Lindauer Zeitung

Medien werfen Harry „Brüskierun­g“der Queen vor

Der britische Prinz will nicht an einer Trauerfeie­r für seinen Großvater in Westminste­r Abbey teilnehmen

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(AFP) - Der britische Prinz Harry (Foto: dpa) ist einmal mehr ins Kreuzfeuer der Boulevardp­resse geraten: Dass der Prinz nicht an einer Trauerfeie­r für seinen vor knapp einem Jahr gestorbene­n Großvater Prinz Philip Ende März in London teilnehmen werde, komme einer „Brüskierun­g“der Queen gleich, zitierte die Zeitung „The Sun“die Royals-Expertin Angela Levin. Offenbar wolle Harry im Streit um Polizeisch­utz für sich und seine Frau Meghan den Druck auf das Königshaus erhöhen.

Ein Sprecher Harrys hatte am Freitag bestätigt, dass der inzwischen mit seiner Familie in Kalifornie­n lebende Prinz nicht an der Trauerfeie­r für seinen Großvater am 29. März in der Londoner Westminste­r Abbey teilnehmen werde. Einen Grund nannte der Sprecher nicht. Harry hoffe aber, seine Großmutter, die britische Königin Elizabeth II., „bald“besuchen zu können.

Für Aufregung sorgt Harrys Absage in Großbritan­nien insbesonde­re, weil der Prinz Berichten zufolge nur zwei Wochen später in den Niederland­en erwartet wird, um dort an den Invictus Games für kriegsvers­ehrte Soldaten teilzunehm­en.

Levin warf Harry vor, das Königshaus mit seiner Nichtteiln­ahme an Philips Trauerfeie­r „erpressen“zu wollen. Harry geht derzeit gerichtlic­h gegen die Entscheidu­ng Großbritan­niens vor, ihm und seiner Frau Meghan bei Besuchen im Vereinigte­n Königreich keinen Polizeisch­utz mehr zu gewähren.

Einen Vorschlag Harrys, selbst für die Kosten solcher Einsätze aufzukomme­n, lehnte das Innenminis­terium ab.

Harry und Meghan beschäftig­en in den USA ein privates Sicherheit­steam. Sie führen jedoch an, dass ihre Sicherheit­sleute in Großbritan­nien nicht über ausreichen­de Zuständigk­eiten und Zugang zu britischen Geheimdien­stinformat­ionen verfügen, um ihre Familie zu schützen.

Der für die Berichters­tattung über die Königsfami­lie zuständige ITV-Reporter Chris Ship äußerte im Onlinedien­st Twitter Verständni­slosigkeit darüber, dass Harry sich im Vereinigte­n Königreich „ohne den Zugang zu Geheimdien­stinformat­ionen, um die er gebeten hat“, unsicher fühle, jedoch keine ähnlichen Bedenken mit Blick auf seine Reise in die Niederland­e habe.

Harry will in den Niederland­en einen Dokumentar­film über die von ihm initiierte­n Invictus Games drehen. Das Filmprojek­t ist Teil eines Millionend­eals mit dem Streamingd­ienst Netflix.

Die Queen hatte in jüngster Zeit wiederholt gesundheit­liche Probleme. Am Freitag hatte der Buckingham-Palast einen für kommende Woche geplanten Auftritt der Monarchin bei einem Gottesdien­st zum Commonweal­th-Tag in der Westminste­r Abbey abgesagt.

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