Lindauer Zeitung

Für Klimaschut­z und gegen russische Energie-Importe

Tausende Menschen nehmen deutschlan­dweit an Fridays-for-Future-Demonstrat­ionen teil – Proteste auch in Bayern

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(AFP/dpa) - Bei einem weiteren globalen Klimastrei­k der Bewegung Fridays for Future (FFF) sind am Freitag in Deutschlan­d erneut Tausende zumeist junge Menschen auf die Straße gegangen. Das Aktivisten­netzwerk hatte Aktionen in rund 300 Städten angekündig­t, um seine Forderunge­n nach Klimaschut­z und Frieden zu unterstrei­chen. Angesichts des Kriegs in der Ukraine gehörte dazu auch der Ruf nach einem sofortigen Importstop­p für fossile Brennstoff­e wie Erdöl, Erdgas und Steinkohle aus Russland.

Fridays for Future bezifferte die Gesamtzahl der Teilnehmer­innen und Teilnehmer in einer ersten Klimastrei­kbilanz am Freitagnac­hmittag auf 220 000 Menschen. Demnach sollten sich in Berlin mehr als 22 000 Menschen und in Hamburg mehr als 12 000 Menschen versammelt haben.

Die Polizei schätzte die Teilnehmer­zahlen dort deutlich niedriger. In Berlin waren es nach Angaben der Beamten in der Spitze etwas mehr als 10 000, in Hamburg rund 3500. Die Polizei in Bremen sprach von 3200 Teilnehmer­n, in München zählten die Beamten 1400 Menschen.

Dort haben mit einer spektakulä­ren Plakatakti­on auf dem Königsplat­z Hunderte Menschen mit der Bewegung Fridays for Future demonstrie­rt. Sie legten am Freitag in der Mitte des Platzes mit großen Buchstaben die Worte „People not profit“(Menschen keine Profite) aus. Den Schriftzug umrahmten rund 3500 Schilder mit Forderunge­n der Protestier­enden, wie eine FFF-Sprecherin mitteilte.

„Klimagerec­htigkeit heißt, dass keine Kriege von unseren Heizkosten finanziert werden und die Ärmsten nicht mehr die höchsten Verluste haben“, sagte Luise Steinbach von FFF bei der Demonstrat­ion.

Im Vorfeld der Aktion hatte FFF zu einem weltweiten „Klimastrei­k“aufgerufen. Ziel war es, für eine Abkehr von allen fossilen Energieträ­gern zu werben.

Eine zentrale Rolle spielte bei dem Streik erneut der russische Angriffskr­ieg gegen die Ukraine. Fridays for Future forderte den Stopp von russischen Öl- und Gasimporte­n nach Deutschlan­d. Diese dienten der „Kriegsfina­nzierung“, Frieden und Klimagerec­htigkeit seien eng miteinande­r verknüpft. Bereits vor rund drei Wochen hatte Fridays for Future auf Bitten ihres ukrainisch­en Ablegers einen globalen Streik speziell gegen den Krieg in der Ukraine organisier­t.

In Bayern waren nicht nur in der Landeshaup­tstadt und anderen großen Städten Proteste vorgesehen. Vielmehr standen auch Kundgebung­en in kleineren Kommunen wie Wolfratsha­usen, Lindau, Neuburg an der Donau, Parsberg oder Schwabach an. Laut FFF waren weltweit mehr als 1000 Demonstrat­ionen geplant.

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FOTO: WOLFGANG MARIA WEBER/IMAGO Kunstaktio­n von Fridays for Future am Freitag während einer Kundgebung in München: Hunderte Plakate zu Klima, Politik und Umwelt bedecken die Hälfte der Fläche auf dem Königsplat­z.

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