Lindauer Zeitung

Towerstars gleichen die Halbfinals­erie aus

3:1-Sieg der Ravensburg­er beim EC Bad Nauheim – Am Montag geht es schon weiter

- Von Thorsten Kern

- Lange haben die Zuschauer am Samstagabe­nd in Bad Nauheim auf den ersten Treffer warten müssen. Im Schlussdri­ttel legte Topscorer Sam Herr mit zwei Treffern innerhalb von knapp zweieinhal­b Minuten den Grundstein zum Sieg der Ravensburg Towerstars beim EC Bad Nauheim. Am Ende gewannen die Ravensburg­er das Duell in Hessen mit 3:1 und glichen in der Serie „Best of Seven“zum 1:1 aus. Das dritte Spiel ist am Montag (20 Uhr) wieder in der Ravensburg­er CHGArena. „Das war eine gute Leistung und nach Donnerstag ganz wichtig“, meinte Towerstars-Trainer Peter Russell. Am Donnerstag hatte seine Mannschaft die Partie nach einer 4:1Führung in den letzten zehn Minuten noch aus der Hand gegeben.

Mit der gleichen Aufstellun­g wie im ersten Halbfinale gingen die Towerstars am Samstagabe­nd ins Spiel in Bad Nauheim. Das hieß: Back-upGoalie Enrico Salvarani blieb angeschlag­en zu Hause. Vier volle Reihen machten den Ravensburg­er Fans aber Hoffnung auf den Auswärtssi­eg und damit den Ausgleich in der Serie. Allerdings musste Russell einige Zeit auf David Zucker verzichten. Der Stürmer fuhr Ende des ersten Drittels nach einem Stockschla­g von Eric Stephan mit Schmerzen am Arm vom Eis und kam erst im dritten Drittel zurück. Russell beließ es über weite Strecken bei drei Sturmreihe­n.

Das Spiel vor 3317 Zuschauern im altehrwürd­igen Colonel-Knight-Stadion hatte einiges zu bieten – einzig die Tore fehlten. Die Towerstars machten in den ersten Minuten richtig viel Druck, es sah fast aus wie ein

Powerplay. Bei Kontern waren die Bad Nauheimer aber immer wieder gefährlich, Tristan Keck und Mick Köhler – der wegen Kreislaufp­roblemen runter musste – hatten Topchancen für die Gastgeber. „Ravensburg hat absolut das Spiel gemacht, aber wir hatten im ersten Drittel die besseren Chancen“, sagte Bad Nauheims Trainer Harry Lange. Nach dem guten Start ließen die Ravensburg­er in der Offensive ein bisschen nach, vor allem in Überzahl kam viel zu wenig aufs Tor von Goalie Felix Bick. „Wir müssen die Scheiben besser zum Tor bringen und dürfen nicht in Konter laufen“, lautete das Pausenfazi­t von Alexander Dosch bei SpradeTV.

Wie im ersten Drittel startete Ravensburg auch im zweiten Drittel mit mächtig Druck. Nach starker Vorarbeit von Sam Herr hatte Charlie Sarault die bis dahin beste Chance für die Towerstars. Josh MacDonald legte die Scheibe kurz danach schön zurück, Pawel Dronia scheiterte aber am exzellent reagierend­en Bick. Ravensburg hatte jetzt klare Vorteile, Bad Nauheim blieb bei Kontern aber gefährlich. Keck und Tobias Wörle prüften Goalie Jonas Langmann, Jerry Pollastron­e sah den vollkommen freien Kevin Schmidt, doch auch der Bad Nauheimer brachte die Scheibe nicht im Tor unter.

Die Partie lebte von der Spannung, nicht so sehr von Dynamik und tollen Spielzügen. Klar war: Irgendwann musste das erste Tor fallen. Es fiel für die Towerstars: In der 44. Minute ließen die Ravensburg­er die Scheibe gut laufen, Herr schoss schließlic­h von der blauen Linie und traf – weil Tim Sezemsky und Sarault dem Bad Nauheimer Goalie gut die

Sicht genommen hatten. Gut zwei Minuten später war Ravensburg­s Topscorer erneut zur Stelle. Sarault und Herr konterten, Ravensburg­s Goldhelm wollte die Scheibe vor dem Tor eigentlich querlegen, traf dabei aber den Schlittsch­uh von Bad Nauheims Verteidige­r Huba Sekesi – von ihm aus rutschte der Puck zum 0:2 über die Linie.

Wie am Donnerstag machten sich die Towerstars das Leben aber gegen Ende durch Strafzeite­n schwer. „Da müssen wir manchmal ein bisschen cleverer sein“, sagte Russell. In Überzahl hatten sie eigentlich die Chance, vorentsche­idend davonzuzie­hen, stattdesse­n musste Zucker auf die Strafbank und beim Spiel vier gegen vier verkürzte Keck auf 1:2. Die Fans wurden laut, die Bad Nauheimer witterten wie am Donnerstag Morgenluft. Doch nach einem starken Block von Julian Eichinger an der eigenen blauen Linie und dem klasse Pass von Fabian Dietz besorgte MacDonald mit der Rückhand das 3:1. Das ließen sich die Oberschwab­en nicht mehr nehmen. „Es ist immer schwer, in Bad Nauheim zu gewinnen“, meinte Russell. „Deshalb sind wir sehr glücklich mit dem Sieg.“

EC Bad Nauheim – Ravensburg Towerstars 1:3 (0:0, 0:0, 1:3) Tore: 0:1 (43:26) Sam Herr (Saakyan, Eichinger), 0:2 (45:46) Sam Herr (Sarault, Eichinger), 1:2

(55:09 4-4) Tristan Keck (Hickmott), 1:3 (56:49) Josh MacDonald (Dietz).

Strafen: Bad Nauheim 4 Minuten, Ravensburg 8 Minuten

Zuschauer: 3317.

Newspapers in German

Newspapers from Germany