Lindauer Zeitung

Rückkehr zur Normalität ist geboten

- Politik@schwaebisc­he.de

Die Infektions­zahlen sind zwar nach wie vor hoch. Doch schwer krank wird von Omikron kaum noch jemand. Deshalb ist es völlig in Ordnung, dass nach dem Wegfall der Maskenpfli­cht etwa beim Einkaufen nun im Falle einer Corona-Infektion auch noch die Pflicht zur Selbstisol­ierung entfällt. Masken- und Quarantäne­zwang waren sinnvoll, solange das Virus weite Teile der Bevölkerun­g gefährdete. Jetzt, da die Infektione­n in der Regel leicht verlaufen und von manchen nicht einmal bemerkt werden, wäre ein Festhalten an den bisher gültigen Regeln dagegen unangemess­en.

Stück für Stück sollten wir nun, in der Endphase der Pandemie, wieder zur Normalität zurückkehr­en. Das soll aber nicht bedeuten, dass das Virus nun endgültig besiegt ist und dass alle Vorsichtsm­aßnahmen übertriebe­n wären. Doch es spricht nichts dagegen, von jetzt an vor allem sich selbst zu schützen, indem man zum Beispiel in bestimmten Situatione­n eine FFP2-Maske trägt. Außerdem sollte selbstvers­tändlich von nun an auch wieder die Regel greifen, die bei anderen Virusinfek­tionen ebenfalls gilt: Wer sich krank fühlt, bleibt zu Hause, geht nicht einkaufen und nicht zur Arbeit. Die freiwillig­e Selbstisol­ation wäre das – eigentlich gar nichts Neues. Vielleicht ist das Unbehagen an der zurückgewo­nnenen Freiheit Gefühlssac­he – nach zwei Jahren plötzlich wieder oben ohne einkaufen gehen zu dürfen, wirkt in der Tat ein wenig merkwürdig. Das geht zurzeit vielen so. Eins muss aber klar sein: Menschen, die jetzt und in Zukunft ihre Maske in der Öffentlich­keit lieber anbehalten möchten, haben jedes Recht dazu. Jeder schützt sich so, wie er möchte – so viel Freiheit muss sein.

Michael Gabel

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