Omnibus-Burkhard will in Röthenbach bauen
Das Lindenberger Unternehmen plant einen Betriebshof, ein Hostel und eine Anlage zur Wasserstofferzeugung
- Wo im Röthenbacher Ortsteil Oberhäuser einst Abstellgleise lagen und derzeit viel Gestrüpp und Unkraut wuchert, will Omnibus-Burkhard einen neuen Betriebshof errichten. Und nicht nur das: Geplant sind auch ein Hostel und eine Anlage zur Wasserstofferzeugung. Für das Vorhaben will die Gemeinde einen Bebauungsplan aufstellen. Jetzt ist sie in das Verfahren eingestiegen. Seit 50 Jahren gibt es das Reisebus-Unternehmen in Lindenberg. Es ist inzwischen in zwei Firmen aufgespalten, die die Brüder Klaus und Robert Burkhard leiten.
Einer der Firmensitze soll nach Röthenbach verlegt werden, kündigt Klaus Burkhard auf Nachfrage unserer Redaktion an. Allzu viele Details rund um die Planung gibt es noch nicht. Vorgesehen sind zwei Wartungshallen – sowohl für konventionelle Busse, als auch für Busse mit Wasserstoffantrieb. Denn die will Burkhard künftig ebenfalls einsetzen und den dafür notwendigen Wasserstoff auch selbst produzieren. Damit würde das Unternehmen Neuland in der Region betreten. Einen Publikumsverkehr hingegen soll es in Röthenbach nicht geben. Unabhängig vom Busbetrieb ist die Errichtung eines Hostels speziell für junge Touristen am südlichen Ende des Bereiches geplant. Die Gemeinde hat die Fläche, die nördlich des Bahnhofs liegt, vor einiger Zeit erworben.
2018 gab es bereits Überlegungen zu einer Bebauung mit einem Mischgebiet. Nun ist dort ein vorhabenbezogener Bebauungsplan für das Burkhard-Projekt vorgesehen. Der Gemeinderat hat die Aufstellung einstimmig beschlossen. Das bedeutet: Die konkrete Planung und die Einbeziehung von Behörden und Öffentlichkeit folgen noch. Allerdings haben im Vorfeld der jüngsten Gemeinderatssitzung einige Anwohner der Straße „Am Heiligenholz“bereits ihre Bedenken angemeldet. Und in der Tat ist unter anderem der Lärmschutz
ein Thema für das Projekt, wie Florian Krug und Merlin Rehmann vom Planungsbüro Sieber Consult bei der Vorstellung des ersten Planentwurfs feststellten. Der Verkehrslärm durch die danebenliegende Bahnstrecke sei dabei ebenso zu untersuchen wie der Lärm, der vom Burkhard-Projekt auf das westlich gelegene Wohngebiet einwirken könnte. Dabei soll sich eine Hangkante positiv auswirken. Der natürliche Geländeverlauf umfasst in dem Bereich nämlich einen Höhenversatz von gut zehn Metern. Höher sollen die Gebäude von Burkhard nicht werden. Ein weiteres Thema ist die Anlage zur Wasserstoffproduktion.
Hier sieht Bürgermeister Stephan Höß Unklarheiten: Da es noch keine vergleichbaren Anlagen im Landkreis gibt, „wissen die Ämter wohl nicht, wie sie damit umgehen sollen“, sagte Höß. Während die Planer Krug und Rehmann „kein grundsätzliches Ausschlusskriterium“für einen Betriebshof an dieser Stelle sehen, verwies der Bürgermeister mehrfach darauf, dass „noch nichts in Stein gemeiselt“sei. Denn: „Wir stehen ganz am Anfang des Verfahrens.“