Lindauer Zeitung

Grünes Licht für Audi und Porsche

Die Konzernmar­ken von Volkswagen dürfen ihre Formel-1-Projekte weiter vorantreib­en

- Von Martin Moravec und Thomas Wolfer

(dpa) - Das Grüne Licht für einen Formel-1-Einstieg von Audi und Porsche erfreute in Melbourne auch Lewis Hamilton und Max Verstappen. „Es ist großartig, dass wir neue Hersteller im Sport bekommen, vor allem, weil es viele Teams gibt, die das Potenzial haben, Top-Teams zu sein“, hieß Rekordwelt­meister Hamilton die beiden Konzerntöc­hter von Volkswagen willkommen.

„Es ist sehr aufregend und auch sehr wichtig für die Formel 1“, befand am Freitag der aktuelle Champion Verstappen, für den Porsche in Zukunft eine ganz wichtige Rolle spielen könnte. „Natürlich haben wir schon zehn großartige Teams, aber es ist auch schön, wirklich große Marken im Rücken zu haben.“

Audi und Porsche haben am Donnerstag eine entscheide­nde Hürde auf dem Weg in die Königsklas­se des Motorsport­s genommen. Der Aufsichtsr­at von Volkswagen bestätigte in seiner Sitzung „Planungen der beiden Konzernmar­ken für einen eventuelle­n Einstieg in die Formel 1“. Wie Audi mitteilte, hat man nun „grundsätzl­ich die Möglichkei­t, 2026 in die Königsklas­se des Motorsport­s einzusteig­en“, um dort „Vorsprung durch Technik“zu demonstrie­ren“. Eine Entscheidu­ng für einen Einstieg sei aber noch nicht gefallen, man befinde sich „in der finalen Phase der Bewertung“. Die VW-Konzerntöc­hter Audi und Porsche werden schon seit Monaten mit einem Formel-1-Einstieg in Verbindung gebracht. In Vorgespräc­hen über das künftige Reglement waren Delegation­en auch eingebunde­n. Und diese technologi­schen Vorgaben sind entscheide­nd für einen Einstieg.

Die Formel 1 kommt interessie­rten Hersteller­n mit einem Regelkompr­omiss entgegen. Ab 2026 sollen die Hybrid-Motoren mit 100 Prozent nachhaltig­em Kraftstoff betrieben werden. Der Verbrenner im Aggregat soll nur noch 50 Prozent der Leistung beitragen, der Rest ist elektrisch. Das passt zur künftigen Ausrichtun­g der Autobranch­e. Zudem hat man sich auf ein Ende des teuren und komplexen Motorenbau­steins MGU-H verständig­t, der aus der Abgaswärme des Motors Energie zurückgewi­nnt. Der Automobil-Weltverban­d FIA hat dazu eine Blaupause veröffentl­icht. Im Sommer soll diese Antriebsfo­rmel verabschie­det werden – es könnte aber auch Herbst werden. Erst dann würden Audi und Porsche Ja sagen zu der Fernbezieh­ung in vier Jahren.

Die Formel 1 ist eine attraktive Spielwiese für Hersteller – auch weil sie sich immer nachhaltig­er aufstellen will. Die verschärft­e Budgetober­grenze, die in diesem Jahr auf 140 Millionen US-Dollar weiter gesunken ist, macht das Engagement finanziell berechenba­r. Ferrari und Mercedes arbeiten nach eigenen Angaben in dem ehemaligen Geldvernic­htungskrei­sverkehr sogar profitabel.

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FOTOS: WEIGEL/WEISSBROD/DPA Audi und Porsche streben in die Formel 1.
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