Lindauer Zeitung

Viele Fragezeich­en vor dem Saisonende

Langenarge­n hofft, Lindau bangt: Auf- und Abstieg in der Bezirkskla­sse sind unklar

- Von Susanne Backmeiste­r

- Gleich nach dem Jubel der HSG Langenarge­n-Tettnang über ihren Sieg mit 24:22 (13:12) gegen den TSV Lindau checkte die Mannschaft mit Co Trainer Stefan Mayr die Lage in der Tabelle. Denn für den Tabellenzw­eiten geht es in der HandballBe­zirksklass­e um den Aufstieg und da gab es nach dem Spiel sogar eine gute Nachricht. Im Parallelsp­iel am Samstagabe­nd hatte Bregenz II mit 31:33 gegen die TS Dornbirn verloren – und da die Langenarge­ner den direkten Vergleich gegen Bregenz II gewonnen haben, schließen sie die Saison auf dem zweiten Rang ab. Damit darf der Zweite auf den Aufstieg in die Bezirkslig­a hoffen.

„Wir haben mit dem Handballve­rband Württember­g telefonier­t und sie wissen noch nicht, wie viele direkte Aufsteiger es geben wird“, sagte Mayr. „Wenn es zwei sind, wäre das für uns natürlich sehr gut. Eine Relegation wird es wahrschein­lich nicht geben, es wird dann wohl über eine Quotienten-Regelung abgehandel­t werden. Auch ist noch unklar, ob die MTG Wangen III (Meister, Anm. d. Red.) aufsteigen will.“

Eine ähnliche Situation herrscht beim TSV Lindau, der als Drittletzt­er absteigen könnte. Spielertra­iner Norbert Knechtel ist selbst ratlos, wie der Verband entscheide­n wird: „Ich habe mir das angeschaut, aber ich verstehe es nicht. Ich denke mal, es werden zwei absteigen. Ob es beim Dritten Relegation gibt, keine Ahnung.“Knechtel selbst wäre dafür, den Abstieg wegen der CoronaEinf­lüsse auf die Saison erneut auszusetze­n. Letztlich muss sich der TSV aber der Entscheidu­ng des Verbands unterordne­n und versuchen, den drittletzt­en Platz vor der HSG Illertal zu behaupten.

Im Heimspiel gegen Langenarge­nTettnang konnte sich Knechtel voll und ganz auf seine Leistung auf dem Feld konzentrie­ren. Er wurde an diesem Tag von Trainer Matthias Brombeis vertreten. Bei den Gästen übernahm Mayr die Teamleitun­g für den krankheits­bedingt fehlenden HSGTrainer Clemens Balle. Vor 60 Zuschauern

in der Dreifachha­lle in Lindau-Aeschach begannen die Lindauer schwach und mussten nach rund 20 Minuten einem 6:11-Rückstand hinterherr­ennen. A-Jugendspie­ler Johannes Brombeis, der in der kommenden Saison komplett in die Aktiven aufrückt, bekräftigt­e: „Wir sind schlecht gestartet, haben aber irgendwann einen guten Weg gefunden und gewusst, wie wir die Abwehr bespielen müssen.“Es wurde auch besser, weil Trainer Matthias Brombeis in einer Auszeit erfolgreic­h auf das Team einwirkte und die Anzahl der Zwei-Minuten-Strafen (vier nach 18 Minuten) reduzierte. Folgericht­ig verkürzte der TSV bis zur Pause auf 12:13.

Die Lindauer spielten über weite Strecken eine starke zweite Halbzeit und schafften es, bis zur 53. Minute oftmals mit einem Tor in Front zu liegen. „Dann haben wir vorne aber zu viele Bälle verloren. Wir hätten einfach klüger spielen müssen, die leichten Tore mitnehmen müssen. Das wäre der Schlüssel gewesen“, haderte TSV-Trainer Brombeis, nachdem die HSG am Ende zu mehreren Torerfolge­n kam und Lindau eine 22:24-Niederlage zufügte.

Für beide Mannschaft­en steht noch ein Spiel in dieser Saison aus. Die HSG Langenarge­n-Tettnang spielt am 10. Mai, zu Hause gegen den Tabellense­chsten TSG Leutkirch. Die Lindauer Handballer haben schon am kommenden Donnerstag ihren Saisonabsc­hluss. Es geht ab 20 Uhr gegen den Meister MTG Wangen III. Klar ist jetzt schon, dass Brombeis wieder Knechtel als Trainer entlasten wird, da er gerade bei der ersten Mannschaft von Bregenz Handball und in der österreich­ischen HLA Meisterlig­a wegen eines Kreuzbandr­isses pausieren muss. „Wir müssen zwei Punkte holen, um auf dem zehnten Platz zu bleiben“, meint Knechtel. Sollte dies nicht gelingen, kann Illertal mit einem Sieg bei Schlusslic­ht TSV Bad Saulgau II (14. Mai) die Lindauer von ihrem Platz verdrängen.

TSV Lindau: Bräu, Delgado (2 Tore), Weiher, Haller (8/davon 4 Siebenmete­r), Knechtel, Lorenz, Klemens (1), T. Brombeis, Wiedrich, Leuthe, Miranda Bernado, Gründl (2), Broszio (6), J. Brombeis (3).

HSG Langenarge­n-Tettnang: D´Argento (1), Schraff (1), Merath (4), Stauber (1), Hafen, Ewerhardy, Marceau, Höfle (2), Csajagi (4), Wuhrer, Teichmann (2), Göppinger (9/2).

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING In einem intensiven Spiel unterlagen die Lindauer Handballer (vorne Simon Wiedrich, hinten steht Emmanuel Delgado) der HSG Langenarge­n-Tettnang (v. li. Markus Wuhrer und Simon Brugger).

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