„Lindauer Geschichte nicht nur im Museum erhalten“
Ich habe das besagte Haus mit dem Fahrrad zufällig gesehen und festgestellt, dass man so ein Haus nicht einfach platt machen darf. In Lindau wird jedem Bauherrn penibel genau jeder zu pflanzende Baum und sonstige Vorgaben gemacht. Solche geschichtsträchtigen Häuser wie diese, gehören erhalten und nicht abgerissen. Vor kurzem hat ein Gast gesagt: „Jetzt wird das schöne Gebäude am Reutiner Bahnhof abgerissen“. Das ist nur ein Beispiel.
In Lindau reißt man Geschichte ab und an selber Stelle entstehen auf den millimetergenau nach Abstand zum Nachbar gerade noch vertretbare Flachdachbauten. Die alten Häuser hatten auch blühende Vorgärten, die den Insekten genügend Nahrung gaben. Bei den Neubauten wird nur zugepflastert und statt Grün werden pflegeleichte Steinchen verbaut. Ich denke der Gestaltungsbeirat sollte
Ihre Redaktion da auch konsequenter durchgreifen. Es geht auch nicht immer darum, ob etwas Denkmal ist, sondern um den Erhalt verschiedener Epochen. Gutes Beispiel dafür ist Friedrichshafen. Nach dem Krieg wurde alles neu aufgebaut. Da sind keine Zeitepochen mehr erkennbar.
Was haben wir und unsere Gäste von den Einheitsflachdachbauten, die meist an den Meistbietenden verkauft werden und wo das halbe Jahr die Rollläden dicht sind. Wir verunstalten unsere Stadt und die Vielfaltaltes und junges Bauen geht verloren. Die Schneiderhäuser sind als Freilichtmuseen zu betrachten, die von außen von jedem bewundert werden können. Wir sollten Lindauer Geschichte nicht nur im Museum erhalten. Es geht nicht immer darum was andere sagen. Die Stadt muss auch selbst etwas entscheiden. Das macht eine Stadt lebens- und liebenswert.