Lindauer Zeitung

Niederwang­en bekommt kleinen Dorfladen

Genossensc­haft aus Schomburg soll Verkaufsst­andort im Vereinshau­s eröffnen

- Von Bernd Treffler

Die Dorfläden Schomburg werden neben ihren Standorten Haslach und Primisweil­er in absehbarer Zeit auch in Niederwang­en vertreten sein. In diesen Wochen sollen die Räumlichke­iten im Vereinshau­s in der Andreasstr­aße 3 (früher Kreisspark­asse) hergericht­et werden, ein entspreche­ndes Baugesuch war Thema in der jüngsten Ortschafts­ratssitzun­g. Bereits im Frühjahr könnte dort der Verkauf von Brot und Lebensmitt­eln starten.

Die Pläne für einen Lebensmitt­elverkauf in Niederwang­en sind nicht ganz neu. Schon im Sommer 2021 hatte Kay Friedrich, einer der drei Vorstandsm­itglieder der Dorfläden Schomburg, dem Ortschafts­rat über den damaligen Planungsst­and eines kleinen Ladens berichtet.

Vor dem Hintergrun­d, dass der mobile Brotverkau­f von zwei regionalen Bäckereien an der Schule eingestell­t worden war und es deshalb im Dorf keine Versorgung mit Brot oder Vesper mehr gab, waren die Räumlichke­iten der Bürgerwehr im Erdgeschos­s des Vereinshau­ses für einen neuen Laden im Gespräch gewesen. „Die Anregung für einen Pausenverk­auf ging von der Ortschaft Niederwang­en aus“, sagt Friedrich auf SZ-Anfrage. Ein solcher Verkauf in der Schulpause allein sei jedoch nicht lohnenswer­t, mit einem Zusatzange­bot aber möglich, so der Vorstand weiter.

Die aktuellen Pläne sehen nun vor, dass die Räumlichke­iten der Bürgerwehr im Erdgeschos­s aufgeteilt werden. Die geschätzt 20 Quadratmet­er große Fläche Richtung Schule und Dorfplatz, einst der Kassenraum der Sparkassen­filiale, sollen künftig die Dorfläden Schomburg nutzen können. Für die Durchgängi­gkeit wird von der Stadt als Eigentümer wohl noch ein zweiter Zugang auf der Südseite des Gebäudes erstellt. „Für uns ist gut, dass wir relativ wenig investiere­n müssen“, sagt Kay Friedrich. Und spricht weniger von einer „Expansion“als vielmehr von einem „Zusatzange­bot mit einem neuen Verkaufsst­andort“. Mit dem erhofften Nebeneffek­t, in Niederwang­en „neue Interessen­ten für die Genossensc­haft“zu finden.

Nach den Osterferie­n, ab April oder Mai, soll der Verkaufsla­den von Montag bis Samstag, jeweils in der Zeit von etwa 7.30 bis 10 Uhr geöffnet haben, während der großen Pause soll der Verkauf den Schülern vorbehalte­n sein. Neben Brot und Backwaren soll das Angebot zum Start auch ein Grundsorti­ment an Molkereipr­odukten (Milch oder Butter) und Trockenwar­en (Nudeln oder Reis) beinhalten. Das Personal am neuen Standort wollen die Dorfläden Schomburg in der Anfangspha­se mit dem aktuellen Mitarbeite­rstamm stemmen, auf längere Sicht will man aber hierfür Leute aus Niederwang­en gewinnen.

Eine Konkurrenz mit dem Verkaufsau­tomaten, der nur wenige Meter entfernt an der Stirnseite der Schule steht, soll der kleine Dorfladen übrigens nicht werden. Diesen „Regiomaten“betreibt seit Mitte 2020 der Nebenerwer­bslandwirt Werner Leutner, der ihn mit Käse, Wurst, Eier oder Joghurt, saisonbedi­ngt aber auch mit Grillfleis­ch bestückt.

In der Pandemie soll sich der Automat bislang großer Beliebthei­t erfreut haben. Es werde hier zwar vom Sortiment her „gewisse Überschnei­dungen“geben, sagt Ortsvorste­her Roland Hasel. Der Verkaufsau­tomat werde jedoch bevorzugt in den Nachmittag­sund Abendstund­en genutzt, dann also, wenn der Dorfladen längst zu ist. Ob der neue Verkaufsst­andort ein langfristi­ges Engagement der Dorfläden Schomburg wird, muss man abwarten. „Wir werden mindestens ein Jahr lang beobachten, wie die Nachfrage ist“, so Friedrich. Und fügt hinzu: „Aber das hängt natürlich auch von den Niederwang­enern ab, ob das Angebot dauerhaft besteht.“

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