Der Älteste meldet sich zurück
Marcus Böhme trägt entscheidend zum Sieg des VfB Friedrichshafen in Düren bei
- Es war vielleicht nur ein kleiner Schritt auf dem Weg ins Finale, aber zugleich ein großer Schritt hin zu mehr Konstanz, für das Selbstvertrauen, für den Teamspirit und für die eigene Psyche. So dürfte der 3:2-Erfolg des VfB Friedrichshafen zum Auftakt des Play-offHalbfinales in der Volleyball-Bundesliga bei den Powervolleys Düren vielleicht noch einen größeren Mehrwert als das nackte Ergebnis haben – und sicherlich Rückenwind für das zweite Spiel am Sonntag ab 17.30 Uhr in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm geben.
Genauso sieht es auch VfB-Akteur Simon Hirsch: „Dieser Sieg gibt uns Sicherheit. Das Spiel hat gezeigt, dass wir immer an uns glauben und auch bei einem Rückstand niemals aufgeben.“Die Leistung des Diagonalangreifers in der Dürener Arena konnte als Spiegelbild der Formkurve seiner Mannschaft dienen: Nach hochkonzentriertem, fast fehlerlosem Beginn auf hohem Niveau ging es für Hirsch ab Mitte des zweiten bis zum Ende des dritten Satzes zwischenzeitlich bergab, um dann im entscheidenden vierten und fünften Durchgang wieder stark aufzutrumpfen. Anderthalb starke Sätze, anderthalb schwächere und dann wieder anderthalb gutklassige, so ließ sich die Achterbahnfahrt der Häfler am Mittwochabend zusammenfassen.
„Aber da stand auch ein Gegner auf der anderen Seite, der es im zweiten Satz gut gemacht hat“, betonte Simon Hirsch. Vor allem in Person des Außenangreifers Erik Röhrs, der Mitte des zweiten Durchgangs die zuvor sichere VfB-Annahme mit einer Aufschlagserie kräftig durcheinanderwirbelte und beim Stande von 16:15 für die erste Dürener Führung im gesamten Spiel überhaupt sorgte. Immer wieder pushte der 20-Jährige, der am Ende mit 25 Zählern punktbester Spieler vor VfB-Außenangreifer Luciano Vicentin mit 24 Punkten war, das Publikum nach vorne. „Er hat die Partie gedreht und die Emotionen in seinem Team wieder geweckt“, konstatierte auch VfB-Coach Mark Lebedew, der seinen Schützlingen in dieser Spielphase aber gar keinen wirklichen Vorwurf machen wollte. „Wir haben Röhrs‘ Service nicht kontrollieren können“, sagte Simon Hirsch. So musste Friedrichshafens Regisseur Dejan Vincic die Bälle immer häufiger hoch über außen verteilen, anstatt wie gewohnt auf den Schnellangriff zu setzen.
Ähnlich wie Trainerkollege Rafał Murczkiewicz, der seinem Team mit den Einwechslungen von Zuspieler Eric Burggräf und Diagonalangreifer Filip John neues Leben einhauchte, hatte aber auch Mark Lebedew ein Ass im Ärmel: Beim Stande von 17:22 im dritten Satz brachte der Australier Marcus Böhme im Mittelblock für Andri Aganits. Mit der Einwechslung des mit 36 Jahren ältesten Spielers im Kader gab er dem VfB die Sicherheit
zurück. „Er hat ein super Spiel gemacht“, lobte Lebedew. „Es freut mich für ihn besonders, weil er länger nicht gespielt hat und sich im Training immer reingehängt hat.“
Großes Lob gab es auch von Simon Hirsch: „Marcus hat uns sichtlich gutgetan, das war ein perfekter Wechsel. Wir haben im Block wieder mehr Zugriff bekommen und auch konstanter aufgeschlagen.“So brachte Böhmes Service den VfB im fünften Satz entscheidend auf die Siegerstraße. „Es war eine insgesamt starke Mannschaftsleistung“, freute sich Trainer Lebedew, „auch weil wir eine gesunde Mischung zwischen Aggression und Gelassenheit gefunden haben.“Natürlich habe zwischenzeitlich die Konstanz gefehlt, wobei sich die Häfler Mannschaft aber nicht aus der Ruhe habe bringen lassen. Wichtigstes Element war letztendlich der Block, der für gute 18 Punkte sorgte.
„Wir werden zurückkommen“, gibt sich Rafał Murczkiewicz indes noch lange nicht geschlagen. „Es hat sich schon gezeigt, dass beide Teams in der Lage sind, auswärts zu gewinnen.“Sein junges Team hatte seine Chancen, „aber in manchen Momenten wollten wir zu viel“. Gerade da hätte der erfahrene Kapitän Michael Andrei, der wegen einer Corona-Infektion noch länger ausfällt, die Leaderrolle übernehmen können.
Das Momentum hat der VfB, der bislang vier seiner fünf BundesligaPartien über die volle Distanz für sich entscheiden konnte, nun wohl auf seiner Seite. Und für Simon Hirsch wäre ein Erfolg am Sonntag gegen die Powervolleys zudem noch ein zusätzliches Geschenk an seinem 30. Geburtstag.
(lz) - Die sechs Wettkämpfer der Kampfsport Akademie Sidekick haben bei der baden-württembergischen Meisterschaft in Lahr gute Platzierungen erzielt. Insgesamt nahmen sie am zweiten März-Wochenende 16 Pokale – sechsmal Gold, achtmal Silber und zweimal Bronze – mit nach Hause.
„Was für ein Erfolg für unsere Schüler. Ich kann es noch gar nicht fassen“, freut sich Andreas Krug, Leiter der Kampfsport Akademie Sidekick. Auch die mehrfache Weltmeisterin und Trainerin Martina Wilde zeigt sich sehr erfreut über die Leistung ihrer Schüler: „Es ist schön als Trainerin zu sehen, dass der Unterricht Erfolg zeigt. Wir sind stolz auf unsere Wettkämpfer.“
Die Kampfsport Akademie Sidekick mit Standorten in Langenargen und Lindau schickte auch Neulinge ins Rennen. Zum ersten Mal mit dabei waren Imanuell Augustin und
Merlin Meier: Beide schafften es, sich beim Leichtkontakt-Kickboxen in der Altersgruppe bis zwölf Jahre den 2. Platz zu sichern.
Gleich fünf Pokale gewann Lisa Flaig. Zwei für den dritten Platz im Kumite der 15- bis 17-Jährigen in den Gewichtsklassen bis 50 kg und bis 55 kg, einen für den zweiten Platz im Pointfight-Kickboxen bis 50 kg und wiederum zwei für den ersten Platz in Kata der 15 bis 17-Jährigen im Einzelsowie im Teamwettbewerb. Zum Team gehörten ihre Schwester Lena Flaig und Tara Wilde.
Jennifer Riess startete erstmals beim Pointfight-Kickboxen und holte sich bei den 15- bis 17-Jährigen den zweiten Platz. Im Kumite Gewichtsklasse bis 60 kg und in der Gewichtsklasse bis 65 kg wurde sie Zweiter.
Gleich drei Gewichtsklassen höher musste Lena Flaig aus Langenargen starten, da Gegner in ihrer Gewichtsklasse fehlten. Umso bemerkenswerter ist ihr zweiter Platz im Kumite bis 50 kg. Auch im Kata zeigte sie ihr Können und belegte dort bei den bis 12-Jährigen ebenfalls den zweiten Rang.
Tara Wilde erkämpfte sich im Kumite bei den 15- bis 17-Jährigen den ersten Platz in der Gewichtsklasse bis 50 kg. Und auch eine Gewichtsklasse höher, bis 55 kg, war sie mit Rang zwei erfolgreich.