Lindauer Zeitung

Neu im Kino

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MVon Thomas Müller

agiere, magische Tiere und Muggel – die „Phantastis­chen Tierwesen“sind zurück. Im lang erwarteten dritten Teil von J. K. Rowlings Fantasy-Serie ersetzt Mads Mikkelsen Johnny Depp. Und es geht mit Themen wie manipulier­ten Wahlen teils ganz weltlich zu.

Er kann richtig böse sein und ist darin auch noch richtig gut: Der dänische Schauspiel­er Mads Mikkelsen spielt im dritten Teil des HarryPotte­r-Prequels „Phantastis­che Tierwesen“den dunklen Zauberer Grindelwal­d. Und der plant diesmal nichts Geringeres als die Vernichtun­g der Muggel, wie wir Menschen in der Welt der Zauberer und Hexen etwas herablasse­nd genannt werden.

Viel war im Vorfeld darüber diskutiert worden, dass Mads Mikkelsen die Rolle von Johnny Depp übernimmt. Der war nach Vorwürfen über häusliche Übergriffe aus der Serie herausgebe­ten worden. Es war sicher eine Herausford­erung, Johnny Depp zu ersetzen, doch Mikkelsen gelingt dies scheinbar mühelos. Er spielt seinen Grindelwal­d im dritten Teil mit dem Titel „Dumbledore­s Geheimniss­e“mit einer unterkühlt­en Bosheit, die dem Zuschauer einen Schauer über den Rücken jagt.

Überhaupt geht der Film unter die Haut und überzeugt weit mehr als der zweite Teil, der vor vier Jahren bei den Fans nicht so gut ankam. So empfanden viele die Handlung als zu komplex. Rowling, die zusammen mit Steve Kloves das Drehbuch schrieb, ist es diesmal gelungen, die Handlung schlüssige­r zu erzählen und der Serie wieder Leben einzuhauch­en. Regie führte wie immer David Yates, der bereits mehrere Potter-Filme verantwort­et hat.

In einer der ersten Szenen outet sich Grindelwal­d bei einem Treffen mit seinem alten Jugendfreu­nd, Professor Albus Dumbledore (Jude Law), als Menschenha­sser. Die Mugwegen gel seien stinkende Wesen und er werde ihre Welt zerstören, offenbart er Dumbledore. Lobende Worte findet er lediglich für eines: Eine gute Tasse Tee, die könnten die Muggel machen.

Der spätere Harry-Potter-Mentor Albus Dumbledore kann und darf

eines Blutschwur­s aus der gemeinsame­n Jugendzeit nicht selbst gegen Grindelwal­d kämpfen. Überhaupt spielt Dumbledore­s Beziehung zu Grindelwal­d eine wichtige Rolle und entpuppt sich als eines der vielen von Dumbledore bestens gehüteten Geheimniss­en.

Um also nicht selbst kämpfen zu müssen, seinen ehemaligen Jugendfreu­nd aber dennoch aufzuhalte­n, formt Dumbledore aus einer kleinen Schar von Außenseite­rn eine Truppe. Angeführt wird sie von dem kauzig-schüchtern­en Magizoolog­en mit dem Koffer voller magischer Tiere, Newt Scamander, der wieder von Oscar-Gewinner Eddie Redmayne gespielt wird. An seiner Seite steht der Freund aus den ersten beiden Filmen, der Muggel-Bäcker Jacob (Dan Fogler). Er ist zunächst unwillig, wird dann aber von der Hexe „Lally“Hicks (Jessica Williams) überzeugt, die mit ihrem trockenen Humor dem Film etwas Leichtigke­it verleiht. Auch eine schräge Tanzeinlag­e von Newt Scamander mit gefährlich­en Krabbenwes­en nach Art der alten Ägypter sorgt für Lacher.

Schauplatz der Handlung ist diesmal kurz das Berlin der 1930er-Vorkriegsj­ahre. Hier muss der scheidende Oberzauber­er Anton Vogel, gespielt von Oliver Masucci entscheide­n, ob Grindelwal­d zur Wahl als sein Nachfolger zugelassen wird. Er wird – und er manipulier­t die Wahl dann mithilfe eines ganz besonderen magischen Wesens.

Natürlich sind auch die anderen magischen Wesen aus den ersten Teilen dabei, der beliebte maulwurfäh­nliche Niffler und der an eine grüne Stabheusch­recke erinnernde Pickett. Eine besondere Rolle spielt auch der Phönix, der oft um den innerlich zerrissene­n Credence Barebone (Ezra Miller) kreist.

Am Ende sind viele von Dumbledore­s Geheimniss­en enthüllt und es bleibt noch Zeit für Gefühle, Freundscha­ften und sogar für eine Hochzeit, an die zwischendr­in kaum jemand glauben konnte. (dpa)

Phantastis­che Tierwesen: Dumbledore­s Geheimniss­e. Regie: David Yates. Mit Jude Law, Eddie Redmayne, Mads Mikkelsen. 142 Minuten, USA/GB 2022 FSK ab 12.

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