EV Lindau Islanders scheitern in den Pre-Play-offs
Zwei Niederlagen gegen den EC Peiting besiegeln das frühe Saisonaus in der Eishockey-Oberliga Süd
- Die EV Lindau Islanders sind nach einer insgesamt schwachen Leistung in den Pre-Play-offs der Eishockey-Oberliga Süd gescheitert. Am Sonntagabend verlor die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Wiedmaier auch das zweite Spiel gegen den EC Peiting verdient mit 0:5 (0:1, 0:0, 0:4). „Die Serie war ein Spiegelbild der ganzen Saison. Die Specialteams haben auch heute den Unterschied gemacht. Peiting hatte die nötige Cleverness“, sagte Wiedmaier am Sonntag.
Nach der 3:6-Niederlage am Freitagabend war für die Islanders klar: Bei einer weiteren Pleite würden sie sich in die Sommerpause verabschieden müssen, bei einem Sieg würde es das entscheidende dritte Spiel am Dienstag in Peiting geben.
Von Beginn an war den Islanders anzumerken, dass sie wussten, was auf dem Spiel stand. Das sah nach Pre-Play-offs aus, nach Einsatz, nach Willen zum Weiterkommen. Doch die erste Chance hatten die Peitinger: Ty Morris (2.) traf den Pfosten. Und auch das erste Tor fiel für die Gäste. Relativ unbedrängt durfte Maximilian Söll aus halblinker Position abziehen, der gar nicht mal so scharf geschossene Puck fand geradewegs an Islanders-Goalie Matthias Nemec vorbei zum 1:0 ins Tor.
Die Lindauer ließen sich davon aber nicht entmutigen, genauso wenig wie sie sich von den Peitingern provozieren ließen. Es war richtig Gift in der Partie, was die Schiedsrichter früh dazu veranlasste, zu beiden Trainern zu fahren und eine Ansage zu machen. Was dem Spiel lange fehlte, war eine echte Lindauer Chance. Bevor es soweit war, musste Nemec mit einer großen Parade gegen Dominic Krabbat das 0:2 verhindern. Dann die Islanders: Erst verpasste Florian Lüsch (19.) allein vor Gäste-Goalie Florian Hechenrieder den Ausgleich, dann hatte Michal Bezouska (20.) eine gute Einschusschance, nutzte sie aber ebenfalls nicht. Die Leistung der Islanders im ersten Drittel ließ aber trotz fehlender Tore darauf hoffen, dass es wirklich etwas werden könnte mit dem Sieg in Spiel zwei.
Der zweite Abschnitt begann für Lindau mit der nächsten Überzahl, aber erneut nicht mit Erfolg. Zwei Minuten passierte sehr wenig. Danach hatte Morris wieder die erste sehr gute Chance des Drittels, da waren allerdings schon fast sechs Minuten gespielt. Ein weiteres Powerplay für die Islanders verlief nicht besser als das vorherige. Auf der Gegenseite prüfte Nardo Nagtzaam (32.) den reaktionsschnellen Nemec.
Es blieb giftig, Peiting provozierte weiter, Lindau ließ sich immer noch nicht locken und beschäftigte sich lieber damit, mal zu Chancen zu kommen. Und die kamen, wenn auch erst spät im Drittel. Erst eroberte Damian Schneider den Puck, legte ab auf Bezouska, der blieb aber in der Abwehr hängen. Bezouska selbst scheiterte nach Pass von Dominik Patocka gleich zweimal an Hechenrieder (38.), ehe Robin Wucher in den Schlussmomenten des Drittels knapp drüber zielte. Es blieben noch 20 Minuten, um das frühe Aus in den Pre-Play-offs abzuwenden.
Ein erneutes Powerplay zu Beginn des Schlussdrittels brachte aber wieder nur die Erkenntnis, dass es den Lindauern in dieser Saison mit einem Mann mehr auf dem Eis nicht gelingt, einen Vorteil daraus zu ziehen. Viel zu kompliziert, viel zu viele Querpässe, viel zu wenig Schüsse – so sahen auch diese zwei Minuten aus.
Wie so eine Überzahl aussehen kann, demonstrierten die Peitinger kurz darauf: Nach 23 Sekunden lag der Puck im Netz hinter Nemec, Florian Stauder hatte abgezogen – 2:0 (47.). Wenige Momente später stand Krabbat am rechten Pfosten frei und schob einen Pass von Lukas Motloch zum 3:0 (49.) für den ECP ins Tor.
Die Körpersprache der Lindauer bei dieser Aktion sagte: Das war’s für diese Saison. Doch noch waren knapp zwölf Minuten zu spielen, im
Eishockey eine halbe Ewigkeit. Mehr als stetes Bemühen war da auf Islanders-Seite nicht mehr. Peiting spielte die Partie abgezockt runter, traf sogar zum 4:0 (56.) durch Thomas Heger. Und dann flogen auf dem Eis doch noch die Handschuhe: Marvin Wucher und Motloch mussten beide nach einem kurzen Faustkampf mit einer Spieldauerstrafe vom Eis. Der Schlusspunkt war das aber noch nicht, den setzte Peitings Kapitän Andreas Feuerecker mit dem 5:0 (59.) in Überzahl. Peitings Trainer Anton Paal lobte die Islanders trotz des klaren Ergebnisses: „Gegen Lindau war es jedes Mal ein Kampf in dieser Saison. Auch heute.“