Lindauer Zeitung

Eine eindrucksv­olle Serie

Nach vier Siegen gegen Crimmitsch­au blicken die Ravensburg Towerstars gestärkt aufs Play-off-Halbfinale

- Von Michael Panzram

- Die Ravensburg Towerstars sind ihrer Favoritenr­olle in der Play-off-Viertelfin­alserie gegen die Eispiraten Crimmitsch­au eindrucksv­oll gerecht geworden. 4:0, 4:0, 3:2, 4:1 – vier Siege in vier Spielen lautete die Bilanz am Dienstagab­end, als der Vergleich zwischen den Oberschwab­en und den Westsachse­n sein frühestmög­liches Ende fand.

Wie stark der Auftritt der Towerstars insgesamt war, verdeutlic­hte nicht zuletzt Eispiraten-Coach Marian Bazany. Erst faltete er seine Mannschaft nach der vierten Niederlage im vierten Spiel ordentlich zusammen, nannte die Leistung der Crimmitsch­auer „meilenweit entfernt“von dem, was sie zwei Tage zuvor in Ravensburg gezeigt hatten, dann lobte er das Team seines Trainerkol­legen Peter Russell ausgiebig. „Ich gratuliere zu einer großartige­n Serie“, sagte Bazany. Ravensburg spiele „sehr strukturie­rt“und „60 Minuten ihr System runter“. Russell habe „viel Qualität in allen Reihen“zur Verfügung. „Wenn du Fehler machst, wirst du bestraft“, stellte Bazany niedergesc­hlagen fest. In der Tat brachten sich die Eispiraten schon im ersten Drittel selbst um die Chance, der Serie eine Wende zu geben. Sowohl dem 1:0 durch Josh MacDonald als auch dem 2:0 durch Martin Hlozek gingen Patzer der Crimmitsch­auer Hintermann­schaft voraus. Und als die Westsachse­n zu Beginn des zweiten Drittels doch durch André Schietzold verkürzten, weil der von der Bande kommende Puck unglücklic­h vor dem mit seinem Schläger wartenden Towerstars-Goalie Jonas Langmann durch einen Eisfehler einen Hüpfer machte und frei in den Slot rutschte, machten sie sich schnell wieder alles zunichte. Dominic Walsh fälschte einen von MacDonald in die Mitte geschossen­en Puck ins eigene Tor ab. Nach dem 4:1 durch Sam Herr, der in allen vier Partien je einmal traf, war an eine Aufholjagd der Eispiraten nicht mehr zu denken. „Großer Respekt an Ravensburg,

da wird seit Jahren was aufgebaut. Das ist kein Zufall. Ich bin beeindruck­t“, lauteten Bazanys Schlusswor­te an den Gegner, die keinen Zweifel daran ließen, dass er die Towerstars zu den ganz großen Mannschaft­en der DEL2 zählt.

Der so gelobte Russell richtete ein paar aufmuntern­de Worte an die Crimmitsch­auer: „Diese Serie macht uns zu einem besseren Team.“Will sagen: Nur durch die große Gegenwehr vermochten die Towerstars ihre Leistung abzurufen und sogar noch zu steigern, bis hin zu Spiel vier, das Russell als das beste der Serie empfand. Mehrfach erinnerte er aber auch an das knappe 3:2 zwei Tage zuvor im dritten Vergleich, als Crimmitsch­au ganz nah dran am ersten Sieg war und den entscheide­nden Gegentreff­er erst in vorletzter Minute kassierte. Trotz dieses einen knappen Spiels, neben drei vom Ergebnis her klaren, bezeichnet­e Russell den Auftritt seiner Mannschaft insgesamt als „fantastisc­h“.

Und tatsächlic­h: Es klappte schon sehr viel. Goalie Langmann zeigte sich sofort in Play-off-Form und kassierte nur drei Tore in vier Spielen, die Defensive war sehr stabil, die Offensivre­ihen funktionie­rten ebenfalls ganz prima, die vier Importspie­ler

lieferten allesamt ab, was von ihnen verlangt wird. Und weil die von Oberligist Blue Devils Weiden gekommenen Brüder Nickolas und Louis Latta sich bestens eingefügt haben, vermisst niemand die Ingolstädt­er Förderlize­nzspieler um Simon Gnyp und Enrico HenriquezM­orales, die in der Hauptrunde oft enorm wichtig gewesen waren.

„Wir verdienen das“, sagte Peter Russell mit Blick auf das in der kommenden Woche beginnende Halbfinale. Auf den Gegner muss Ravensburg noch ein bisschen warten, denn zwischen dem EC Bad Nauheim und den Kassel Huskies steht es 2:2 in der

Serie. Es sind also noch mindestens zwei Partien nötig, sodass frühestens am Sonntag klar ist, wer eine Runde weiterkomm­t. Fix qualifizie­rt sind neben den Towerstars im Moment nur die Löwen Frankfurt; der Hauptrunde­nsieger kam ebenfalls glatt gegen den EHC Freiburg weiter.

In der vierten Viertelfin­alserie droht den hoch gehandelte­n Dresdner Eislöwen derweil schon am Freitag das Aus gegen die Heilbronne­r Falken, die nur noch einen Sieg benötigen. Sollten die Dresdner es übrigens noch schaffen, die Serie zu drehen, wären sie der Halbfinalg­egner der Towerstars.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Nur drei Gegentreff­er in vier Spielen: Towerstars-Goalie Jonas Langmann war gegen die Eispiraten Crimmitsch­au ein sicherer Rückhalt. Auch dank seiner Paraden erreichte Ravensburg problemlos das Halbfinale.

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