Pluschenko als peinlicher Propagandist
Russischer Eiskunstlauf-Star erntet für seine Nähe zu Präsident Putin Kritik
(SID) - Jewgeni Pluschenkos Paraderolle auf dem Eis war „Sexbomb“. Wenn der zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasieger, musikalisch begleitet von Tom Jones, mit irrwitzigem Tempo von Bande zu Bande fegte, raste das Publikum in der Halle, und Millionen von Fans weltweit waren begeistert. Doch spätestens seit dem militärischen Überfall Russlands auf die Ukraine ist der mittlerweile 39-Jährige zu einem peinlichen Propagandisten geschrumpft, der Diktator Wladimir Putin geradezu unterwürfig huldigt und außerhalb seines Heimatlandes nur noch Verständnislosigkeit erntet.
„Ich finde es krank, was er sagt, ich kann das nicht verstehen. Es ist so unmenschlich“, findet Paarlauf-Olympiasiegerin Aljona Savchenko, die um ihre drei weiterhin in der Ukraine lebenden Brüder bangt.
Wie bedingungslos der dreimalige Weltmeister Putin unterstützt, wurde bei der großen Propaganda-Show der russischen Sportler im Moskauer Luschniki-Sportpark überdeutlich. Einfach nur teilzunehmen reichte Pluschenko nicht, er postete stolz ein Selfie von dieser mehr als fragwürdigen Veranstaltung.
Bereits ganz am Anfang der russischen Militärinvasion hatte sich der siebenmalige Europameister ganz klar positioniert. „Ich glaube an unseren Präsidenten und vertraue ihm“, formulierte Pluschenko, er sei stolz auf dessen „Spezialoperation“. Und das, obwohl einer seiner beiden Großväter Ukrainer ist. Und der politische Wirrkopf belässt es nicht bei Worten. Vollmundig und sicherlich von Wohlwollen aus dem Kreml begleitet, kündigte Pluschenko eine Showtournee durch die beiden „Volksrepubliken“im Donbass an.
Genug Kufenpersonal dafür steht zur Verfügung, denn die russischen Läufer wurden bekanntlich von den Weltmeisterschaften, die am Mittwoch in Montpellier begannen, ausgeschlossen. Was Pluschenko – wie zu erwarten – immens empört.