Stadtwerk am See baut einen begehbaren Schacht – Bodensee-Wasserversorgung setzt Ultrafiltrationsanlagen ein
genannten Molch vorgenommen, das heißt: Von Wasserdruck angetriebene Bürsten arbeiten sich rotierend Stück für Stück in den Rohren vor, erklärt Unternehmenssprecherin Sarah Gebhard auf Nachfrage. Hätte das Wasserwerk nicht gehandelt, wären die Rohre laut Mitteilung in ein paar Jahren vermutlich komplett durch die Muscheln verstopft.
Der Wassermeister versichert: „Es ist ein rein mechanisches und kein hygienisches Problem. Die Trinkwasserqualität ist ausdrücklich nicht beeinträchtigt. Die Wasseraufbereitung fängt ohnehin erst im Wasserwerk an.“Die Arbeiten am Schacht haben nach dem Ende der Badesaison im Herbst 2021 begonnen und sollen im Mai 2022, rechtzeitig vor Beginn der neuen Saison, fertig werden. Alexander Belards Prog„Aktuell liegen wir sehr gut in der Zeit.“
Um sich fit für die Zukunft zu machen, hat die Bodensee-Wasserversorgung das Projekt „Zukunftsquelle. Wasser für Generationen“aufgelegt. Einer Pressemitteilung zufolge plant der Zweckverband „zur langfristigen Sicherstellung der Trinkwasserversorgung von 320 Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg mit etwa vier Millionen Einwohnern und wegen der zunehmenden Ausbreitung der Quagga-Muschel neue Wasserwerke“. Das geschätzte Investitionsvolumen: mehrere Hundert Millionen.
Nur ein Hintergrund: Einige der Anlagen näherten sich ihrer Altersgrenze und müssten in den nächsten Jahren ersetzt oder erneuert werden.
Dazu gehören dem Versorger zufolge beispielsweise Wasserspeicher und die elektrischen Anlagen. Im Vorfeld werden ab Ende März an Land und im Überlinger See Bohrungen vorgenommen.
Um außerdem die Ausbreitung der Quagga-Muschel in den Griff zu bekommen, setzt der Zweckverband auf technische Erneuerung. Auf der Internetseite www.zukunftsquelle ist zu lesen: „Mit Ultrafiltrationsanlagen an den Uferstandorten wird ein Verfahren zum Einsatz kommen, das durch eine Porenweite von 20 Nanometer unerwünschte organische und partikuläre Feststoffe wie Gletscherschliff oder Mikroorganismen sicher entfernt und somit auch die Larven der Quagga-Muschel aus den nachfolgenden technischen Anlagen und Aufbereitungsstufen fernhält.“(poi)