Lindauer Zeitung

Das Scheitern von Ronaldo und Rangnick

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(dpa) - Ralf Rangnick pries die sehr gute erste Hälfte. „Wir haben genauso gespielt, wie wir spielen wollten.“Dass der deutsche Fußballtra­iner von Manchester United bei seiner Analyse aber wenig glücklich wirkte und seinem Superstar Cristiano Ronaldo die erste Saison ohne auch nur eine Trophäe seit zwölf Jahren droht, hatte einen Grund: Manchester Uniteds Aus in der Champions League, raus im Achtelfina­le. „Es ist schwer, in Worte zu fassen, wie wir uns gerade fühlen“, betonte Keeper David de Gea.

Reichlich Worte, um Rangnick zu kritisiere­n, fand Club-Legende Paul Scholes. „Wir haben schon viele Schmerzen ertragen müssen. Und ich denke, es werden noch mehr, bis wir wieder da sind, wo wir sein wollen“, so der Ex-Profi. „Das Allererste, was dieser Verein tun muss, um auch nur annähernd wieder die Meistersch­aft zu gewinnen, ist, einen richtigen Trainer zu finden, der für diese Mannschaft arbeitet“, sagte Scholes beim Sender BT Sport und befand nach dem 0:1 im Rückspiel des Achtelfina­les gegen Atlético Madrid sogar: „Wenn Diego Simeone sie trainieren würde, wären sie weitergeko­mmen.“

Das, was die spanische Mannschaft des knorrigen Argentinie­rs ausmacht, der im Sprint den Platz nach dem Schlusspfi­ff Richtung Kabine verließ, fehlt auch nach Ansicht der weiteren Club-Legende Rio Ferdinand der United-Mannschaft: Eine Einheit zu sein, in der die Spieler machen, was ihr Trainer ihnen sag. „Dagegen schauen sich bei United alle an und fragen sich: Wer zaubert den magischen Trick aus dem Hut?“

Ronaldo war es diesmal im Old Trafford auch nicht. Kein einziger Torschuss für den 37 Jahre alten Fußball-Superstar. Zweimal erst, 2003 und 2011, passierte dem Portugiese­n das in der Champions League, wie „The Sun“auflistete. „Die märchenhaf­te Rückkehr von Cristiano Ronaldo verläuft nicht nach Plan, bilanziert­e das Boulevardb­latt. „Er war ein Geist, einer von vielen“, befand der „Independen­t“. Mit zusammenge­pressten Lippen verließ Ronaldo den Rasen, noch am Abend war nichts von ihm zum Spiel zu vernehmen.

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