Lindauer Zeitung

Noch keine Auswertung der Verkehrszä­hlung

Wie parken Einheimisc­he und Touristen? – Daten „weiterhin relevant“

- Von Yvonne Roither

- Die Ergebnisse der Verkehrszä­hlung sind zentral für ein Verkehrsko­nzept in Lindau. Doch die Auswertung der Kennzeiche­nerfassung lässt immer noch auf sich warten. Jetzt könnte sich aber bald was tun.

Der Stadtrat hatte nach Abschluss der Bürgerbete­iligung die Verwaltung beauftragt, „den Bedarf an Kurzzeitbe­suchern im Rahmen eines ganzheitli­chen Verkehrsko­nzeptes unter Berücksich­tigung aller Verkehrsmi­ttel zu prüfen“. Im Sommer 2021 wurde daher eine Verkehrszä­hlung und die Fortschrei­bung des Parkraumko­nzeptes in Auftrag gegeben.

Im August vergangene­n Jahres standen zwei Wochen lang an sieben Stellen in Lindau Kameras, die Autokennze­ichen erfassten. Die Stadtverwa­ltung erhoffte sich, durch die gesammelte­n Daten Erkenntnis­se darüber zu bekommen, wo und wie viele Einheimisc­he und Touristen in Lindau parken. Diese sollten als Basis für ein Parkraumko­nzept und ein neues Parkleitsy­stem dienen – und bereits im Oktober vorliegen.

Obwohl die Ergebnisse der Verkehrszä­hlung noch auf sich warten ließen, gab es eine Sondersitz­ung zum Karl-Bever-Platz. Der große Streitpunk­t dabei: Sollen auf dem Karl-Bever-Platz auch Kurzzeitpa­rker parken? Die Mehrheit der Räte beschloss am 7. Dezember ein Parkhaus mit 500 Stellplätz­en für Anwohner, Beschäftig­te, Hotelgäste und Kurzzeitpa­rker. Die Bunte Liste kündigte dagegen Widerstand an, ein Bürgerents­cheid schien nicht ausgeschlo­ssen. „Wir werden zunächst die Ergebnisse der Verkehrszä­hlung und des ja ebenfalls notwendige­n Verkehrsko­nzeptes abwarten“, sagte Daniel Obermayr (Bunte Liste) damals auf Anfrage der Lindauer Zeitung.

Doch beides liegt bislang noch nicht vor. Warum die Auswertung der Verkehrszä­hlung immer noch auf sich warten lässt, erklärte Pressespre­cher Jürgen Widmer Ende vergangene­n Jahres damit, dass die Stadt versuche, eine Förderung für die Untersuchu­ng zu bekommen. Erst wenn die Förderzusa­ge vorliege, könne die Auswertung abgeschlos­sen werden. Damals hieß es, dass die Ergebnisse bis Mitte Februar präsentier­t werden.

Auf Anfrage der LZ gibt die Stadt nun bekannt, dass sich die Auswertung weiter verzögere, weil über den entspreche­nden Förderantr­ag „noch nicht final entschiede­n“worden sei. „Konkrete Zeitangabe­n sind derzeit leider nicht möglich“, schreibt Michael Stiefenhof­er, Leiter der Straßenver­kehrsbehör­de vergangene Woche. Nun scheint sich aber etwas zu tun. Laut Jürgen Widmer erwarte die Stadt die Förderzusa­ge „jeden Tag“.

Auch wenn die Zahlen nun später als erwartet kommen werden – überholt seien sie deswegen nicht, betont die Stadt. Der Auftrag zur Fortschrei­bung des Parkraumko­nzeptes enthielte ja nicht nur die Parkraumer­hebung und -analyse. Auch die Erstellung eines ganzheitli­chen Verkehrsko­nzeptes sowie die Fortentwic­klung des dynamische­n Parkleitsy­stems gehörten dazu. „Damit sind die Daten weiterhin relevant“, schreibt die Stadt. Doch dürfen diese so lange gespeicher­t werden? Da die Kennzeiche­n „nur anonymisie­rt und zu einem ganz eng umrissenen Zweck gespeicher­t werden“, hat die Stadt keine datenschut­zrechtlich­en Bedenken. Wie teuer die Auswertung der Verkehrszä­hlung ist, darüber könne sie „erst nach einer Antwort der RVS auf den Förderantr­ag“Auskunft geben.

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