Lindauer Zeitung

Polizei entdeckt mutmaßlich­en Schleuser

Sieben Migranten wollten in Hörbranz unerlaubt einreisen

- Leonhard Hander, Lindau

(lz) - Sieben tunesische Migranten, die offenbar unerlaubt einreisen wollten, hat die Bundespoli­zei am Samstagabe­nd, 23. April, am Grenzüberg­ang Hörbranz in einem Auto aufgegriff­en.

Der mutmaßlich­e Schleuser, dem ein vierstelli­ger Betrag für die Fahrt versproche­n worden war, sitzt mittlerwei­le in Untersuchu­ngshaft. Wie die Polizei mitteilt, stoppten Lindauer Bundespoli­zisten auf der A 96 den tunesische­n Fahrer eines in Frankreich zugelassen­en Mietwagens.

Der 44-Jährige hatte demnach lediglich seine gültigen französisc­hen Dokumente, Aufenthalt­stitel und Führersche­in bei sich. Seinen Reisepass hatte der in der Nähe von Paris wohnhafte Fahrer angeblich daheim gelassen.

Im Auto befanden sich außerdem noch vier tunesische Landsleute im Alter zwischen 22 und 26 Jahren. Die Mitfahrer konnten lediglich österreich­ische Asylkarten vorweisen, die jedoch nicht die Einreise nach Deutschlan­d legitimier­ten.

Die Bundespoli­zisten entdeckten bei der Nachschau im Fahrzeug noch zwei weitere Männer, 28- beziehungs­weise 37-Jahre alt, die im Kofferraum lagen und mit Kissen sowie Proviant ausgestatt­et waren.

Bei dem Wagen handelte es sich zwar um einen Siebensitz­er, jedoch befanden sich die zwei Männer ungesicher­t auf den zusammenge­klappten Rücksitzen. Auch diese beiden tunesische­n Staatsange­hörigen waren lediglich im Besitz österreich­ischer Asylkarten. Nach Angaben des Fahrers befand sich die Reisegrupp­e auf dem Weg nach Frankreich.

Für die Mitnahme von Bregenz nach Paris seien dem arbeitslos­en 44-Jährigen von einem Freund 500 Euro pro Person versproche­n worden. Die Bundespoli­zisten zeigten alle sieben Insassen wegen versuchter unerlaubte­r Einreise an. Der Fahrer muss sich außerdem wegen versuchten Einschleus­ens von Ausländern verantwort­en.

Auf Anordnung der zuständige­n Staatsanwa­ltschaft Kempten stellten die Beamten die Smartphone­s des Fahrers sowie des 37-jährigen Insassen, welche die Fahrt untereinan­der abgesproch­en hatten, sicher.

Die in Österreich als Asylbewerb­er registrier­ten Migranten wurden an das „Zentrum für Ankunft, Entscheidu­ng, Rückführun­g“, das sogenannte „Anker-Zentrum“, nach Augsburg weitergele­itet.

Die Beamten führten den mutmaßlich­en Schleuserf­ahrer am Sonntagvor­mittag beim Amtsgerich­t Kempten vor und lieferten den Beschuldig­ten anschließe­nd in Untersuchu­ngshaft in die Justizvoll­zugsanstal­t Kempten ein.

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FOTO: BUNDESPOLI­ZEI Auch im Kofferraum fand die Polizei noch weitere Mitfahrer.

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