Bauzinsen steigen in den kommenden Monaten stark an
(dpa) - Immobilienkäufer müssen sich nach Ansicht von Experten in den kommenden Monaten auf noch deutlich teurere Kredite einstellen. Nach schon kräftigen Aufschlägen bei den Bauzinsen im März rechnen Experten mit weiteren starken Zuwächsen in den kommenden Monaten. „Wir erwarten, dass die Hypothekenzinsen für zehnjährige Finanzierungen in den Sommermonaten auf drei Prozent steigen“, sagt Max Herbst, Gründer der Frankfurter FMH Finanzberatung, am Dienstag.
Derzeit liegt der Zins für zehnjährige Standardkredite laut Angaben von FMH im Schnitt bei 2,12 Prozent. Zum Vergleich: Im Dezember waren es noch 0,9 Prozent. Herbst sprach vom stärksten Anstieg seit dem Jahr 1999. Damals seien die Zinsen zwischen Mai und Oktober von 5,1 Prozent auf 6,4 Prozent geklettert.
Auch der Münchner Immobilienfinanzierer Interhyp rechnet mit einem weiteren Zinsanstieg. Er erwartet 2,5 bis 3 Prozent für zehnjährige Darlehen bis Jahresende. Allein im März hätten sich solche Finanzierungen um rund 0,5 Prozentpunkte verteuert, sagte jüngst Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei Interhyp.
Gründe für den Anstieg sind die Inflation und das steigende Zinsniveau an den Kapitalmärkten. Am Dienstag kletterte die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auf bis zu 0,84 Prozent – der höchste Stand seit Mitte 2015. An Bundesanleihen orientieren sich die Bauzinsen.
- Auch wenn es keine eindeutige Definition gibt, so hat ein bekannter amerikanischer Meteorologe drei Umstände für den „perfekten“Sturm ausgemacht – Feuchtigkeit, warme sowie kalte Luft. Im übertragenen Sinn gibt es in der Autoindustrie Baden-Württembergs mindestens drei Entwicklungen, die die Perspektiven der Branche stürmisch verdüstern: Es herrscht Mangel an Vorprodukten wie Chips zur elektronischen Steuerung und auch an Kabelbäumen. Zweitens müssen die Konzepte der Digitalisierung und des automatischen Fahrens unter Hochdruck entstehen, auch weil Konkurrenz von mächtigen Wettbewerbern aus der Digitalindustrie droht. Und drittens schließlich fordert der Klimawandel die komplette Transformation der ehedem großen Verbrenner-Motorenindustrie hin zur Elektromobilität.
Hinzu kommt nun der UkraineKrieg, der wie ein Damoklesschwert über der Industrie schwebt. „Die große Gefahr ist, dass verschiedene Rohstoffe, nicht nur Gas und Öl, sondern auch verschiedene Metalle aus Russland gar nicht mehr geliefert werden“, sagte Branchenanalyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler der „Schwäbischen Zeitung“.
Doch schon jetzt mangelt es in den Fabriken der Autohersteller etwa an Kabelbäumen, die die komplette Elektronik in den Autos vernetzen. Sie sind individuell auf jedes Modell zugeschnitten, erfordern vergleichsweise viel Handarbeit und sind aus Kostengründen in den vergangenen zwei Jahrzehnten zum großen Teil in die Ukraine ausgelagert worden. Zudem haben sich verbunden mit den hohen Energiepreisen auch die Stahlpreise nach oben entwickelt. „Der Gegenwind, den wir 2022 sehen, bezieht sich sehr stark auf den Stahl“, sagte etwa der Finanzchef von Mercedes-Benz, Harald Wilhelm, anlässlich der Vorstellung der Bilanz des Konzerns in Stuttgart.
Der Mangel an Vorprodukten für die Fertigungsstraßen hat vor wenigen Wochen dazu geführt, dass Mercedes für den Standort Sindelfingen Kurzarbeit beantragt hat. Grund sei unter anderem der Mangel an Autoteilen aufgrund des Ukraine-Krieges. In der Fabrik mit ihren rund 25 000 Beschäftigten läuft die Produktion aber grundsätzlich weiter. Unter anderem baut Mercedes in Sindelfingen bei Stuttgart die Luxuslimousine SKlasse. Auch andere Hersteller haben an bestimmten Standorten ihre Schichtplanungen angepasst und verordnen ihren Beschäftigten wieder vermehrt Kurzarbeit. So hat etwa auch Daimler Truck für seine Werke in Gaggenau und Mannheim wieder Kurzarbeit eingeführt.
Von den Problemen in Deutschlands wichtigster Branche ist BadenWürttemberg besonders betroffen. Denn rund ein Drittel aller deutschen