Diese vier Tipps erleichtern das Bügeln
Es geht leichter mit viel Dampf und wenn man die Wäsche schon auf eine bestimmte Weise gewaschen hat
(dpa) - Es soll Menschen geben, die bügeln gerne. Abends zum Abschluss eines Tages, zum Runterkommen nach den anderen Arbeiten. Aber die meisten sind doch irgendwann genervt, wenn das Bügeln kein Ende zu nehmen scheint. Schafft man das nicht auch schneller und einfacher?
Tipp 1: Schonend waschen
Die Waschmaschine schleudert die Kleidung ordentlich durcheinander. Daher kann man sich auch durch die Einstellungen an der Waschmaschine etwas Arbeit am Bügelbrett sparen.
Modeberaterin Stephanie Grupe aus Tutzing rät: „Schleuderumdrehungen heruntersetzen.“Und die Trommel nicht ganz füllen. Oben sollte eine Handbreit Luft gelassen werden, damit die Wäsche nicht quetscht.
„Ein Löffel Soda, drei Esslöffel Essig oder Weichspüler helfen ebenso, weniger Falten zu produzieren“, sagt
Grupe. Je weicher die Stoffe werden, desto weniger muss man sie bügeln.
Und man sollte die Wäsche nach dem Waschgang sofort aus der Maschine nehmen. „Dann gut ausschlagen und glatt streifen“, rät Grupe. Denn jede Falte in der noch feuchten Wäsche setzt sich beim Trocknen fest.
Tipp 2: Luft beim Aufhängen Fasern werden auch weicher und biegsamer, wenn man sie bei viel Wind trocknet – ob im Trockner oder draußen an der frischen Luft. Das Badezimmer bietet sich noch aus anderen Gründen als guter Ort für die Wäsche an: „Der nach einer heißen Dusche aufsteigende Wasserdampf kann eine Bluse glätten“, sagt Martina Schäfer von der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Tipp 3: Mit Dampf bügeln Apropos Wasserdampf: Leicht feuchte Wäsche lässt sich am besten bügeln. Anderenfalls hilft ein Dampfbügeleisen oder eine Sprühflasche
mit Wasser, um der Wäsche beim Bügeln wieder Feuchtigkeit zuzuführen. „Ein Dampfbügeleisen, das 90 Gramm Dampf pro Minute ausstößt, reicht völlig, um Kleidung von nur einer Seite bügeln zu müssen“, sagt Schäfer. Gebügelt wird dann von vorne, empfindliche Stoffe werden auf links gedreht. Stephanie Grupe empfiehlt, Blusen und Hemden
aufzuknöpfen. „Als Erstes die kleinen Teile bügeln: Kragen, Schultersattel, Manschetten und von links die Knopfleiste“, lautet ihr Rat für die Reihenfolge. „Dann die Flächen: Ärmel, Rückseite und zum Schluss die Vorderseite.“
Tipp 4: Nur bügeln, was rausguckt
Auch wenn es mancher noch anders gelernt hat: Socken und Unterwäsche müssen nicht gebügelt werden, sie glätten von selbst am Körper. Das gilt auch für eng anliegende T-Shirts, Leggins und andere Unterbekleidung.
Stephanie Grupe sagt sogar: „Wer weiß, dass er den ganzen Tag Blazer trägt, muss bei Bluse und Hemd darunter nur das bügeln, was herausschaut: der Kragen, die Manschetten, die Knopfleiste.“Um gut auszusehen, empfiehlt die Modeexpertin, aber grundsätzlich schon auf faltenfreie Oberbekleidung zu achten.
Wer rasch ein paar Falten loswerden will, kann auch mit einem Steamer arbeiten, sagt Grupe. „Statt sie zu waschen, werden nur kurz getragene Kleidungsstücke mit feinem, heißen Dampf bestäubt.“Bei Viskose-Tops mit Drapierung oder Fältelung könne sich dies sehr lohnen.
„Nach dem Bügeln muss die Wäsche etwas ausdampfen, bevor man sie in den Kleiderschrank legt“, sagt Martina Schäfer. Denn es befindet sich noch Restfeuchte im Stoff.
Es gibt Kleidungsstoffe, die man gar nicht oder kaum bügeln muss. „Natürliche Stoffe wie Baumwolle und Leinen knittern mehr als chemische Fasern wie Polyester und Polyamid“, erklärt die Modeberaterin Stephanie Grupe. Eine Ausnahme bildet Wolle: „Schurwolle, Mohair oder Kaschmir gelten als formbeständig.“
Um die verschiedenen Vorteile der Fasern zu kombinieren, sind viele Mischgewebe auf dem Markt. Ein hoher Anteil an Kunstfasern bedeutet ebenfalls, weniger bügeln zu müssen. Als Beispiele nennt Grupe Elasthan und Spandex, die Textilien dehnbarer machen. Zellulose wird für Viskosestoffe verwendet und knittert stark. In Lyocell entwickelt der Rohstoff deutlich weniger Falten. Einen Unterschied machen auch gestrickte und gewirkte Stoffe. „Sie sind wegen ihrer Elastizität knitterärmer als gewebte Ware“, erklärt Martina Schäfer von der Gesellschaft für Hauswirtschaft. (dpa)