Allgäuer Festwoche in Kempten mit Wirtschaftsausstellung geplant
Das Programm soll auf kleinerer Fläche stattfinden – „Wichtiger Dreiklang aus Wirtschaftsmesse, Kulturtage und Heimatfest“
- Jetzt also doch: Die Allgäuer Festwoche soll auch in diesem Jahr mehr als nur ein Volksfest sein. Entgegen jüngster Pläne will die Stadt nun wenigstens eine kleine Wirtschaftsausstellung anbieten. Das ist aber nicht alles – allmählich wird das Alternativkonzept insgesamt konkreter.
Nach all dem Wirbel um die diesjährige Veranstaltung können Festwochen-Fans jedenfalls aufatmen. Das, was die Stadt für den 13. bis 21. August plant, klingt mittlerweile wieder mehr nach dem, was man aus den Jahren vor der Corona-Pandemie kennt. Wie berichtet, hatte die Stadt die Wirtschaftsausstellung im März abgesagt. Der Grund: Für die Messehallen gebe es keine Zelte. Anschließend erklärten die drei Wirte von Stift- und Festzelt, dass sie nicht teilnehmen wollen. Nach kontroversen Diskussionen und Kritik an ihrer Arbeit bat vergangene Woche schließlich Festwochen-Chefin Martina Dufner Oberbürgermeister Thomas Kiechle um eine Versetzung. In diesem Jahr organisiert sie mit ihrem Team die Kemptener Traditionsveranstaltung aber noch einmal – unterstützt unter anderem von Michaela Waldmann, bei der Stadt für die Wirtschaftsförderung zuständig, und von Stefanie Schmitt, Leiterin Kempten Tourismus.
Nach all dem Wirrwarr blieb bislang offen, wie die Veranstaltung heuer überhaupt aussehen soll. Am
Donnerstag schrieb die Stadt nun Aussteller an. In der E-Mail, die neben Kiechle auch Zweiter Bürgermeister Klaus Knoll und Hans-Peter Hartmann, Festwochen-Beauftragter im Stadtrat, unterschrieben haben, ist nun wieder vom „wichtigen Dreiklang Wirtschaftsmesse, Kulturtage, Heimatfest“die Rede.
Das Festgelände erstreckt sich demnach über den Stadtpark, den Königsplatz mit Markthalle und den Linggpark. Die Salzstraße bleibt dieses Mal also Festwochen-frei. Etwa 3000 Quadratmeter Hallenflächen und Außengelände stehen nach Angaben aus dem Rathaus für die Wirtschaftsmesse zur Verfügung – bei der jüngsten Festwoche im Jahr 2019 waren es noch 15.400 Quadratmeter vermietete Messefläche. „Regionale Partner, Thementage und Sonderschauen vervollständigen das Angebot“, kündigen Kiechle, Knoll und Hartmann im Namen des Festwochen-Teams an. Die Wirtschaftsausstellung werde täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet sein, das Abendprogramm laut Knoll bis Mitternacht. Die Aussteller präsentieren ihre Waren zum Teil unter freiem Himmel, zum Teil in den angrenzenden Gebäuden wie der Markthalle. Aber es gibt nun doch wieder Zelthallen – allerdings kleinere, die auch momentan verfügbar sind.
Mit drei Gastronomen laufen Knoll zufolge aktuell „finale Gespräche“. Sie sollen die Besucherinnen und Besucher voraussichtlich auf 4500 Quadratmetern bewirten.
„Auch die Kultur kommt nicht zu knapp“, kündigt Knoll an. Eine Bühne sei fix eingeplant, Musikkapellen, Bands und weitere Kulturschaffende werden auftreten. Ebenso werde das insbesondere bei Familien so beliebte Lichterfest wieder stattfinden. Schausteller und Fahrgeschäfte ergänzen das Programm.
Zwar werde das Gelände auch in diesem Jahr mit einem Zaun abgesperrt, „um die Besucherströme besser zu lenken“, heißt es aus dem Rathaus. Doch der Eintritt koste nichts. „Die Stadt will die Festwoche dieses Jahr wieder haben, auch wenn die Kosten höher sind als sonst“, sagt dazu Festwochen-Beauftragter Hartmann, der diese Entscheidung sehr begrüßt. Er äußert sich überdies „völlig erleichtert“darüber, dass sich nun doch ein attraktives AlternativProgramm abzeichnet. „Das geht jetzt in die richtige Richtung.“Hartmann lobt das Organisationsteam, das unter Hochdruck und mit vollem Einsatz an der Festwoche 2022 arbeite. Sein Wunsch: „Es würde mich freuen, wenn alle mit Dirndl oder Lederhosen kommen, damit es wieder eine richtige Festwoche gibt.“
Die Allgäuer Festwoche ist vom 13. bis 21. August in Kempten. Aussteller können sich nun bis zum 8. Mai bewerben. Vier Tage zuvor, am 4. Mai, trifft sich der Werkausschuss zu einer Sondersitzung. Einziges Thema: das Festwochen-Alternativprogramm.