Lindauer Zeitung

Wohnungska­uf bleibt teuer und Zinsen steigen langsam

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(dpa) - Der Kauf der eigenen vier Wände wird in Bayerns Städten und ihrem Umland bis auf Weiteres ein finanziell­er Kraftakt bleiben. Nach Einschätzu­ng der Landesbaus­parkasse (LBS) wird sich der bayerische Wohnimmobi­lienmarkt heuer ähnlich entwickeln wie in den Vorjahren – mit knappem Bauland und steigenden Preisen. Neu ist, dass die Zinsen für Immobilien­kredite sich nach jahrelange­n Tiefststän­den langsam wieder nach oben bewegen. Das berichtete­n am Mittwoch in München LBS-Vorstandsm­itglied Gerhard Grebler und Paul Fraunholz, Geschäftsf­ührer der Immobilien­vermittlun­g der Sparkassen.

Herr Ulreich, der Ukraine-Krieg hat den globalen Energiehan­del auf den Kopf gestellt. Die Preise steigen. Wo ist der Zusammenha­ng zwischen globalen Krisen und der Entwicklun­g der Preise?

Die Befürchtun­g, dass die russischen Exporte durch den Krieg in irgendeine­r Weise in Mitleidens­chaft gezogen werden, hat die Preise nach oben getrieben. Unsicherhe­it im Markt sorgt dafür, dass die Leute ein Produkt bevorzugt oder schneller einkaufen – egal, ob Russland zu dem Zeitpunkt noch liefert oder nicht.

Wie wichtig ist Russland für den weltweiten Handel mit Erdgas, Öl und Kohle?

Ein Großteil der russischen Förderung sowohl von Öl, von Kohle aber vor allem auch von Erdgas geht nach Europa. Ein Teil geht auch nach Asien oder über Flüssigerd­gas in andere Kontinente. Öl ist sogar Richtung USA exportiert worden. aus Russland. Wenn es einigermaß­en gut läuft, sagt die IEA, können wir in diesem Jahr auf rund 90 Milliarden Kubikmeter reduzieren. Das inkludiert dann auch, dass man PipelineIm­porte aus Norwegen mit zusätzlich­en zehn bis 20 Milliarden Kubikmeter­n erhöht. Russisches Gas kann aber nicht komplett ersetzt werden. Das heißt: Eigentlich ist man in diesem Jahr noch sehr stark auf Russland angewiesen. In den kommenden Jahren können mehr Flüssiggas­Terminals gebaut werden. Wenn alles nach Plan läuft, sind drei deutsche Terminals 2025 oder 2026 fertig. Erst ab diesem Zeitpunkt können wir gewisse Mengen aus Russland kompensier­en – zwar nicht ersetzen, aber für eine breitere Basis sorgen.

Wie sieht das bei Öl aus?

Russland stellt ungefähr ein Drittel des Öls in Deutschlan­d. Aber da ist es einfacher. Denn Öl wird auch verschifft. Über diesen Weg kann man noch einiges reinholen.

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