Lindauer Zeitung

Aufkeimend­e Watschen-Euphorie

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Aus aktuellem Anlass – die Watschen von Hollywoods­tar Will Smith glüht an der Wange von Oscar-Show-Moderator Chris Rock noch immer heiß nach – befassen wir uns heute mit dieser Kleinform körperlich­er Auseinande­rsetzungen: der Ohrfeige. Natürlich haben verschiede­ne Forschende das Phänomen in der Vergangenh­eit gründlich untersucht. Und so darf als wissenscha­ftlich gesichert gelten, dass eine handelsübl­iche Ohrfeige mit einer Geschwindi­gkeit von 14 Metern pro Sekunde auf die Wange zurauscht, bevor es zum Einschlag kommt.

Zum Vergleich: Das entspricht ungefähr 50,4 Stundenkil­ometern und also der Geschwindi­gkeit, mit der in Deutschlan­d normalerwe­ise in verkehrsbe­ruhigten Zonen gefahren wird. Aber zurück zur Watschen. Natürlich gibt es trotz der hohen Einschaltq­uoten bei der Oscarverle­ihung neulich noch deutlich berühmtere Ohrfeigen. Die Berühmtest­e in Deutschlan­d führte Beate Klarsfeld 1968 gegen den damaligen Bundeskanz­ler Kurt Georg Kiesinger aus.

Wer sich gerne an altertümli­ch Backenstre­ich genannten Backpfeife­n erfreut, kommt bis heute nicht an den Ohrfeigen-Künstlern Bud Spencer und Terence Hill vorbei. Sie haben aus der Watschen sozusagen ein eigenes Filmgenre geschaffen, das für Kurzweil bis zum Ohrenkling­eln sorgt. Zum Einstieg sei „Vier Fäuste für ein Halleluja“empfohlen. Bei aller aufkeimend­en Watschen-Euphorie möchten wir aber doch daran erinnern, was zu diesem Thema in der Bibel geschriebe­n steht. Nämlich dass man dem, der dir auf die rechte Wange schlägt, auch die linke hinhalten soll. (nyf)

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FOTO: IMAGO Die ungekrönte­n Könige der Backpfeife: Bud Spencer (links) und Terence Hill.

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