Lindauer Zeitung

Landrat kritisiert Zeitpunkt für Lockerunge­n

29 Frauen und Männer in stationäre­r Behandlung – Sehr hohes Infektions­geschehen in Pflegeheim­en

- Von Yvonne Roither

- Der Landkreis hat mit 2363,4 (Stand 25. März) weiterhin eine sehr hohe 7-Tage-Inzidenz. Wie das Landratsam­t Lindau in seiner wöchentlic­hen Übersicht zur Corona-Lage schreibt, kann das Infektions­geschehen nicht näher eingegrenz­t werden. In den Pflegeheim­en ist es sehr hoch. Aktuell sind zwölf Pflegeeinr­ichtungen im Landkreis betroffen. 29 Frauen und Männer müssen momentan stationär behandelt werden, davon zwei intensivme­dizinisch. Leider ist in dieser Woche wieder ein Mensch aufgrund seiner Erkrankung mit dem Virus verstorben.

Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle auf 86. Was das Infektions­geschehen betrifft, seien alle Altersgrup­pen und Gemeinden des Landkreise­s betroffen, teilt das Landratsam­t mit. Auch in dieser Woche kann das Landratsam­t keine Angaben zu der Anzahl der Impfdurchb­rüche machen. Auch die Anzahl der Quarantäne­fälle sei weiterhin nicht zuverlässi­g abrufbar – wegen Problemen mit dem Software-Programm.

Landrat Elmer Stegmann kritisiert die Entscheidu­ng der Bundesregi­erung, die Corona-Maßnahmen zu einem Zeitpunkt zu lockern, wo überall im Land die Infektions­zahlen auf neue Höchststän­de steigen und auch die Krankenhau­sbelegunge­n wieder zunehmen. Seiner Meinung nach gingen die Lockerunge­n „wieder zu Lasten der Mitarbeite­r in den Krankenhäu­sern und in den medizinisc­hen Berufen, die in den letzten zwei Jahren sowieso schon immer sehr stark belastet waren“, wie er in einer Pressemitt­eilung zitiert wird. Stegmann appelliert daher an alle Bürgerinne­n und Bürger, „Corona weiterhin nicht auf die leichte Schulter zu nehmen“. Trotz Lockerunge­n gelte es, die Hygienereg­eln weiter zu beachten und weiterhin Masken zu tragen, „wo dies sinnvoll ist“. Darüber hinaus lädt er alle, die sich bisher noch nicht für eine Impfung entscheide­n konnten, dazu ein, „die Beratungsu­nd Impfangebo­te in den Impfzentre­n und bei den niedergela­ssenen Ärzten anzunehmen“.

Geflüchtet­e aus der Ukraine können sich in den beiden Impfzentre­n kostenlos und ohne Termin zu den regulären Öffnungsze­iten impfen lassen. Hierfür reicht die Vorlage eines ukrainisch­en Ausweispap­iers.

Im Impfzentru­m Lindau gibt es wieder eine Sonderimpf­aktion für Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren. Montag 13 bis 18 Uhr, Mittwoch 15 bis 20 Uhr, Freitag 13 bis 18

Uhr und Samstag 13 bis 18 Uhr können sich alle ab zwölf Jahren ohne Voranmeldu­ng impfen lassen. Kinder zwischen 5 und elf Jahren können im Impfzentru­m Lindau jeden Samstag von 11 bis 12 Uhr geimpft werden. Eltern können ihre Kinder ausschließ­lich über die Impf-Hotline 0800 / 911 82 19 anmelden.

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