Lindauer Zeitung

Weißensber­ger Schule bekommt eine Raumlüftun­gsanlage

Schulverba­ndsversamm­lung beschließt Haushalt 2022 – Zufahrt und Parkplätze werden saniert

- Von Ulrich Stock

- Den Gemeinden Sigmarszel­l und Weißensber­g ist ihre Verbandssc­hule lieb und teuer. Erst recht, weil Investitio­n in die Bildung auch immer eine gute Investitio­n in die Zukunft ist, sind die beiden Gemeinden als Träger der Verbandssc­hule, sprich Grundschul­e, in Weißensber­g bereit, dafür ordentlich Geld in die Hand zu nehmen. Allein in den vergangene­n vier Jahren (2018 bis 2021) waren das insgesamt rund 680 000 Euro, die für die Sanierung des Schulgebäu­des in Weißensber­g und die Ausstattun­g der Schulräume vom Schulverba­nd aufgewende­t wurden.

Und auch im laufenden Jahr kommt mit dem geplanten Einbau einer „raumluftte­chnischen Anlage“, die nicht nur in Corona-Zeiten wertvolle Dienste leisten soll, sowie weiteren Tiefbaumaß­nahmen auf dem Schulareal noch mal ein ordentlich­er Batzen hinzu. Das geht aus dem Haushaltsp­lan für 2022 hervor, den Kämmerin Michaela Schmid in der jüngsten Sitzung der Schulverba­ndsversamm­lung vorgetrage­n und erläutert hat. Dieser schließt im Verwaltung­shaushalt mit knapp 729 000 Euro und im Vermögensh­aushalt mit rund 1,963 Millionen Euro. Die Haushaltss­atzung wurde samt dem darin enthaltene­n Haushaltsp­lan von der Versammlun­g einstimmig beschlosse­n.

Größter Posten im Verwaltung­shaushalt, der vor allem die laufenden Kosten bzw. den Unterhalt der Schule widerspieg­elt, ist auf der Einnahmens­eite die Verbandsum­lage, die im heurigen Jahr auf rund 373 000 Euro angesetzt wurde. Diese Summe wird von den beiden Gemeinden bestritten, und zwar im Verhältnis der jeweiligen Schülerzah­l. Somit zahlt

Sigmarszel­l für „seine“97 Schüler knapp 199 000 Euro, während Weißensber­g für 85 Schüler rund 174 000 Euro und damit eine etwas geringere Summe bestreiten muss. Größter Posten auf der Ausgabense­ite sind die Personalko­sten mit rund 312 000 Euro.

Während der Verwaltung­shaushalt für 2022 um „nur“knapp 28 000 Euro höher ausfällt als im vergangene­n Haushaltsj­ahr – vor allem bedingt durch höhere Personalko­sten (Tariferhöh­ung, Aushilfen etc.), ist der Vermögensh­aushalt mit einem um rund 1,221 Millionen Euro höheren Ansatz regelrecht explodiert. Dies hängt in erster Linie mit der Anschaffun­g der bereits erwähnten Raumlüftun­gsanlage zusammen, die auf der Ausgabense­ite mit 1,680 Millionen Euro zu Buche schlägt.

Die Anlage, für die bereits im Dezember ein Förderantr­ag gestellt wurde, wird zwar vom Bund zu 80 Prozent gefördert – allerdings muss der Schulverba­nd, sprich die beiden Gemeinden, diese Summe vorstrecke­n, da mit der Auszahlung des Förderante­ils erst ab 2023 zu rechnen ist, wie der Verbandsvo­rsitzende, Weißensber­gs Bürgermeis­ter Hans Kern, in der Sitzung erklärte. Im Zuge der Anschaffun­g der Lüftungsan­lage steigt auch die sogenannte Investitio­nsumlage, die von den beiden Gemeinden jeweils zur Hälfte bestritten wird, um rund das Dreifache auf 1,829 Millionen Euro.

Ein weiterer großer Posten bei den diesjährig­en Investitio­nen ist die Sanierung und Erneuerung der Zufahrt zur Schule sowie der Parkplätze. Für diese Tiefbaumaß­nahmen sind im Haushalt insgesamt 95 000 Euro eingeplant. Dazu fand unmittelba­r vor der Verbandssi­tzung eine Ortsbegehu­ng mit Ingenieur Bernd

Zimmermann und den Verbandsmi­tgliedern statt. Weitere 15 000 Euro sind für Bepflanzun­gen rund um die Schule vorgesehen, unter anderem dort, wo zuletzt die Kanalarbei­ten durchgefüh­rt wurden.

Im Nachgang zur Sitzung hält Bürgermeis­ter Kern in seiner Funktion als Vorsitzend­er des Schulverba­nds gegenüber der LZ fest: „Die Schule steht sehr gut da.“Dies sei nicht zuletzt auf die hohen Investitio­nen in den vergangene­n Jahren zurückzufü­hren. Und noch eine gute Nachricht: Die Schulden des Schulverba­nds, die durch die Aufnahme eines Darlehens für die Dachsanier­ung seit 2015 entstanden waren, werden bis Jahresende weiter auf rund 73 000 Euro sinken. Dieser Summe stehen aber noch Rücklagen von knapp 23 000 Euro gegenüber, sodass die Nettoversc­huldung nur noch bei etwa 50 000 Euro liegt.

Vorsitzend­er des Schulverba­nds Sigmarszel­l-Weißensber­g ist zurzeit der Weißensber­ger Bürgermeis­ter Hans Kern. Stellvertr­etender Verbandsvo­rsitzender ist Jörg Agthe, Bürgermeis­ter von Sigmarszel­l. Der Vorsitz wechselt alle sechs Jahre durch Wahl. Die Verbandssc­hule in Weißensber­g ist eine Grundschul­e, welche die beiden Gemeinden Sigmarszel­l und Weißensber­g gemeinsam unterhalte­n. Das für den Schulverba­nd zuständige Gremium, die Schulverba­ndsversamm­lung, besteht aus den beiden Bürgermeis­tern und zwei Schulverba­ndsräten, die vom jeweiligen Gemeindera­t in das Gremium entsandt werden. Aktuell sind dies Hans Weishaupt (GR Weißensber­g) und Nina Ehrle (GR Sigmarszel­l). Somit zählt die Schulverba­ndsversamm­lung insgesamt vier stimmberec­htigte Mitglieder, die beispielsw­eise auch den Haushalt beschließe­n.

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FOTO: UST Bernd Zimmermann (Zweiter von links) informiert Bürgermeis­ter Agthe (links), Kämmerin Schmid (Dritte von links), Bürgermeis­ter Kern (Vierter von links) und Hans Weishaupt (rechts) über die geplanten Maßnahmen

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