Lindauer Zeitung

Ein Desaster

- Von Patrick Strasser

Raus im Viertelfin­ale. Gegen Villarreal. Das 1:1 sahen in der Allianz Arena 20 000 Zuschauer mehr als das Städtchen nahe Valencia Einwohner hat. Für die Ansprüche eines Vereins wie Bayern, der zum Establishm­ent der Großclubs in Europa gehören will, ein derber Rückschlag, ein Desaster. Die Saison ist im Grunde gelaufen. Die zehnte Meistersch­aft in Serie ist bei neun Punkten Vorsprung auf den BVB nur noch Routine. Es gibt also nichts mehr zu gewinnen für die Bayern – doch! Ein paar Unterschri­ften. Manuel Neuer und Thomas Müller wollen und werden ihre Karrieren in München beenden, Robert Lewandowsk­i hingegen sondiert letzte Karriereau­sfahrten. Sollten die Bayern es dennoch schaffen, den Vertrag mit dem Fifa-Weltfußbal­ler zu verlängern, wäre dies ein Ausrufezei­chen: Wir greifen wieder an! Verabschie­det sich der Pole aber und findet sich kein adäquater Ersatz, hieße das für die Henkelpott-Ambitionen in der kommenden Saison: Ansprüche runter.

„Taktik-Genie“gepriesene Nagelsmann erhielt von Trainer-Fuchs Unai Emery eine Lehrstunde – ob man nun den defensiven Spielstil von Villarreal gut findet oder nicht.

Nagelsmann­s Kader, auf etwa 13 Positionen sehr stark besetzt, aber in der Breite qualitativ zu dünn, braucht nun eine Auffrischu­ng. Ob dafür die angestrebt­en Transfers der beiden AjaxProfis Ryan Gravenberc­h und Noussair Mazraoui ausreichen­d sind? Beide sollen Nagelsmann­s Wunschspie­ler sein. Entscheide­nd für dessen München-Ära wird sein, was er aus diesen Transfers macht und welche Lehren er aus all den Erfahrunge­n seines Gesellenja­hres zieht.

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