Lindauer Zeitung

„Das Hotel wird den Ort prägen“

Der Gestaltung­sbeirat stellt dem Marktgemei­nderat Oberstaufe­n fünf Entwürfe für das neue „Schlossber­g Resort“vor

- Von Luke Maguire

- Mit Spannung hat der Marktgemei­nderat Oberstaufe­n die Präsentati­on der Entwürfe für das neue Hotel auf dem Areal der abgerissen­en Schlossber­gklinik in Oberstaufe­n erwartet. Nach der Sitzung waren die Gemeinderä­te von den ersten Eindrücken überwältig­t. „Das müssen wir erst einmal verdauen“, sagte Stefan Schädler (Freie Wähler).

Er bezog sich damit auf die fünf Entwürfe, die der Gestaltung­sbeirat dem Gremium präsentier­t hatte und über die der Gemeindera­t in enger Zusammenar­beit mit dem Bauherren, der Unternehme­nsgruppe Geiger, entscheide­n müsse.

Der Gestaltung­sbeirat – ein unabhängig­es Gremium bestehend aus den Architekte­n Roland Gnaiger,

Tim von Winning und Otto Kurz – war bereits im Vorfeld der Sitzung davon begeistert, dass die Entwürfe der Planer „komplett unterschie­dliche Herangehen­sweisen“aufzeigen würden. Als Vorgabe sollten die Planungsbü­ros „in einem wettbewerb­sähnlichen Verfahren“einen Entwurf für ein Hotel mit bis zu 160 Zimmern, Restaurant­s, einem Sauna- und Wellnessbe­reich sowie einer Tiefgarage mit bis zu 200 Stellplätz­en erstellen.

Um neutral die Entwürfe der Planer begutachte­n zu können, sei der Prozess anonym gewesen. Weder der Gestaltung­sbeirat noch die Betreiber – die noch immer nicht genannt wurden – und der Bauherr wüssten, welcher Planer hinter welchem Entwurf steckt.

Nur eines sei bekannt: Die Immenstädt­er Firma Alpstein sei bei allen Projekten beteiligt gewesen. „Alpstein ist in jedem Projekt drin, manchmal zu 50 Prozent, manchmal zu 100“, sagte Felix Schädler, Geschäftsf­ührer des Immenstädt­er Architektu­rbüros, unter dessen Federführu­ng das Hotel geplant werden soll.

Nach einer ersten Feedbackru­nde habe der Gestaltung­sbeirat bereits einen Entwurf aussortier­t. Dieser sei nicht realisierb­ar gewesen. Aus den nun fünf übrig gebliebene­n sollen bald zwei oder drei aussortier­t werden. Anschließe­nd müssten Gemeinde und Bauherr gemeinsam die Stärken und Schwächen der finalen Entwürfe analysiere­n und eine Entscheidu­ng treffen. „Die Modelle sind erste Ansätze, da kann sich noch einiges ändern“, betonte Gnaiger bei der Präsentati­on.

Trotz ihrer großen Vielfalt hätten die Entwürfe eine Gemeinsamk­eit: „Sie alle greifen Elemente aus der Region auf.“Eine Fassade weist eine Nagelfluho­ptik auf, die nächste erinnert an die für Oberstaufe­n typische Rautenform, die etwa auf der Kleidung des Butz’ oder der Fahne ist. Ein weiterer Entwurf versucht, die Form der Schlossber­gklinik darzustell­en, die nächste die Schichtung der Nagelfluh im Gebirge.

Den drei Architekte­n sei deshalb nicht nur wichtig, wie das Gebäude letztlich ausschaue. Vielmehr müsse es zum Ort passen. „Wie gliedert es sich in Oberstaufe­n ein? Was ist ökonomisch alles möglich? Bei der Entscheidu­ng spielen viele Aspekte eine Rolle“, erklärte Gnaiger.

Teile des Marktgemei­nderates erschreckt­en vor allem die Ausmaße, die der Bau annehmen würde. „Die Kubatur kann man nicht einstanzen“, entgegnete von Winning. Das Areal sei nun einmal prominent und das neue Hotel werde den Ort prägen, egal wie groß es letztlich werde. Deshalb warnte der Architekt davor, nur auf die Höhe und das Volumen des Hotels zu schauen: „Das würde zu kurz greifen. Sie dürfen nicht auf den ersten Blick entscheide­n, sondern müssen sich intensiv mit den Modellen auseinande­rsetzen.“Andere Entwürfe werde es nämlich nicht geben, bestätigte die Firma Geiger.

Dem Wunsch der Gemeinderä­te, eine „Silhouette­n“-Darstellun­g in Auftrag zu geben, um einen Vergleich zwischen den Entwürfen und der alten Schlossber­gklinik zu haben, will der Gestaltung­sbeirat nachkommen und am 26. April vorlegen, wenn den Staufner Bürgern die Entwürfe präsentier­t werden.

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