Medizinstandort Tettnang soll erhalten bleiben
Ziel ist Sicherung des Standorts mit einer optimalen Notfallversorgung im östlichen Bodenseekreis
- Ein Zeichen für die Klinik Tettnang will der Tettnanger Gemeinderat setzen. Auch hat er Bürgermeister Bruno Walter ermächtigt, Gespräche zu dem Thema mit allen relevanten Beteiligten in diesem Prozess zu führen. Die Entscheidung fiel am Mittwoch im Gremium einstimmig aus. Eine inhaltliche Diskussion gab es bei der Sitzung nicht.
Im Grunde vertritt der Gemeinderat zwei Grundpositionen: Es geht ihm laut Sitzungsvorlage um „die Sicherung des Standortes Tettnang im Rahmen eines medizinischen Gesamtkonzepts im Medizin Campus Bodensee“. Und: „Ziel muss es sein, für den östlichen Bodenseekreis eine optimale Notfallversorgung in Tettnang dauerhaft sicherzustellen.“
Explizit als Ansprechpartner aufgeführt sind das Landratsamt Bodenseekreis (Landrat Lothar Wölfle), die Stadt Friedrichshafen (Oberbürgermeister Andreas Brand), der Medizincampus Bodensee sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im östlichen Bodenseekreis, also Meckenbeuren, Eriskirch, Langenargen, Kressbronn und Neukirch). Mit diesen soll Tettnangs Bürgermeister Walter konkrete Gespräche führen. In der Sitzung
des Gemeinderats nahm Bruno Walter sehr starken Bezug auf die schriftliche Vorlage in den Sitzungsunterlagen. Mit Blick auf die Aussagen Luchas sei unklar, was er mit „Zentren der Primärversorgung“meine. Die Aussagen seien bei allen Beteiligten auf massive Kritik gestoßen.
Die noch nicht bewältigte Corona-Pandemie habe eindrucksvoll gezeigt, „wie wichtig die Dezentralisierung von Kliniken“sei. Auch gehe es um die Frage, wie eine gute medizinische Versorgung der Menschen im ländlichen Raum sowie eine gute Notfallversorgung im ländlichen Raum gesichert und langfristig erhalten werden könne. Walter nannte zudem explizit die Geburtshilfe, bei der die Zahlen von 600 auf über 900 Geburten gestiegen seien.
Die Sitzungsvorlage nimmt außerdem Bezug auf bisherige Sitzungen etwa mit Gewerkschaften und diverse Gespräche in unterschiedlichen Konstellationen. Hier sei die Frage gewesen, was gegen eine Schließung unternommen werden könne. Das grundsätzliche Thema sei ein landes- und bundesweites. Die Sitzungsvorlage führt hier die Notwendigkeit einer Reform des Gesundheitswesens an. Bürgermeister Bruno Walter führte diese Punkte allerdings in seinem Sachvortrag nicht weiter aus.