Auch beim Klimastreik geht es um Krieg
In Lindau gibt es am globalen Aktionstag eine Kundgebung von Fridays for Future
- Klimastreik und UkraineKrieg, wie hängt das zusammen? Die Organisatoren von Fridays for Future (FFF) haben die Antwort gegeben. Bei der Abschlusskundgebung ihrer Aktion gehen sie auf dieses Thema ein.
Der globale Aktionstag war auch für die Lindauer Anlass, eine Demonstration zu organisieren. Knapp über 100 Teilnehmer, darunter auch „Parents for Future“und „Omas gegen Rechts“, machten sich bei schönstem Sonnenwetter auf den Weg vom Karl-Bever-Platz über die Seebrücke auf die Insel, nachdem zuvor eindrücklich auf die Abstandsregel und das Tragen von Masken hingewiesen wurde. Nachdem die Verantwortlichen doch einige Maskenverweigerer und mutmaßliche
Querdenker unter der Menge ausgemacht hatten, forderten sie diese auf, entweder Maske zu tragen oder den Demonstrationszug zu verlassen. Die Polizei gab dabei Unterstützung, fehlte aber in der Fußgängerzone, als ein Renitenter sich weigerte, der wiederholten Aufforderung Folge zu leisten.
Die Demonstration zog über den Marktplatz, durch die Cramergasse und die Maximilianstraße bis zum Ende der Fußgängerzone, und von dort über die Zeppelinstraße und Zwanzigerstraße hin zu Inselhalle. Mit Megaphonen machten sie auf sich aufmerksam, was zu unterschiedlichen, teils drastischen Reaktionen seitens der Passanten führte. Harmlosere Kommentare gingen in die Richtung, dass sich Putin über die Veranstaltung kaputtlachen würde.
Putinversteher gab es allerdings keine, wie die Wortbeiträge bei der Kundgebung belegten. „Am Tag des globalen Klimastreiks muss über die Ukraine gesprochen werden“, so die klare Ansage. Die Kritik ging dabei speziell an die deutsche Regierung, vor allem an die vorige, die sich und ihr Land völlig in die Abhängigkeit des russischen Machthabers begeben habe. „Putins Einkommensquelle muss gestoppt werden“, lautete der Aufruf – verbunden mit der Forderung, sofort den Handel mit Öl, Gas und Kohle mit Russland zu beenden, um nicht Putins Kriegskasse weiter zu füllen
„Flüchtlinge aus der Ukraine müssen alle aufgenommen werden, egal welcher Nationalität“, lautete eine weitere Forderung. Dabei wurde auch auf Frontex, die europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache,
verwiesen, die gesetzeswidrig mit so genannten „Push back“Aktionen mitverantwortlich für den Tod unzähliger Flüchtenden im Mittelmeer sei. Die Flüchtenden aus dem Süden, bei denen die Klimakatastrophe bereits unbarmherzig zuschlage, seien die Konsequenz aus dem Ressourcenverbrauch des Nordens.
Daher sei es höchste Zeit, sich für regenerative Energiequellen zu engagieren und sich hier autark zu machen. Denn die Kriege der Gegenwart drehten sich vor allem um imperialistisches Bestreben, um sich Ressourcen zu sichern. Flucht und Vertreibung hingen unmittelbar damit und der Klimakatastrophe zusammen. „Schaffen wir eine friedvolle Energieversorgung!“war der Aufruf zum Abschluss der Kundgebung an alle, vor allem an die Regierung.