Fluchthilfe mit Reisebus
Oberteuringer und seine Mitstreiter holen weitere 79 Geflüchtete nach Deutschland
(li) - Zusammen mit Freunden und Bekannten haben Matthias und Elif Guzinski aus Oberteuringen vor zwei Wochen in Kleinbussen 40 vor dem Krieg geflüchtete Menschen von der slowakisch-ukrainischen Grenze nach Deutschland gebracht, 13 davon nach Friedrichshafen. Weil das Ehepaar im Vorfeld der Aktion so viele Spenden erhalten hatte, dass danach noch eine stattliche Summe übrig war, sind Matthias Guzinski und seine Mitstreiter, unter anderem aus Augsburg, München und Dillingen, am Wochenende ein zweites Mal losgezogen – um Hilfsgüter in die Ukraine zu bringen und Geflüchtete nach Deutschland zu holen. Diesmal waren es 79.
Wie Matthias Guzinski berichtet, sind vier dieser Menschen privat in Lindau und zwei in Dillingen untergekommen. Die anderen 73 wurden in München von Helfern der Caritas in Empfang genommen und zunächst in Sammelunterkünften untergebracht. Für den Transport von Hilfsgütern an die slowakisch-ukrainische Grenze – unter anderem für ein Kinderheim – und der Geflüchteten nach Deutschland hatten Guzinski und seine Freunde wie schon zwei Wochen zuvor vier Kleinbusse angemietet. Ein Reiseunternehmer aus dem Raum Augsburg stellte zudem kostenlos einen kompletten Reisebus samt Fahrer zur Verfügung – und übernahm auch die Spritkosten.
Die endgültige Abrechnung der Kosten für diese zweite Fluchthilfeaktion steht zwar noch aus. Von den Spenden, die vor der ersten Fahrt gesammelt worden waren, wird aber immer noch ein Rest übrig bleiben. Ein drittes Mal an die ukrainische
Grenze fahren will Matthias Guzinski aber nicht. „Das können wir privat nicht noch mal stemmen“, sagt er – und kündigt an, den restlichen Spendenbetrag stattdessen weiterzugeben, zum Beispiel an eine vor Ort aktive Hilfsorganisation oder auch an ein Kinderkrankenhaus in der Ukraine. „Das werden wir mit allen, die geholfen haben, beraten und dann gemeinsam entscheiden“, so Guzinski.