„Viele bunkern ihr Geld großteils auf Sparbüchern“
Vermögensverwalterin Carmen Bandt rät Anlegern zu einem strukturierten, ausbalancierten Portfolio
- Carmen Bandt von der Kidron Vermögensverwaltung in Stuttgart beantwortet im Interview Fragen rund um das Thema Steuerersparnis.
Was lässt sich da besser machen? Wichtiger als das Steuerthema ist ein vernünftig strukturiertes und gut ausbalanciertes Portfolio. Dabei müssen Rendite und Risiko passend zu den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten des Anlegers in ein gutes Verhältnis gebracht werden. Wenn man durch eine kluge Allokation des Vermögens auf Dauer attraktive Renditen bei vertretbarem Risiko erzielt, zahle zumindest ich die Abgeltungssteuer gerne. Mit maximal 28 Prozent fällt sie nicht allzu hoch aus.
Auf was ist bei Rendite und Risiko zu achten?
Neben der Höhe der Rendite zählt vor allem, dass sie sich mit einem für den Anleger vertretbaren Risiko erzielen lässt. Wer wegen der Kursschwankungen nachts nicht mehr schlafen kann, hat kaum etwas von hohen Renditen. Das andere Extrem gibt es häufiger: Viele bunkern ihr Geld großteils auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten, obwohl sie mehr Risiko eingehen könnten. Damit verzichten sie unnötigerweise auf Rendite. Fazit: Sie haben weniger Geld zur Verfügung, als möglich wäre.
Was raten Sie Anlegern?
Die Basis für den Aufbau und die Bewahrung von Vermögen ist ein breit diversifiziertes Depot aus mehreren Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Immobilien(fonds) und Cash. Wer sich das nicht allein zutraut, kann dazu einen Fachmann oder eine Fachfrau zu Rate ziehen. Dazu gehören etwa bankenunabhängige Vermögensverwalter, die mit den Kunden nach deren Vorgaben eine Vermögensstruktur entwerfen.