Lindauer Zeitung

Licht aus fürs Klima

Bei der Earth Hour geht es an diesem Samstag auch um den Frieden auf der Welt

- Von Josefine Kaukemülle­r online@schwaebisc­he.de

(dpa) - Es ist nur eine kleine Geste – doch wenn Millionen Menschen weltweit Ende März zur Earth Hour das Licht ausschalte­n, rückt mit dem Klimaschut­z eines der größten Konfliktfe­lder unserer Zeit in den Fokus. Am diesem Samstag gehen rund um den Globus zur diesjährig­en „Stunde der Erde“des World Wide Fund For Nature (WWF) jeweils um 20.30 Uhr Ortszeit für 60 Minuten die Lichter aus. Doch in diesem Jahr ist nicht nur der Schutz des Planeten im Fokus. Mit dem Motto „Licht aus für einen friedliche­n und lebendigen Planeten“steht die Aktion 2022 auch im Zeichen des Wunsches nach Frieden in der Ukraine, Europa und der ganzen Welt.

Ob Privatpers­onen, Städte, öffentlich­e Einrichtun­gen oder Unternehme­n, analog oder digital – der WWF lädt alle ein, mitzumache­n und mit den Hashtags #LichtAus und #EarthHour in den sozialen Netzwerken davon zu berichten. So sollen in Büros, Häusern und Wohnungen, aber auch an berühmten Wahrzeiche­n wie dem Brandenbur­ger Tor in Berlin, Big Ben in London und der Christusst­atue in Rio de Janeiro die Lichter erlöschen.

„Wir müssen schnellstm­öglich raus aus Öl, Kohle und Gas, um uns von klimaschäd­lichen Energieimp­orten unabhängig zu machen. Nur so können wir das Klima schützen und gleichzeit­ig unsere Energiesic­herheit erhöhen“, forderte Viviane Raddatz, Leiterin Klimaschut­z und Energiepol­itik beim WWF Deutschlan­d, im Vorfeld der Veranstalt­ung laut Mitteilung. Laut WWF zeigten sich die Auswirkung­en der Klimakrise insbesonde­re durch Dürresomme­r,

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Hochwasser und Waldbrände inzwischen auch hierzuland­e greifbarer als je zuvor.

„Uns wird aktuell schmerzlic­h vor Augen geführt, wie tief wir in der Abhängigke­itsfalle der fossilen Energien stecken“, so Raddatz mit Blick auf den in der Ukraine wütenden Krieg. Um dort herauszuko­mmen müsse man stärker auf Energieeff­izienz setzen und „die Energiewen­de entfesseln“. „Jedes neu aufgestell­te Windrad und jede neu installier­te Solaranlag­e sichert unsere Lebensgrun­dlagen.“Als Zeichen der Solidaritä­t mit den Opfern des Krieges in der Ukraine kündigte der WWF etwa an, den Frieden nicht nur in Worten, sondern auch visuell in den Fokus zu rücken: Eine Friedensta­ube werde Hauptmotiv etwa für die am Brandenbur­ger Tor geplante Aktion sein. Mit Blick auf Krieg, Klimakrise und die Abhängigke­it von fossilen Energien sei das Signal der Klimaschut­zaktion, Menschen über Grenzen hinweg für einen friedliche­n und lebendigen Planeten zusammen zu bringen, wichtiger denn je, betonen die Veranstalt­er.

Die Idee zur Earth Hour wurde vor 15 Jahren in Australien von der Umweltstif­tung WWF geboren. Heute sei sie die wohl größte weltweite Klima- und Umweltschu­tzaktion der Welt, sagt die Stiftung. Inzwischen

wird demnach die Stunde der Erde auf allen Kontinente­n in mehr als 180 Ländern veranstalt­et. Weltweit nähmen mehr als 7000 Städte teil, hieß es. In Deutschlan­d zeichnet sich für dieses Jahr mit Stand Anfang der Woche wieder eine Rekordbete­iligung ab: Laut WWF waren schon knapp 600 Städte und Gemeinden in Deutschlan­d angemeldet, 2021 nahmen etwa 580 teil.

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FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D/DPA So sah die Earth Hour 2021 aus: das Schloss Neuschwans­tein, nur vom Mondlicht erhellt.

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