Verbraucherzentrale rät zur Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln
(dpa) - Immer mehr Menschen in Deutschland greifen laut einer neuen Umfrage zu Nahrungsergänzungsmitteln. Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) hatte innerhalb der vergangenen sechs Monate ein oder mehrere solcher Mittel gekauft, wie eine in Berlin veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverband zeigt. Nach einer Vorgängeruntersuchung verwendeten 2016 erst 35 Prozent Nahrungsergänzungsmittel. Ausschlaggebende Aspekte für den Kauf der Mittel waren der neuen Umfrage zufolge bei 67 Prozent der Käufer der Präparate die Inhaltsstoffe und bei 52 Prozent die damit verbundenen Gesundheitsaussagen. 68 Prozent stimmen der Aussage zu, dass die Behörden die Unbedenklichkeit der Mittel überprüfen sollten. Die Verbraucherzentrale forderte die Bundesregierung auf, Verbraucherinnen und Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken zu schützen und den Markt mit Nahrungsergänzungsmitteln strenger zu regulieren. Seit fünf Jahren betreiben die Verbraucherzentralen das Internetportal www.klartext-nahrungsergaenzung.de zum Thema. Das dort tätige Expertenteam meldete seither 250 Produkte an die Überwachungsbehörden – nach Hinweisen und Beschwerden von Verbraucherseite, wie es hieß. Besonders häufig warnten die Verbraucherzentralen demnach vor krebserregendem Ethylenoxid in pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln, vor unzulässigen Arzneisubstanzen, Salmonellen und zu hohen Dosierungen einzelner Inhaltsstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln – etwa zu viel Curcumin und Piperin in Kurkuma-Produkten. Diese könnten leberschädigend wirken.