumentierte der 47-Jährige. Und was, wenn ein Corona-Ausbruch dann auch mal den FCA weitflächig erwischen sollte? „Verschieben wir dann das Ende der Saison?“, fragte Weinzierl. Auch mit Blick auf diese möglichen terminlichen Engpässe
hatte der FCA bis zuletzt „zu 100 Prozent“an die planmäßige Austragung der Partie geglaubt. Doch wie die DFL mitteilte, steht den Mainzern nach einem Corona-Ausbruch weiterhin nicht die nach der Spielordnung notwendige Mindestanzahl an Spielern zur Verfügung. Schon das Spiel gegen Borussia Dortmund war vor einer Woche verlegt worden.
Die Verschiebung dürfte das zuletzt ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen Augsburg und Mainz nicht verbessern. Allein auf den Antrag der 05er hatten die Fuggerstädter schon gereizt reagiert. Entsprechend mürrisch nahmen die Schwaben schließlich das spielfreie Wochenende hin. „Der FCA hat die Nachricht der Spielabsage zur Kenntnis genommen“, hieß es in einer Stellungnahme des Vereins. Begeisterung klingt anders.
Aus sportlicher Sicht ist die Reaktion der Augsburger freilich verständlich. Schließlich wäre man gegen stark dezimierte Mainzer als Favorit in die Partie gegangen. Ein schöner Sieg geht anders. Aber im Profisport und erst recht im Abstiegskampf, in dem sich der FCA mit nur drei Punkten Vorsprung auf Regelationsplatz 16 befindet, ist das wohl egal.