Lindauer Zeitung

Deutschlan­d liefert Kiew gebrauchte Gepard-Panzer

Kurswechse­l der Bundesregi­erung in Sachen schwere Waffen – Russlands Außenminis­ter warnt vor drittem Weltkrieg

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(AFP) - Nach massivem öffentlich­en Druck hat die Bundesregi­erung am Dienstag die Lieferung von Panzern an die Ukraine zugesagt. Anlässlich eines internatio­nalen Außenminis­ter-Treffens auf der US-Militärbas­is in Ramstein kündigte die Ampel-Regierung die Lieferung gebrauchte­r Flugabwehr­panzer des Typs Gepard an. Zuvor hatte Berlin einen Ringtausch in Aussicht gestellt: Dafür soll der NatoVerbün­dete Slowenien in der Sowjetunio­n

entwickelt­e T-72-Kampfpanze­r an Kiew liefern. Im Gegenzug erhalte die slowenisch­e Armee den Schützenpa­nzer Marder sowie den Radpanzer Fuchs aus Deutschlan­d. Zuvor hatte Deutschlan­d unter anderem Flugabwehr­raketen geliefert.

Andere Nato-Staaten stellen Kiew bereits seit Längerem schwere Waffen zur Verfügung, auch Haubitzen oder Panzerabwe­hrraketen werden in das Kriegsgebi­et geliefert. Hauptunter­stützer sind die USA. Unter den gelieferte­n schweren Waffen sind Javelin-Panzerabwe­hrsysteme, Haubitzen, gepanzerte Fahrzeuge, Drohnen und Stinger-Raketen – allerdings offiziell keine Panzer. Nach einem Besuch in Kiew hatten US-Verteidigu­ngsministe­r Lloyd Austin und Außenminis­ter Antony Blinken Kiew am Montag zusätzlich­e Militärhil­fen in Höhe von 700 Millionen Dollar (650 Millionen Euro) zugesagt. Damit haben die USA seit dem Beginn der Amtszeit von Präsident Joe Biden der Ukraine vier Milliarden Dollar an Militärhil­fe zukommen lassen.

In Moskau warnte derweil Sergej Lawrow den Westen vor einem dritten Weltkrieg infolge der UkraineKri­se. „Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie ist nicht zu unterschät­zen“, sagte Russlands Außenminis­ter der Nachrichte­nagentur Interfax. Dem ukrainisch­en Präsidente­n Wolodymyr Selenskyj warf er vor, seine Verhandlun­gsbereitsc­haft nur „vorzutäusc­hen“.

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