ECDC Memmingen hat das Halbfinale vor Augen
Eishockey-Oberligist besiegt Tilburg Trappers zweimal in der Overtime
(mp/sz) - Ein Sieg trennt Eishockey-Oberligist ECDC Memmingen noch vom erstmaligen Erreichen des Play-off-Halbfinals. Am Sonntagnachmittag holten die Indians mit einem 5:4 nach Verlängerung den zweiten Sieg in der Serie gegen die Tilburg Trappers. Bereits am Freitag hatte Memmingen die erste Partie gegen die Niederländer, die außer Konkurrenz in der Oberliga Nord starten, in der Overtime besiegt.
Schon die Teilnahme am Viertelfinale war historisch, denn so weit waren die Indians bisher noch nie gekommen. Nun winkt sogar noch ein größeres Highlight. Am kommenden Dienstagabend könnten die Memminger am heimischen Hühnerberg den dritten Sieg in der Best-of-FiveSerie und damit schon das Weiterkommen klarmachen.
In der eigenen Halle gelang der Mannschaft von Trainer Sergej Waßmiller vor knapp 2500 Zuschauern am Freitagabend der erste Sieg. Schon vor dem ersten Bully wurde mit einer Choreographie das Ziel „Niemand siegt am Hühnerberg“vorgegeben, an welchem Team und Fans gemeinsam arbeiteten. Es fing auch gut an für die Indians. Jaro Hafenrichter besorgte in der ersten Überzahl mit einem strammen Schuss die Memminger Führung, die bis kurz vor Drittelende Bestand haben sollte. Dann aber schlug Tilburgs Kontingentspieler Brett Bulmer zu und schickte beide Teams mit einem 1:1 in die erste Pause.
Im zweiten Drittel gab es weiterhin einen offenen Kampf beider Mannschaften zu sehen, kein Team konnte sich große Vorteile erspielen. Die Indians waren es dann, die den einzigen Treffer erzielen konnten. Nach Traumpass von Linus Svedlund war Matej Pekr auf und davon und ließ sich diese Chance nicht entgehen. Der Tscheche netzte eiskalt ein und brachte sein Team in Front.
Erst im letzten Abschnitt konnten die Gäste, die mittlerweile viel Druck machten, die Partie wieder ausgleichen. Erneut war es Bulmer, der sich gut durchsetzen und einnetzen konnte. Doch die Indians gingen kurz darauf zum dritten Mal in Führung. Erneut war es eine Überzahlsituation, die ihnen Platz und Zeit verschaffte, was Petr Pohl zur mustergültigen Vorlage ausnutzen konnte. Donat Peter fälschte kurz vor dem Tor entscheidend ab und ließ die Zuschauer am Hühnerberg jubeln. Was dann folgte war eine holländische Schlussoffensive, welche die Memminger Hintermannschaft stark fordern sollte. Mit sechs Feldspielern schlugen die Trappers dann buchstäblich in letzter Sekunde zu. 0,2 Sekunden standen noch auf der Uhr, als der Puck zum dritten Mal seinen Weg am starken ECDC-Goalie Marco Eisenhut vorbei fand und die Partie in die Overtime schickte.
Wer nun mit einem psychischen Vorteil für die Gäste rechnete, wurde nach nur 51 Sekunden eines Besseren belehrt. Die Indians setzten sich gleich im Trappers-Drittel fest, Matej Pekr erkämpfte sich die Scheibe und bediente Alec Ahlroth, der den Puck zum Sieg in den Winkel schoss.
Auch am Sonntag in Tilburg sollte es in die Overtime gehen. Memmingen ging durch Max Lukes in Führung (11.), im zweiten Abschnitt drehten die Niederländer die Partie aber durch Max Hermens (22.) und Ties van Soest (26.) zum 2:1. Memmingens Sergei Topol (31.) glich aus, dann schlug Hermens in Überzahl wieder zu – 3:2 (33.). Im Schlussabschnitt war es wieder Topol (42.) , der den Ausgleich besorgte. Auch das 4:3 der Niederländer durch Reno De Hondt (52.) hielt nicht; Jaroslav Hafenrichter stellte auf 4:4 (55.). In der Verlängerung war es dann Topol mit seinem dritten Treffer, der das entscheidende 5:4 (64.) für Memmingen besorgte.