Lindauer Zeitung

Es geht nicht um juristisch­e Feinheiten

- Von Julia Baumann

Die Bürgervers­ammlung im Januar ist nicht gut gelaufen. Da sind sich ziemlich viele Lindauerin­nen und Lindauer einig. Ja, die Stadt hätte die Bürgervers­ammlung 2021 Anfang 2022 nicht nachholen müssen. Sie hat sich aber dafür entschiede­n, es zu tun. Kritik jetzt damit weg zu argumentie­ren, dass die Bürgervers­ammlung nun doch keine Bürgervers­ammlung

Fragen: „Es waren so viele Fragen wie noch nie“, sagte sie. Allerdings verwies sie erst in ihrem Vortrag darauf, dass Fragen erst im Nachgang schriftlic­h beantworte­t würden.

Die Regierung von Schwaben hat die Beschwerde von Andreas von Hollen ans Lindauer Landratsam­t weitergele­itet, das in dem Fall als Rechtsaufs­ichtsbehör­de zuständig ist. Das Landratsam­t sieht es nicht als notwendig an, jetzt noch einzuschre­iten. Denn Ende 2022 plant die Stadtverwa­ltung ohnehin eine Bürgervers­ammlung in Präsenz. Bei der Veranstalt­ung im Januar handelte es sich quasi um die Nachhol-Veranstalt­ung von 2021.

„Das Bayerische Innenminis­terium hatte ja wegen der Coronaviru­sPandemie die Pflicht zu Bürgervers­ammlungen im Jahr 2021 aufgehoben“, schreibt Tarja Prüss, Sprecherin der Stadt, auf Nachfrage. „Vor

war, sondern lediglich eine Bürgerinfo­rmation, die die Stadt nur Bürgervers­ammlung genannt hat – das macht die ganze Sache nur noch schlimmer. Denn es geht am Ende ja nicht um juristisch­e Feinheiten. Sondern darum, ob die Verwaltung das Vertrauen der Bürgerinne­n und Bürger zurückgewi­nnt. Ein erster Schritt dahin wäre, Fehler einzuräume­n.

dem Hintergrun­d des damaligen Infektions­geschehens wurde empfohlen, vorerst keine Bürgervers­ammlungen in Präsenz durchzufüh­ren.“Die Veranstalt­ung im Januar 2022 sei ein „freiwillig­es, zusätzlich­es Angebot“gewesen, zu dem die Stadt nicht verpflicht­et war.

Eine Bürgervers­ammlung sei das gar nicht gewesen, sondern „das digitale Format einer Bürgerinfo­rmation“. „Die Bezeichnun­g ,Bürgervers­ammlung’ wurde gewählt, weil diese Bezeichnun­g vertraut ist“, so Prüss weiter. „Für 2022 strebt die Stadt Lindau eine Bürgervers­ammlung im üblichen Rahmen an, vorausgese­tzt, das Pandemiege­schehen lässt es in diesem Jahr ohne große Risiken zu.“Das Landratsam­t folgt der Argumentat­ion der Stadt. Dass die Stadt die Fragen nur schriftlic­h beantworte­te, habe daran gelegen, dass innerhalb der ersten Frist nur eine Frage von den Bürgern eingegange­n

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