Lindauer Zeitung

Was sonst noch läuft

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Wo in Paris die Sonne aufgeht

Mit seinem neuen Film hat Jacques Audiard eine Geschichte über Mittdreißi­ger im Zeitalter von DatingApps gedreht, die auf der Suche nach Liebe und vor allem sich selbst sind. Der Film des mehrfach preisgekrö­nten Regisseurs basiert auf Comics des bekannten New Yorker Autors Adrian Tomines und ist in Schwarz-Weiß gedreht. Das Casting besteht bis auf Noémie Merlant in der Rolle der Nora aus weitgehend unbekannte­n Darsteller­n. Merlant wurde mit „Porträt einer jungen Frau in Flammen“von Céline Sciamma bekannt, die an dem Drehbuch von „Wo in Paris die Sonne aufgeht“mitwirkte. (dpa)

Was sehen wir, wenn wir ...

... zum Himmel schauen? Das fragt sich der georgische Filmemache­r Alexandre Koberidze. In seinem neuen Film erzählt er von einem Mann und einer Frau, die sich in der Stadt Kutaissi auf den ersten Blick ineinander verlieben. Doch ein Fluch lässt ihre Verabredun­g für den nächsten Tag scheitern. Im Rückgriff auf das Stummfilmk­ino und die Poesie des magischen Realismus entfaltet sich ein Film der Abschweifu­ngen und Ziellosigk­eit, geheimnisv­oll, lakonisch und wunderschö­n. Dabei geschehen allerhand wundersame Begebenhei­ten, die mitunter mit übernatürl­ichen Dingen zu tun haben. (KNA)

Der Waldmacher

Volker Schlöndorf­f stellt in seinem Filmporträ­t den australisc­hen Agrarwisse­nschaftler Anthony Rinaudo vor, der seit rund 40 Jahren versucht, den vermeintli­ch toten Boden in Afrika zu vitalisier­en und aus dem unterirdis­chen Wurzelwerk neue Wälder und Felder zu kultiviere­n. Der optimistis­che Film porträtier­t einen sympathisc­hen Mann, der ohne jeden Überlegenh­eitsduktus für eine bessere Zukunft der afrikanisc­hen Landbevölk­erung eintritt. Zugleich wird das Wissen zum Thema gebündelt, wobei neben Rinaudo vor allem die Einheimisc­hen zu Wort kommen. (KNA)

Loving Highsmith

Die 1995 verstorben­e Schriftste­llerin Patricia Highsmith ist eine der meistgeles­enen Krimiautor­innen der Welt. Ihren Roman „The Price of Salt“über eine Frauenlieb­e konnte sie in den 1950er-Jahren aber nur unter Pseudonym veröffentl­ichen. Er wurde, wie viele ihrer Romane, verfilmt, aber erst 2015 unter dem Titel „Carol“. Drei ihrer Lebensgefä­hrtinnen kommen neben Highsmith selbst zu Wort, in Interviews und mit Äußerungen aus ihren erst kürzlich veröffentl­ichten Tage- und Notizbüche­rn. So entsteht ein differenzi­ertes Bild zu Leben und Werk der streitbare­n US-Autorin. (epd)

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