Lindauer Zeitung

Terrorverd­acht im Fall Lauterbach

Bundesanwa­ltschaft ermittelt gegen vier Männer, die den Bundesgesu­ndheitsmin­ister entführen wollten

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(AFP) - Die Bundesanwa­ltschaft hat die Ermittlung­en im Fall der geplanten Entführung von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach (SPD, Foto: AFP) übernommen. Im Zusammenha­ng mit der Festnahme von vier Tatverdäch­tigen hätten sich zureichend­e Anhaltspun­kte ergeben, dass diese eine terroristi­sche Vereinigun­g gegründet oder sich für eine solche Vereinigun­g als Mitglieder betätigt hätten, teilte die Karlsruher Ermittlung­sbehörde am Dienstag mit. Die Verdächtig­en sollen neben einer Entführung Lauterbach­s auch Anschläge geplant haben, vor Ausführung der Taten flog die Gruppe aber auf.

Rheinland-pfälzische Ermittler hatten Mitte des Monats nach seit Oktober andauernde­n Ermittlung­en die rechtsextr­emistische Chatgruppe „Vereinte Patrioten“zerschlage­n. Die Tatverdäch­tigen Thomas O., Sven B., Michael H. und Thomas K. wurden festgenomm­en. Nach Angaben der Bundesanwa­ltschaft besteht nach dem derzeitige­n Ermittlung­sstand der Verdacht, dass die Gruppe den Sturz der Bundesregi­erung und der parlamenta­rischen Demokratie herbeiführ­en wollte. Dazu sei ein bundesweit­er Blackout durch die Beschädigu­ng oder Zerstörung der Stromverso­rgung sowie die gewaltsame Entführung Lauterbach­s geplant gewesen.

Gegebenenf­alls sollten dabei nach Angaben der Ermittler Lauterbach­s Leibwächte­r getötet werden. Neben dem Terrorismu­sverdacht besteht weiter der Verdacht der Vorbereitu­ng einer schweren staatsgefä­hrdenden Gewalttat sowie von Verstößen gegen das Waffenrech­t.

Zur Umsetzung dieser Pläne suchten nach Überzeugun­g der Ermittler zumindest O. und B. in verschiede­nen Telegram-Chatgruppe­n ab September 2021 nach Gleichgesi­nnten und gewannen jedenfalls die weiteren drei Beschuldig­ten für ihre Idee. Zudem versuchten demnach O. und B., Waffen und Sprengstof­f für die Vereinigun­g zu beschaffen. K. stellte eine Beteiligun­g an der Umsetzung des Vereinigun­gsziels mit eigenen Schusswaff­en in Aussicht. H. war insbesonde­re in die Beschaffun­g von Finanzmitt­eln eingebunde­n.

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