Grünes Licht für Audi und Porsche
Die Konzernmarken von Volkswagen dürfen ihre Formel-1-Projekte weiter vorantreiben
(dpa) - Das Grüne Licht für einen Formel-1-Einstieg von Audi und Porsche erfreute in Melbourne auch Lewis Hamilton und Max Verstappen. „Es ist großartig, dass wir neue Hersteller im Sport bekommen, vor allem, weil es viele Teams gibt, die das Potenzial haben, Top-Teams zu sein“, hieß Rekordweltmeister Hamilton die beiden Konzerntöchter von Volkswagen willkommen.
„Es ist sehr aufregend und auch sehr wichtig für die Formel 1“, befand am Freitag der aktuelle Champion Verstappen, für den Porsche in Zukunft eine ganz wichtige Rolle spielen könnte. „Natürlich haben wir schon zehn großartige Teams, aber es ist auch schön, wirklich große Marken im Rücken zu haben.“
Audi und Porsche haben am Donnerstag eine entscheidende Hürde auf dem Weg in die Königsklasse des Motorsports genommen. Der Aufsichtsrat von Volkswagen bestätigte in seiner Sitzung „Planungen der beiden Konzernmarken für einen eventuellen Einstieg in die Formel 1“. Wie Audi mitteilte, hat man nun „grundsätzlich die Möglichkeit, 2026 in die Königsklasse des Motorsports einzusteigen“, um dort „Vorsprung durch Technik“zu demonstrieren“. Eine Entscheidung für einen Einstieg sei aber noch nicht gefallen, man befinde sich „in der finalen Phase der Bewertung“. Die VW-Konzerntöchter Audi und Porsche werden schon seit Monaten mit einem Formel-1-Einstieg in Verbindung gebracht. In Vorgesprächen über das künftige Reglement waren Delegationen auch eingebunden. Und diese technologischen Vorgaben sind entscheidend für einen Einstieg.
Die Formel 1 kommt interessierten Herstellern mit einem Regelkompromiss entgegen. Ab 2026 sollen die Hybrid-Motoren mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden. Der Verbrenner im Aggregat soll nur noch 50 Prozent der Leistung beitragen, der Rest ist elektrisch. Das passt zur künftigen Ausrichtung der Autobranche. Zudem hat man sich auf ein Ende des teuren und komplexen Motorenbausteins MGU-H verständigt, der aus der Abgaswärme des Motors Energie zurückgewinnt. Der Automobil-Weltverband FIA hat dazu eine Blaupause veröffentlicht. Im Sommer soll diese Antriebsformel verabschiedet werden – es könnte aber auch Herbst werden. Erst dann würden Audi und Porsche Ja sagen zu der Fernbeziehung in vier Jahren.
Die Formel 1 ist eine attraktive Spielwiese für Hersteller – auch weil sie sich immer nachhaltiger aufstellen will. Die verschärfte Budgetobergrenze, die in diesem Jahr auf 140 Millionen US-Dollar weiter gesunken ist, macht das Engagement finanziell berechenbar. Ferrari und Mercedes arbeiten nach eigenen Angaben in dem ehemaligen Geldvernichtungskreisverkehr sogar profitabel.