Rückkehr zur Normalität ist geboten
Die Infektionszahlen sind zwar nach wie vor hoch. Doch schwer krank wird von Omikron kaum noch jemand. Deshalb ist es völlig in Ordnung, dass nach dem Wegfall der Maskenpflicht etwa beim Einkaufen nun im Falle einer Corona-Infektion auch noch die Pflicht zur Selbstisolierung entfällt. Masken- und Quarantänezwang waren sinnvoll, solange das Virus weite Teile der Bevölkerung gefährdete. Jetzt, da die Infektionen in der Regel leicht verlaufen und von manchen nicht einmal bemerkt werden, wäre ein Festhalten an den bisher gültigen Regeln dagegen unangemessen.
Stück für Stück sollten wir nun, in der Endphase der Pandemie, wieder zur Normalität zurückkehren. Das soll aber nicht bedeuten, dass das Virus nun endgültig besiegt ist und dass alle Vorsichtsmaßnahmen übertrieben wären. Doch es spricht nichts dagegen, von jetzt an vor allem sich selbst zu schützen, indem man zum Beispiel in bestimmten Situationen eine FFP2-Maske trägt. Außerdem sollte selbstverständlich von nun an auch wieder die Regel greifen, die bei anderen Virusinfektionen ebenfalls gilt: Wer sich krank fühlt, bleibt zu Hause, geht nicht einkaufen und nicht zur Arbeit. Die freiwillige Selbstisolation wäre das – eigentlich gar nichts Neues. Vielleicht ist das Unbehagen an der zurückgewonnenen Freiheit Gefühlssache – nach zwei Jahren plötzlich wieder oben ohne einkaufen gehen zu dürfen, wirkt in der Tat ein wenig merkwürdig. Das geht zurzeit vielen so. Eins muss aber klar sein: Menschen, die jetzt und in Zukunft ihre Maske in der Öffentlichkeit lieber anbehalten möchten, haben jedes Recht dazu. Jeder schützt sich so, wie er möchte – so viel Freiheit muss sein.
Michael Gabel