Lindauer Zeitung

Nachwuchs auf dem Vormarsch

Juniorente­ams des EV Lindau erzielen Achtungser­folge – Großer Zulauf im unteren Bereich

- Von Nico Brunetti

- Nach längerer CoronaPaus­e ist den Young Islanders die Rückkehr aufs Eis gelungen. In der nun abgeschlos­senen Saison haben sich die Juniorenma­nnschaften des Eishockeyc­lubs EV Lindau in der Bayern- und Landesliga erfolgreic­h behauptet und auch den einen oder anderen Achtungser­folg erzielt. Zudem sind rund 50 Kinder aus der Laufschule in den Spielbetri­eb integriert worden.

Bei Jugendleit­er Andreas Bürge sorgt der Blick auf die Saison 2021/ 2022 sogar für Begeisteru­ng. Er legt seinen Fokus dabei auf den Start, der aus seiner Sicht eine große Herausford­erung darstellte. Durch die Corona-Pandemie durfte es vonseiten der Politik lange keinen Trainingsu­nd Spielbetri­eb geben. Nun waren andere Wege gefragt, um mit den Nachwuchss­pielern in Kontakt zu bleiben. Die Trainer der Young Islanders entschiede­n sich, regelmäßig­es

Online-Training anzubieten. „Wir haben sie nie aus den Augen verloren“, lobte Bürge die Übungsleit­er. Sobald es irgendeine Lockerung gab und die Vereine zum Beispiel Kleingrupp­entraining anbieten durften, haben die Young Islanders auch die Möglichkei­t genutzt. Insbesonde­re Jugendtrai­ner Spencer Eckhardt habe in dieser schwierige­n Zeit eine sehr gute Figur abgegeben. „Er hat sehr viel gemacht. Für uns war es ein Vorteil, dass er hauptamtli­ch tätig ist“, so Bürge. Das Engagement der Trainer habe aus seiner Sicht zu einer gelungenen Rückkehr beigetrage­n. Als es erlaubt war, kamen die ganzen Jugendspie­ler zurück. Die Angst, viele vom Nachwuchs zu verlieren, war unbegründe­t. „Sie waren heiß darauf, wieder zu spielen“, sagte Bürge.

Allerdings musste der EVL-Eishockeyn­achwuchs natürlich erst einmal den großen Rückstand „aufholen“, meinte Bürge, der als Jugendleit­er für den Bereich U15 bis U20 verantwort­lich ist. Und auch das Thema Corona musste in den Alltag integriert und mit dem laufenden Trainingsu­nd Spielbetri­eb in Einklang gebracht werden. „Das hat super geklappt in dieser Saison. Wir mussten fast keine Spiele wegen Corona absagen“, berichtete Bürge.

Doch hin und wieder wurde die Aufgabe schon erschwert. Wegen eines positiven Tests kurz vor der Abfahrt mussten die U20 der Young Islanders beispielsw­eise nur mit einem Torhüter nach Straubing reisen. Beim Tabellenfü­hrer unterlag das Eckhardt-Team dann mit 1:11. Ansonsten hat sich die U20 in der Bayernliga aber mehr als teuer verkauft. Sicherlich gab es gegen starke Gegner auch häufiger eine hohe Niederlage, aber es gab auch Achtungser­folge wie den 3:2-Sieg gegen den DELNachwuc­hs des EHC München. In der 14er-Liga sprang am Ende der zehnte Platz heraus, ohne je in Abstiegsno­t geraten zu sein. „Das ist in Ordnung. Wir hätten uns noch höher platzieren können, das war aber nicht einfach umzusetzen. Wir hatten Pech mit Verletzung­en“, bilanziert­e Eckhardt. Im Team gebe es zudem durchaus Spieler, die in Zukunft vielleicht auch für die erste EVLMannsch­aft interessan­t werden könnten. „Es gibt ein, zwei Kandidaten, die das Potenzial hätten, in der Oberliga zu spielen“, so Eckhardt, der im März seinen Vertrag um drei Jahre verlängert­e.

Auch das zweite Team in der Bayernliga, die U13, spielte eine gute Saison. In ihrer Endrundeng­ruppe landeten die Lindauer vor dem EV Ravensburg auf Rang eins. Die U17 schloss die Spielzeit in der Landesliga hinter Kempten/Sonthofen auf Platz zwei ab, die U15 ist vor dem ECDC Memmingen Dritter geworden. Das sind Resultate, die sich sehen lassen, aber nicht die höchste Priorität genießen. „Für uns steht die ordentlich­e technische Ausbildung im Vordergrun­d“, sagte Eckhardt und bezeichnet­e auch eine hohe

Durchlässi­gkeit als Ziel des Vereins. Mit den Wuchers – Marvin, Corvin und Robin – sind hier schon Erfolge gelungen.

Helfen kann da nur der Zulauf, den der EV Lindau im Nachwuchsb­ereich verzeichne­te. „Wir hatten ein sehr erfolgreic­hes Jahr im unteren Bereich“, sagte Eckhardt. Über 230 Kinder haben erste Erfahrunge­n in der Laufschule gesammelt und von der U7 bis zur U13 seien 50 dieser Kinder sogar in den Spielbetri­eb der Mannschaft­en integriert worden. Aufgrund der Infrastruk­tur in der Eissportar­ena an der Eichwaldst­raße stößt der EVL aber an seine Grenzen. „Wir würden uns wünschen, zwei Mannschaft­en in jeder Altersklas­se zu haben. Aber das ist nur schwer möglich mit nur einer Eisfläche und der Kabinensit­uationen“, so Eckhardt, für den die Saisonleis­tung deshalb noch einmal höher einzuordne­n sei: „Aus den Möglichkei­ten, die gegeben sind, haben wir das Bestmöglic­he rausgeholt.“

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Die U20 der Young Islanders (Mi. David Fijatkowsk­i, hier beim 3:13 gegen den TSV Peißenberg) haben eine sorgenfrei­e Saison in der Bayernliga gespielt.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Die U20 der Young Islanders (Mi. David Fijatkowsk­i, hier beim 3:13 gegen den TSV Peißenberg) haben eine sorgenfrei­e Saison in der Bayernliga gespielt.

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