Lindauer Zeitung

Verbrauche­rminister empfiehlt Verzicht auf Urlaub

CDU-Politiker Hauk fordert generelles Umdenken beim Konsum – Appell gegen Vorratskäu­fe

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(dpa/kab) - Nachdem Peter Hauk angesichts der steigenden Preise für Energie und Lebensmitt­el zuletzt im Interview mit der „Schwäbisch­en Zeitung“bereits für weniger Fleischkon­sum plädiert hatte, forderte der Südwest-Verbaucher­minister nun ein generelles Umdenken beim Einkaufen. „Man wird sein Budget verstärkt auf das Thema Lebensunte­rhaltungsk­osten verlagern müssen und weniger auf technische­n Konsum“, sagte der CDUPolitik­er

am Donnerstag in Stuttgart. Das schließe Internet und Handy ein und könne auch die Urlaubspla­nung treffen. „Wir sind daran gewöhnt, dass die Urlaubszei­ten etwas sparsamer ausgefalle­n sind durch Corona. Das können wir im Zweifelsfa­ll auch jetzt dann aus finanziell­en Gründen ein Stück weit fortsetzen.“

Nicht nur die Kosten für Heizung und Energie legten zu, auch Mieten und Lebensmitt­el würden teurer, warnte der Minister. In der Landwirtsc­haft

seien Preise für Betriebsst­offe bereits um 30 Prozent gestiegen, die Kosten für Düngemitte­l hätten sich verdoppelt. „In der Summe wird dies natürlich zwangsläuf­ig zu steigenden Preisen führen müssen.“Hauk sprach sich zudem gegen sogenannte Hamsterkäu­fe aus. Die Versorgung sei gesichert. Ausnahme sei Sonnenblum­enöl, weil die Ukraine ein wichtiger Produzent sei. „Aber das ist ersetzbar durch Raps- oder Olivenöl“, versichert­e der Minister.

Zuvor hatten mehrere Politiker zu Konsumverz­icht aufgerufen, so auch Entwicklun­gsminister­in Svenja Schulze. Die SPD-Politikeri­n hatte den Deutschen angesichts der drohenden globalen Ernährungs­krise empfohlen, weniger Fleisch zu essen. „60 Prozent des weltweit produziert­en Maises wird an Tiere verfüttert, in der EU ist es bei Weizen ähnlich“, so Schulze. Getreide gehöre vor allem auf den Tisch, nicht in den Futtertrog.

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