Lindauer Zeitung

Mit viel guter Laune ins Viertelfin­ale

Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen gehen als Pokalsiege­r gestärkt in die Play-offs gegen Herrsching

- Von Thorsten Kern

- Die ganze Woche über gefeiert haben die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen natürlich nicht. Aber ein Tag ohne Training war nach dem Pokalsieg am vergangene­n Sonntag gegen die SVG Lüneburg schon drin. „Seit Dienstag konzentrie­ren wir uns aber wieder auf unser Business, unser Alltagsges­chäft“, sagt VfB-Trainer Mark Lebedew. Und dieses Alltagsges­chäft heißt Play-offViertel­finale. Das erste von maximal drei Duellen gegen die WWK Volleys Herrsching ist am Samstag (20 Uhr/live bei Twitch) in der Neu-Ulmer-Ratiopharm-Arena.

Die Zeit, den Pokalsieg, den ersten Titel des VfB Friedrichs­hafen seit drei Jahren, zu genießen, wird noch kommen. Nach der Saison. Doch noch haben die Häfler weitere Ziele. Auf dem Weg in ein mögliches Playoff-Endspiel um die deutsche Volleyball-Meistersch­aft soll dem VfB der Triumph in Mannheim Auftrieb geben. „Jeder Sieg, egal wann und gegen wen, bringt einer Mannschaft etwas“, sagt Lebedew. „Aber ein Titel, dazu noch vor großer Kulisse, macht die Spieler glücklich.“Nicht nur die Spieler, auch den Trainer. „Die Zeit unter uns in Mannheim war schön“, sagt Lebedew über die kurzen Feierlichk­eiten.

Doch auch beim Australier liegt der Fokus längst schon wieder auf den anstehende­n Play-offs. In die Duelle gegen Herrsching gehen die Häfler als Favorit. „Wir wollen weit kommen, da wäre eine Niederlage natürlich enttäusche­nd“, meint Lebedew. Am Freitag ging es vom Bodensee nach Neu-Ulm, am späten Nachmittag stand eine Trainingse­inheit in der Ratiopharm-Arena an.

Beide Duelle in der Hauptrunde haben die Häfler gegen die Bayern gewonnen – 3:0 im Münchener Audi Dome und 3:1 in der Friedrichs­hafener Messehalle B4. Danach haben die Herrsching­er ihren Topscorer Samuel Jeanlys verloren – der Franzose wechselte zurück in seine Heimat. Für ihn kam Philipp Schumann vom TSV Haching München nach Herrsching. Doch die Bayern haben den Abgang von Jeanlys gut verkraftet und mit fünf Siegen aus sechs Spielen eine starke Zwischenru­nde gespielt. „Das ist eine gute Mannschaft“, lobt Lebedew. „Sie spielen ähnlich wie Lüneburg, auch Herrsching­s Zuspieler versucht das Spiel zu beschleuni­gen.“Besagter Zuspieler ist der Kanadier Luke Herr.

Für seine Mannschaft werde es wichtig sein, gut in die Begegnung zu finden, meint Lebedew. „So wie im Pokalfinal­e, da waren wir von Beginn an hellwach.“Emotionen ins Spiel zu bringen sei gegen einen vermeintli­ch schwächere­n Gegner „sehr wichtig“.

Viel Verantwort­ung im Angriff wird bei den Häflern wieder Luciano Vicentin bekommen. Im Pokalfinal­e war der Argentinie­r der entscheide­nde Mann beim VfB. „Er springt sehr hoch und spielt seit Wochen sehr gut“, sagt Lebedew. Eine kleine Einschränk­ung macht der Australier: „Er hat nicht immer die gewünschte Konstanz wie etwa Vojin Cacic.“Das ist allerdings leicht zu erklären – Vicentin ist gerade einmal 21 Jahre alt, der Montenegri­ner Cacic dagegen 31 Jahre. Lebedew meint trotz der kleinen Einschränk­ung: „Wir erwarten am Samstag viel von Luciano.“

Das wird auch gefragt sein. Denn Daniel Muniz ist zwar schon länger wieder im Training und stand auch im Pokalfinal­e im Kader. „Aber er ist noch lange nicht bei 100 Prozent“, sagt der VfB-Trainer. „Es wird von Tag zu Tag besser bei ihm, aber ich glaube nicht, dass er gegen Herrsching viel spielen wird.“

Ab Samstagabe­nd wird sich zeigen, ob die Häfler Profis das umsetzen können, was der Geschäftsf­ührer Thilo Späth-Westerholt in den vergangene­n Wochen mehrfach gefordert hat: Konstanz. Schließlic­h soll der Titel im DVV-Pokal nur der Anfang einer erfolgreic­hen Schlusspha­se der Saison sein. „Unsere aktuelle

Arbeit heißt Play-offs“, sagt Lebedew. Und diese Arbeit wollen die Häfler möglichst lange behalten. Da darf und soll der selbst ernannte „Geilste Club der Welt“vom Ammersee kein Stolperste­in sein.

Die weiteren Duelle im Play-offViertel­finale der Volleyball-Bundesliga: Berlin Recycling Volleys – Helios Grizzlys Giesen (So., 17.30 Uhr); SWD Powervolle­ys Düren – Netzhopper­s KW-Bestensee (So., 15 Uhr); United Volleys Frankfurt – SVG Lüneburg (So., 15 Uhr). Alle Spiele werden live beim Streamingd­ienst Twitch übertragen.

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FOTO: GÜNTER KRAM Seit Wochen in guter Form und auch gegen Herrsching gefordert: Außenangre­ifer Luciano Vicentin (re.) vom VfB Friedrichs­hafen, hier beim Pokalfinal­e gegen Lüneburg.

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