Ein sehr guter Jahrgang
Die Spieler der Ravensburg Towerstars der DEL2-Saison 2021/22 in der Einzelkritik
- Den Kader der Ravensburg Towerstars der DEL2-Saison 2021/22 im Rückspiegel zu bewerten, fällt prinzipiell recht leicht. Insgesamt war es ein sehr guter Jahrgang, der eine herausragende Hauptrunde spielte – die beste der Clubgeschichte –, starke Play-offs folgen ließ und erst im Finale deutlich an den aufstiegswilligen Löwen Frankfurt scheiterte. Seit der Saisonabschlussfeier ist weitestgehend geklärt, wem die Fans auch in der kommenden Spielzeit zujubeln dürfen. Einige Stammkräfte bleiben den Towerstars treu, doch es gibt auch schmerzhafte Abschiede wie die von Kapitän Vincenz Mayer und David Zucker, zudem werden Kilian Keller, Georgiy Saakyan, Martin Hlozek und Alexander Dosch die Ravensburger verlassen. Die Einzelkritik:
Die Goalies
Jonas Langmann: Den Status als klare Nummer 1 bestätigte er mit regelmäßig starken Leistungen. Ganz abzustellen vermochte er die eine oder andere Unsicherheit aber nie. In den Play-offs stark, nur Frankfurts Jake Hildebrand war noch besser.
Enrico Salvarani: Aus Freiburg gekommen. Gab einen wunderbaren Backup-Goalie, klagte nie über dieser Rolle, zumindest nicht öffentlich. Verpasste die Play-offs wegen einer gebrochenen Hand.
Nico Wiens: Mit 16 Jahren durfte er als Salvarani-Ersatz schon Play-offLuft schnuppern, blieb aber ohne Eiszeit. Während der Saison auch an den Kooperationspartner ECDC Memmingen in die Oberliga Süd verliehen. wie sehr Verteidiger erst ist, als er einen Puck am Boden liegend mit dem Kopf abwehren wollte.
Denis Pfaffengut: Aus Kaufbeuren gekommen. Mit der Statur eines Kleiderschranks. Spielte eine ganz starke Saison, schmiss sich in jedes Scharmützel.
Tim Sezemsky: Großartige Entwicklung, hat seinen festen Platz in der Abwehr verdient. Kleiner Makel: Wurde letztlich doch nicht für die U20-WM nominiert.
Eric Bergen: Spielte fast keine Rolle bei den Towerstars, nachdem er noch in der Vorsaison nicht zuletzt in den Play-offs sehr wichtig gewesen war. Kam auf seine Eiszeit in Memmingen, spielt dort gerade um den Aufstieg.
Die Stürmer
Sam Herr: Kam aus Innsbruck als Führungsspieler, sofort Vizekapitän, zeigte früh seine überragenden Qualitäten, fand in Sarault einen genialen Sturmpartner in Reihe eins. Traf auch in den Play-offs fast in jedem Spiel, nur gegen Frankfurt nicht. Im letzten Spiel mit einem ganz seltsamen Schlittschuhtritt und einer frühen
Matchstrafe.
Charlie Sarault: Kam aus Dänemark. Fand in Herr einen genialen Sturmpartner in Reihe eins. Überzeugte vor allem als Vorlagengeber. Punktete in Hauptrunde und Playoffs so, wie es von einem Kontingentspieler erwartet wird.
Robbie Czarnik: Verriet auf der Abschlussfeier, dass er auch eine vierte Saison in Ravensburg spielen wird. Darauf dürfen sich alle freuen. Ihn weiter auf Schlittschuhen in der CHG-Arena zu sehen, ist auch aus ästhetischen Gründen ein Hochgenuss.
Josh MacDonald: Kam aus Dänemark. Vermutlich der schnellste Mann im Kader. Ihm fehlte lange eine Torquote, die eine Weiterverpflichtung rechtfertigen würde. In den Play-offs ging ihm der Knopf auf, das Visier war richtig eingestellt, die Pucks zischten nur so ins Netz. Der Lohn: Auf der Abschlussfeier wurde sein Verbleib bekanntgegeben.
Vincenz Mayer: Legende? Legende! 341 Spiele in sechs Jahren für die Towerstars, fünf Jahre davon als Kapitän. Er mit Pokal im Meisterjahr 2019 wird unvergessen bleiben. Ebenso
seine durchgehend vorbildliche, ruhige Art als Leader. Verließ das Ravensburger Eis in seinem letzten Spiel auf Arzt und Mitspieler gestützt – das Sprunggelenk brach bei einem unglücklichen Sturz. Bewegender Abschied bei der Schlussfeier. Nun geht’s beruflich beim Hauptsponsor weiter. Danke für alles, Herr Kapitän!
David Zucker: Legende? Legende! 261 Spiele in fünf Jahren, drei ZuckerTore für die Ewigkeit. In Spiel sechs gegen die Löwen Frankfurt schoss er die Towerstars fast im Alleingang zum Titel. Beim dritten Treffer fuhr er zackig in Richtung Löwen-Fans – und rutschte vor ihnen jubelnd übers Eis. Bis zuletzt ein ganz wichtiges Element im Towerstars-Spiel, erzielte den letzten Treffer der Saison gegen Frankfurt. Verlässt den Club aus familiären Gründen, um künftig der tschechischen Heimat zu sein. Bewegender Abschied bei der Schlussfeier, den Tränen nah.
Andreas Driendl: Eine Gehirnerschütterung in den Play-offs 2020/21 gegen die Tölzer Löwen läutete das lange Ende bei den Towerstars ein. Stieg erst spät in die Saison ein, kam nie in Bestform, Corona beutelte ihn, er verpasste die Play-offs komplett.
Fabian Dietz: Kam von DEL-Meister Berlin. Geschäftsführer Heinrizi prophezeite, dass er die Überraschung der Saison werden könne. Sollte Recht behalten. Dietz lieferte sehr gut ab, überragend im Powerplay, bleibt langfristig in Ravensburg.
Vincent Hessler: Kam aus Bayreuth und wollte nach fast zweijähriger Verletzung einfach wieder Eishockey spielen. Dieser Wunsch erfüllte sich. Hat viel dafür getan, dass die Towerstars länger auf ihn setzen sollten.
Georgiy Saakyan: Kam aus Freiburg. Zeigte sofort große Leistungen, am Anfang mit Mayer und Zucker in einer Paradereihe. Je länger die Saison dauerte, desto weniger traf er aber. Zum nächsten Schritt reicht es aber trotzdem, die DEL ruft.
Alexander Dosch: Nach zwei Jahren geht es für ihn bei den EV Lindau Islanders in der Oberliga weiter. Blieb ein Spieler für die hinteren Reihen, zeigte dort aber immer wieder, dass großes Potenzial in ihm steckt.
Martin Hlozek: Kam als bester Jungprofi aus Peiting nach Ravensburg, wo die Erwartungshaltung entsprechend war. Eine prägende Rolle hatte er aber nie. Wechselt zu den Dresdner Eislöwen.
Nickolas Latta: In Weiden rausgeflogen, in Ravensburg gern aufgenommen.
Louis Latta: In Weiden rausgeflogen, in Ravensburg gern aufgenommen.
Kreisliga A2, 23. Spieltag:
TSG Ailingen II – TSV Neukirch 1:1 (1:1). – Tore: 0:1 Ruschka (4.), 1:1 Schwarzenbacher (22.).
TSV Schlachters – SGM HENOBO 3:0 (2:0). – Tore: 1:0 Schäfer (2.), 2:0 Panowitz (45.), 3:0 Schiller (49., Elfmeter).
VfB Friedrichshafen II – SGM Fischbach/ Schnetzenhausen 2:1 (2:0). – Tore: 1:0, 2:0 Di Leo (16., 34.), 2:1 Bisleruck (73.) – Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für den VfB (77.).
FV Langenargen – FC Dostluk 1:6 (0:3). – Tore: 0:1, 0:2 Fil (13., 31.), 0:3, 0:4 Konuskan (43., 55.), 0:5 Budakoglu (63.), 1:5 Porstner (85.), 1:6 Aykan (89.).
SV Tannau – SV Ettenkirch 0:2 (0:0). – Tore: 0:1 Stockmann (50.), 0:2 Gradascevic (69.).
SpVgg Lindau – TSV Tettnang 0:4 (0:2). – Tore: 0:1 Rainbow (20.), 0:2 Zimmermann (45., Elfmeter), 0:3 Sprenger (67.), 0:4 Zimmermann (77., Elfmeter).
SV Oberteuringen – TSV Eriskirch 1:0 (0:0). – Tor: 1:0 Corbet (75.).
Kreisliga B3, 23. Spieltag:
TSV Bodnegg – FV Bad Waldsee 1:0 (1:0). – Tor: 1:0 Biesenberger (33.).
TSB Ravensburg – SV Weißenau 5:1 (2:1). – Tore: 0:1 Meholli (3.), 1:1 Dauti (11., Elfmeter), 2:1 Hoti (44.), 3:1 Dauti (57.), 4:1 Gashi (59.), 5:1 Jerg (69.).
SC Bürgermoos – SC Michelwinnaden 2:2 (0:0). – Tore: 0:1 Fluhr (70.), 0:2 Jaiteh (74.), 1:2 Kreis (78.), 2:2 Jakob (85.).
FC Kosova Weingarten –SGM Hege/ Nonnenhorn/Bodolz III 3:1 (1:0). – Tore: 1:0 Sopi (5.), 2:0 Terstenov (65.), 3:0 Shala (76.).
SV Horgenzell – SV Kehlen II 2:2 (2:1). – Tore: 0:1 Kara (4.), 1:2 Haag (35.), 2:1 Schmid (45.), 2:2 Buchmüller (55.).
SC-FC Friedrichshafen – SV Schmalegg 0:0. – Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für SV Schmalegg (90.+7).
Spfr Friedrichshafen – SV Alttann 6:0 (2:0). – Tore: 1:0 Serin (3.), 2:0 Salcinovic (32.), 3:0, 4:0, 5:0, 6:0 Baki (59., 63., 76., 90.+1).