Tourismus im Südwesten blickt optimistisch auf Ostern
Vom Schwarzwald bis zum Bodensee erhoffen sich die Branche volle Betten in der Ferienzeit – Unsicherheiten aber bleiben
FREIBURG/FRIEDRICHSHAFEN (dpa) - In beliebten Urlaubsregionen in Baden-Württemberg, etwa im Schwarzwald oder der Bodensee-Region, könnte es – nach den zähen Jahren der Corona-Pandemie – während der Osterferien wieder voll werden.
Bei vielen Gastgebern im Schwarzwald lägen die Buchungen sogar über dem Niveau von vor Corona, sagte ein Sprecher der Schwarzwald Tourismus GmbH in Freiburg. Nach überdurchschnittlich vielen Gästen in den ersten beiden Monaten des Jahres blicke man „zuversichtlich bis optimistisch auf die nächsten Monate“.
Auch am Bodensee spüre man „die Vorfreude der Gäste auf das Reisen sehr“, sagte die Geschäftsführerin der Deutschen Bodensee Tourismus GmbH, Ute Stegmann, in Friedrichshafen. „Die Buchungszahlen haben aber noch nicht das Niveau der Vor-Corona-Zeit erreicht, und somit gibt es über Ostern im Moment noch gut Kapazitäten in allen Unterkunftskategorien
am Bodensee.“Der Bodensee ist das größte deutsche Binnengewässer und gilt aufgrund seines Klimas und seiner Lage zwischen den vier Ländern Deutschland, Liechtenstein, Österreich und
Schweiz als beliebtes Urlaubsziel.
„Die Stimmungslage ist verbessert“, sagte der Sprecher des Hotelund Gaststättenverbands Dehoga im Land, Daniel Ohl. „Es ist von einem anziehenden Interesse die Rede. Dreh- und Angelpunkt ist natürlich die Planungssicherheit für die Betriebe.“Diese sei während der Corona-Pandemie oft nicht gegeben gewesen. „Viele haben während dieser Zeit aber Reiseziele in Baden-Württemberg neu oder wieder entdeckt“, sagte Ohl. „Das gibt uns Hoffnung, dass sie wiederkommen.“
Viele Gäste hätten ihre Urlaube wegen Corona aber auch kurzfristiger gebucht, sagte Bodensee-Tourismus-Geschäftsführerin Stegmann. Dieser Trend sei weiter spürbar: „Momentan gibt es in allen Bodensee-Orten noch genug freie Betten für die Osterferien.“Unsicherheiten bezüglich der Corona-Einschränkungen und der Krieg in der Ukraine ließen einige Gäste bei der Buchungsentscheidung noch zögern.
In manchen Bereichen ist die Nachfrage dennoch besonders groß.
Camping etwa liegt nach Angaben der Tourismusverbände im Schwarzwald und am Bodensee weiter im Trend. Wegen des Ukraine-Krieges sogar verstärkt nachgefragt sind Kreuzfahrten auf dem Rhein bei Breisach. „Viele Gäste aus Übersee buchen wegen des Ukraine-Krieges sehr oft ihre Donau-Flusskreuzfahrten um auf den Rhein“, hieß es vonseiten der Schwarzwald Tourismus GmbH.
Laut des Bundeswirtschaftsministeriums hat der Tourismussektor deutschlandweit im Vorkrisenjahr 2019 124 Milliarden Euro und damit vier Prozent der Wertschöpfung des Landes erwirtschaftet. Die Zahl der direkt oder indirekt im Tourismus Erwerbstätigen belief sich auf 4,1 Millionen. Für das laufende Jahr würden die Indikatoren für die touristische Nachfrage bisher eine positive Ausgangslage zeigen.
Unabsehbar sind laut des Bundeswirtschaftsministeriums allerdings die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine auch für den Tourismus.