Nachwuchs auf dem Vormarsch
Juniorenteams des EV Lindau erzielen Achtungserfolge – Großer Zulauf im unteren Bereich
- Nach längerer CoronaPause ist den Young Islanders die Rückkehr aufs Eis gelungen. In der nun abgeschlossenen Saison haben sich die Juniorenmannschaften des Eishockeyclubs EV Lindau in der Bayern- und Landesliga erfolgreich behauptet und auch den einen oder anderen Achtungserfolg erzielt. Zudem sind rund 50 Kinder aus der Laufschule in den Spielbetrieb integriert worden.
Bei Jugendleiter Andreas Bürge sorgt der Blick auf die Saison 2021/ 2022 sogar für Begeisterung. Er legt seinen Fokus dabei auf den Start, der aus seiner Sicht eine große Herausforderung darstellte. Durch die Corona-Pandemie durfte es vonseiten der Politik lange keinen Trainingsund Spielbetrieb geben. Nun waren andere Wege gefragt, um mit den Nachwuchsspielern in Kontakt zu bleiben. Die Trainer der Young Islanders entschieden sich, regelmäßiges
Online-Training anzubieten. „Wir haben sie nie aus den Augen verloren“, lobte Bürge die Übungsleiter. Sobald es irgendeine Lockerung gab und die Vereine zum Beispiel Kleingruppentraining anbieten durften, haben die Young Islanders auch die Möglichkeit genutzt. Insbesondere Jugendtrainer Spencer Eckhardt habe in dieser schwierigen Zeit eine sehr gute Figur abgegeben. „Er hat sehr viel gemacht. Für uns war es ein Vorteil, dass er hauptamtlich tätig ist“, so Bürge. Das Engagement der Trainer habe aus seiner Sicht zu einer gelungenen Rückkehr beigetragen. Als es erlaubt war, kamen die ganzen Jugendspieler zurück. Die Angst, viele vom Nachwuchs zu verlieren, war unbegründet. „Sie waren heiß darauf, wieder zu spielen“, sagte Bürge.
Allerdings musste der EVL-Eishockeynachwuchs natürlich erst einmal den großen Rückstand „aufholen“, meinte Bürge, der als Jugendleiter für den Bereich U15 bis U20 verantwortlich ist. Und auch das Thema Corona musste in den Alltag integriert und mit dem laufenden Trainingsund Spielbetrieb in Einklang gebracht werden. „Das hat super geklappt in dieser Saison. Wir mussten fast keine Spiele wegen Corona absagen“, berichtete Bürge.
Doch hin und wieder wurde die Aufgabe schon erschwert. Wegen eines positiven Tests kurz vor der Abfahrt mussten die U20 der Young Islanders beispielsweise nur mit einem Torhüter nach Straubing reisen. Beim Tabellenführer unterlag das Eckhardt-Team dann mit 1:11. Ansonsten hat sich die U20 in der Bayernliga aber mehr als teuer verkauft. Sicherlich gab es gegen starke Gegner auch häufiger eine hohe Niederlage, aber es gab auch Achtungserfolge wie den 3:2-Sieg gegen den DELNachwuchs des EHC München. In der 14er-Liga sprang am Ende der zehnte Platz heraus, ohne je in Abstiegsnot geraten zu sein. „Das ist in Ordnung. Wir hätten uns noch höher platzieren können, das war aber nicht einfach umzusetzen. Wir hatten Pech mit Verletzungen“, bilanzierte Eckhardt. Im Team gebe es zudem durchaus Spieler, die in Zukunft vielleicht auch für die erste EVLMannschaft interessant werden könnten. „Es gibt ein, zwei Kandidaten, die das Potenzial hätten, in der Oberliga zu spielen“, so Eckhardt, der im März seinen Vertrag um drei Jahre verlängerte.
Auch das zweite Team in der Bayernliga, die U13, spielte eine gute Saison. In ihrer Endrundengruppe landeten die Lindauer vor dem EV Ravensburg auf Rang eins. Die U17 schloss die Spielzeit in der Landesliga hinter Kempten/Sonthofen auf Platz zwei ab, die U15 ist vor dem ECDC Memmingen Dritter geworden. Das sind Resultate, die sich sehen lassen, aber nicht die höchste Priorität genießen. „Für uns steht die ordentliche technische Ausbildung im Vordergrund“, sagte Eckhardt und bezeichnete auch eine hohe
Durchlässigkeit als Ziel des Vereins. Mit den Wuchers – Marvin, Corvin und Robin – sind hier schon Erfolge gelungen.
Helfen kann da nur der Zulauf, den der EV Lindau im Nachwuchsbereich verzeichnete. „Wir hatten ein sehr erfolgreiches Jahr im unteren Bereich“, sagte Eckhardt. Über 230 Kinder haben erste Erfahrungen in der Laufschule gesammelt und von der U7 bis zur U13 seien 50 dieser Kinder sogar in den Spielbetrieb der Mannschaften integriert worden. Aufgrund der Infrastruktur in der Eissportarena an der Eichwaldstraße stößt der EVL aber an seine Grenzen. „Wir würden uns wünschen, zwei Mannschaften in jeder Altersklasse zu haben. Aber das ist nur schwer möglich mit nur einer Eisfläche und der Kabinensituationen“, so Eckhardt, für den die Saisonleistung deshalb noch einmal höher einzuordnen sei: „Aus den Möglichkeiten, die gegeben sind, haben wir das Bestmögliche rausgeholt.“