Lindauer Zeitung

Sieg dank Laserstrah­l

Handballer feiern gegen Ungarn Erfolg in letzter Sekunde

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(SID) - Ein Tor von Kapitän Johannes Golla in letzter Sekunde hat den deutschen Handballer­n zum Abschluss des Länderspie­l-Doppelpack­s gegen Ungarn eine gelungene Generalpro­be für den Showdown in der WM-Qualifikat­ion beschert. Die Mannschaft von Bundestrai­ner Alfred Gislason besiegte den WMFünften in Kassel dank des späten Treffers mit 30:29 (17:13) und präsentier­te sich dabei gut gerüstet für die entscheide­nden Play-off-Spiele gegen die Färöer im April.

„Da hat uns Johannes am Ende mit einem Laserstrah­l gerettet“, sagte Julius Kühn über den Treffer ins leere Tor – kurz nach dem Ausgleich der Ungarn: „Dass wir gewonnen haben, ist das, was zählt. Aber es waren wieder Schwankung­en drin.“Gislason ärgerte sich vor allem über den völlig überflüssi­gen Ballverlus­t kurz vor Schluss, der dem Gegner das 29:29 ermöglicht­e. Dennoch meinte er: „Wir haben verdient gewonnen.“

Beste Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbu­ndes (DHB) vor 3011 Zuschauern in der Rothenbach-Halle waren der wurfgewalt­ige Kühn und Rechtsauße­n Timo Kastening mit jeweils fünf Toren. Am Samstag hatte sich der EM-Siebte gegen die Ungarn in Gummersbac­h noch mit einem 31:31 (17:16) begnügen müssen. Fabian Wieder erzielte dabei neun Treffer.

Rückkehrer Juri Knorr hatte danach „ein bisschen mehr Killerqual­ität“gefordert, und diese zeigte das DHB-Team nach einer kurzen Anlaufphas­e. Nach der ersten Führung durch Kastening zum 5:4 (8.) drehte der dreimalige Weltmeiste­r richtig auf. Beflügelt von den Paraden von Torhüter Andreas Wolff zeigte sich auch die Deckung gegenüber dem ersten Vergleich mit Ungarn deutlich verbessert. Lohn war die erste Vier-Tore-Führung durch Tim Zechel beim 9:5 (13.). Der Kreisläufe­r aus Erlangen hatte erst am Samstag sein Debüt im Nationaltr­ikot gefeiert und erzielte nun sein Premieren-Tor.

Dann schlichen sich aber einige Unkonzentr­iertheiten ein. Der so komfortabl­e Vorsprung schmolz auf einen Treffer (18:17/38.). Wolff-Ersatz Till Klimpke war in dieser Phase ebenfalls kein Faktor. In der Folge steigerte sich das DHB-Team aber wieder in allen Bereichen. In Gummersbac­h vergab der starke Wiede (neun Tore) mit einem Dreher an den Pfosten in der Schlussmin­ute den Sieg. Gislason machte ihm deswegen aber „keinen Vorwurf“. Vielmehr monierte der Isländer nach dem ersten Vergleich die „verlorenen Zweikämpfe in der Defensive“und die „schlechte Chancenver­wertung“nach der Pause.

„In der Abwehr“, stellte auch DHB-Sportvorst­and Axel Kromer nach dem Rücktritt des Weltklasse­Innenblock­s mit Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek fest, „müssen noch viele Schritte gegangen werden“. Die Jungs seien aber „heiß darauf, sich zu entwickeln“. Das stellten sie am Sonntag unter Beweis.

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FOTO: KLAHN/DPA Johannes Golla wurde im zweiten Duell zum Spielentsc­heider.

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