Standing Ovations trotz des Tonausfalls
Selbst eine Panne kann Barbara Schönebergers Debüt bei „Verstehen Sie Spaß?“nicht verhageln
(dpa) - Der hellblaue Glitzer-Jumpsuit saß, die Choreografie auch – nur der Ton nicht: Ausgerechnet bei ihrer Premiere als Moderatorin von „Verstehen Sie Spaß?“ist der Ton bei Barbara Schöneberger (48) am Samstagabend ausgefallen. Minutenlang war die Entertainerin im Ersten nicht zu hören, als sie bei ihrem Debüt mit Tänzern eine Choreografie hinlegte und dabei sang. Auch bei ihrer Anmoderation im Anschluss blieb sie zunächst stumm auf den TV-Bildschirmen.
„Wir hatten übrigens am Anfang kurz Tonprobleme“, klärte Schöneberger ihre Zuschauerinnen und Zuschauer später auf – und fragte Schauspieler Hans Sigl („Der Bergdoktor“): „Ich hab monatelang diesen Song einstudiert. Man hat's nicht gehört?“Wenige Minuten nach der Panne funktionierte der Ton aber wieder. Darüber machte die Gastgeberin dann auch Scherze – zum Beispiel bei einer Publikumsabstimmung im Internet: „Das hat technisch funktioniert. Ist ja nicht selbstverständlich am Samstagabend.“
Als Medienprofi habe Schöneberger die Ton-Panne humorvoll in ihre Moderation aufgenommen, hieß es am Sonntag vom Südwestrundfunk (SWR), der zuständig ist für die
ARD-Samstagabendshow. „Barbara hat das Ganze zum Glück super-souverän und sympathisch aufgefangen“, lobte Clemens Bratzler, Programmdirektor Information beim SWR. „Bei einer solchen Live-Show kann leider immer etwas schiefgehen, in diesem Fall vermutlich bei der Übertragung des Signals. Diese Panne, über die wir uns selbst am meisten ärgern, arbeiten wir selbstverständlich auf.“
Wie der SWR erklärte, war „im technischen Dreieck zwischen Berlin,
Baden-Baden und Frankfurt“der Ton bei der Fernsehausstrahlung und im Stream vorübergehend verloren gegangen. Die „technisch einwandfreie Show“sollte den Angaben zufolge noch am Sonntag in die ARD-Mediathek eingestellt werden.
Schöneberger empfing als ersten Gast Paola Felix, die mit ihrem Mann Kurt die Samstagabendshow von 1983 bis 1990 moderiert hatte. „Es ist ein Nachhausekommen“, sagte die 71-Jährige. Ihr Mann war im Jahr 2012 gestorben. Nach den beiden moderierten weitere TV-Größen den ARD-Klassiker: Harald Schmidt, Dieter Hallervorden, Cherno Jobatey, Frank Elstner und zuletzt Guido Cantz. Die Idee: Menschen werden Streiche gespielt – und eine versteckte Kamera filmt ihre Reaktionen.
Im Schnitt 4,53 Millionen Menschen schalteten am Samstagabend ein, was einem Marktanteil von 16,6 Prozent entsprach. Damit hatte Schöneberger zum live aus dem Studio Berlin-Adlershof übertragenen Einstand etwas weniger Zuschauer als Guido Cantz am 18. Dezember 2021 bei seinem Abschied als Gastgeber der Show. Damals hatten 4,59 Millionen Menschen eingeschaltet, der Marktanteil war hingegen mit 16,6 Prozent gleich. Der SWR wertete Schönebergers Debüt als „erfolgreichen Start als neue Moderatorin“.
Neben Schauspieler Sigl waren auch die Zwillinge Lisa und Lena, das Entertainerpaar Jana Ina und Giovanni Zarrella sowie die ehemalige Skirennläuferin Martina Ertl zu Gast. Bei einer Überraschungsaktion am Ende der Sendung wurde Schöneberger in einem weißen Schutzanzug von ihren Gästen mit Farbbeuteln beworfen.
Trotz der Tonprobleme erhielt Schöneberger Standing Ovations vom Publikum – und sagte: „Ich freu' mich auf die nächsten Jahre.“