Unwetterschäden schlagen auf Kfz-Versicherungen durch
Assekuranz hat Tarife für Haftpflicht und Teilkasko teilweise deutlich angehoben – Warum sich der Teuer-Trend fortsetzen könnte
- Xandra, Ylenia oder Zeynep – so hießen nur die letzten drei Unwetter, die in Deutschland in den vergangenen Jahren schwere Schäden verursacht haben – auch bei Autos. Deshalb zeigen sich die Folgen nun auch in den Tarifen für die Kfz-Versicherung. Denn die Teilkasko-Tarife sind zum Jahresende um 8,1 Prozent gestiegen, inzwischen sind sie sogar um 8,5 Prozent teurer.
Diese Preisentwicklung im Neugeschäft hat das Vergleichsportal Verivox in Zusammenarbeit mit der Hochschule Augsburg ermittelt. Im vergangenen Jahr hätten die Versicherungsgesellschaften besonders viele Unwetterschäden bezahlen müssen, erklärt Wolfgang Schütz von Verivox. Das habe zu den Preissteigerungen in dieser Sparte geführt. Und diese Entwicklung könnte sich fortsetzen, warnt er: „Noch haben nicht alle Anbieter diese Mehrkosten eingepreist. Darum könnte sich der Teuer-Trend in der Teilkasko in den kommenden Monaten fortsetzen.“
Im Herbst lagen die Tarife in den anderen Versicherungssparten noch niedriger, deshalb waren die Preise im Schnitt noch ausgeglichen. Doch inzwischen sind auch die Preise für die einfache Kfz-Haftpflicht um 3,6 Prozent gestiegen. Eine Ausnahme waren nur die weiter günstigen Tarife in der Vollkaskosparte. Sie liegen aktuell um gut fünf Prozent unter denen des Vorjahrs. Über alle Tarifsparten hinweg liegen die Preise im Durchschnitt deshalb etwa ein Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Allerdings lohnt sich immer ein Vergleich. Dazu rät auch der OnlineGeldratgeber Finanztip und verweist neben Verivox auch auf das
Vergleichsportal Check24. Verivox hat beim Blick auf die aktuellen Preise festgestellt, dass im günstigen Preissegment die Tarife noch um vier Prozent unter denen des Vorjahrs liegen – auch hier sind jedoch die Teilkasko-Preise um ein Prozent gestiegen.
Doch für jeden Autofahrer, also nicht nur beim Kauf eines Fahrzeugs, lohnt sich eine Überprüfung der Police einmal im Jahr. Üblicherweise kann man zum 30. November die Versicherung wechseln. Dabei sollte man prüfen, welcher Versicherungsschutz nötig ist. Die reine Haftpflichtpolice deckt ja nicht die Schäden am eigenen Auto ab. Ob man die über einen Teil- oder Vollkaskoschutz mitversichern will, hängt vor allem von Alter und Wert des Autos ab. Denn deren Tarife sind deutlich teurer. „Für einen Neuwagen ist Vollkasko meist der richtige
Schutz“, rät Finanztip. Bei LeasingVereinbarungen kann eine Vollkasko sogar Pflicht sein. Teilkasko deckt Diebstahl, Brand und Explosion, Sturm, Blitzschlag, Hagel und Überschwemmung ab. Aber auch Zusammenstöße mit „Haarwild“wie Reh oder Wildschwein sind abgesichert oder der Marderbiss an Kabeln, Schläuchen und Leitungen, Glasbruch oder Kabelschaden durch Kurzschluss.
Wenn man jedoch eine Teil- oder Vollkaskoversicherung abschließt, sollte man auf jeden Fall einmal im Jahr prüfen, ob sie in der Form noch nötig ist: „Deshalb ist es nach einigen Jahren meist sinnvoll, von der Vollkaskozur Teilkaskoversicherung zu wechseln – und damit ordentlich Geld zu sparen“, raten die Verbraucherexperten. Sparen kann man auch über die Höhe der Selbstbeteiligung, die im Schadensfall zu tragen ist.