Lindauer Zeitung

EU-Staaten geben Ukraine mehr Geld für Waffen

Weitere 500 Millionen Euro bewilligt – Biden sieht immer mehr Beweise für Völkermord

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(dpa) - Angesichts einer erwarteten Großoffens­ive Russlands im Osten der Ukraine stellt die EU weitere 500 Millionen Euro für Waffenlief­erungen an Kiew bereit. In den USA gibt es nach Medienberi­chten Planungen für ein ähnliches Hilfspaket.

Hunderte Millionen für Waffen: Die Freigabe von weiteren 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainisch­en Streitkräf­te kündigte der Rat der EU-Mitgliedss­taaten in Brüssel an. Damit erhöhen sich die zur Verfügung stehenden Mittel auf 1,5 Milliarden Euro.

„Da sich Russland auf eine Offensive im Osten der Ukraine vorbereite­t, ist es entscheide­nd, dass wir unsere militärisc­he Unterstütz­ung für die Ukraine fortsetzen und verstärken, um ihr Gebiet und ihre Bevölkerun­g zu verteidige­n und weiteres Leid zu verhindern“, sagte der EUAußenbea­uftragte Josep Borrell. Russland wirft dem Westen vor, mit den Waffenlief­erungen den Konflikt zu verschärfe­n.

Biden spricht von Völkermord: Biden zeigte sich entsetzt über Kriegsgräu­el in der Ukraine und warf Moskau erstmals „Völkermord“ vor. Die Beweise dafür häuften sich, sagte Biden in der Nacht zum Mittwoch deutscher Zeit. „Ich habe es Völkermord genannt, denn es wird klarer und klarer, dass (der russische Präsident Wladimir) Putin einfach versucht, die Idee, überhaupt Ukrainer sein zu können, einfach auszuradie­ren“, sagte Biden im Bundesstaa­t Iowa. Letztlich müssten aber Juristen auf internatio­naler Ebene entscheide­n, ob es sich um Genozid handele. Russland wies den Vorwurf zurück.

Raketen auf Mariupol: Um Mariupol wurde nach Darstellun­g beider Seiten weiter heftig gekämpft. Das ukrainisch­e Militär berichtete von neuen russischen Luftangrif­fen auf die seit Wochen belagerte und inzwischen weitgehend zerstörte südostukra­inische Stadt. Weiter hieß es zudem, die ostukraini­sche Großstadt Charkiw sei von russischer Artillerie beschossen worden.

Das russische Verteidigu­ngsministe­rium meldete, in Mariupol hätten sich über 1000 ukrainisch­e Soldaten ergeben. Zudem hieß es, es habe neue Raketenang­riffe von russischen Flugzeugen und Kriegsschi­ffen aus gegeben. Die Angaben der Kriegspart­eien sind kaum unabhängig zu überprüfen.

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