Viele Fragezeichen vor dem Saisonende
Langenargen hofft, Lindau bangt: Auf- und Abstieg in der Bezirksklasse sind unklar
- Gleich nach dem Jubel der HSG Langenargen-Tettnang über ihren Sieg mit 24:22 (13:12) gegen den TSV Lindau checkte die Mannschaft mit Co Trainer Stefan Mayr die Lage in der Tabelle. Denn für den Tabellenzweiten geht es in der HandballBezirksklasse um den Aufstieg und da gab es nach dem Spiel sogar eine gute Nachricht. Im Parallelspiel am Samstagabend hatte Bregenz II mit 31:33 gegen die TS Dornbirn verloren – und da die Langenargener den direkten Vergleich gegen Bregenz II gewonnen haben, schließen sie die Saison auf dem zweiten Rang ab. Damit darf der Zweite auf den Aufstieg in die Bezirksliga hoffen.
„Wir haben mit dem Handballverband Württemberg telefoniert und sie wissen noch nicht, wie viele direkte Aufsteiger es geben wird“, sagte Mayr. „Wenn es zwei sind, wäre das für uns natürlich sehr gut. Eine Relegation wird es wahrscheinlich nicht geben, es wird dann wohl über eine Quotienten-Regelung abgehandelt werden. Auch ist noch unklar, ob die MTG Wangen III (Meister, Anm. d. Red.) aufsteigen will.“
Eine ähnliche Situation herrscht beim TSV Lindau, der als Drittletzter absteigen könnte. Spielertrainer Norbert Knechtel ist selbst ratlos, wie der Verband entscheiden wird: „Ich habe mir das angeschaut, aber ich verstehe es nicht. Ich denke mal, es werden zwei absteigen. Ob es beim Dritten Relegation gibt, keine Ahnung.“Knechtel selbst wäre dafür, den Abstieg wegen der CoronaEinflüsse auf die Saison erneut auszusetzen. Letztlich muss sich der TSV aber der Entscheidung des Verbands unterordnen und versuchen, den drittletzten Platz vor der HSG Illertal zu behaupten.
Im Heimspiel gegen LangenargenTettnang konnte sich Knechtel voll und ganz auf seine Leistung auf dem Feld konzentrieren. Er wurde an diesem Tag von Trainer Matthias Brombeis vertreten. Bei den Gästen übernahm Mayr die Teamleitung für den krankheitsbedingt fehlenden HSGTrainer Clemens Balle. Vor 60 Zuschauern
in der Dreifachhalle in Lindau-Aeschach begannen die Lindauer schwach und mussten nach rund 20 Minuten einem 6:11-Rückstand hinterherrennen. A-Jugendspieler Johannes Brombeis, der in der kommenden Saison komplett in die Aktiven aufrückt, bekräftigte: „Wir sind schlecht gestartet, haben aber irgendwann einen guten Weg gefunden und gewusst, wie wir die Abwehr bespielen müssen.“Es wurde auch besser, weil Trainer Matthias Brombeis in einer Auszeit erfolgreich auf das Team einwirkte und die Anzahl der Zwei-Minuten-Strafen (vier nach 18 Minuten) reduzierte. Folgerichtig verkürzte der TSV bis zur Pause auf 12:13.
Die Lindauer spielten über weite Strecken eine starke zweite Halbzeit und schafften es, bis zur 53. Minute oftmals mit einem Tor in Front zu liegen. „Dann haben wir vorne aber zu viele Bälle verloren. Wir hätten einfach klüger spielen müssen, die leichten Tore mitnehmen müssen. Das wäre der Schlüssel gewesen“, haderte TSV-Trainer Brombeis, nachdem die HSG am Ende zu mehreren Torerfolgen kam und Lindau eine 22:24-Niederlage zufügte.
Für beide Mannschaften steht noch ein Spiel in dieser Saison aus. Die HSG Langenargen-Tettnang spielt am 10. Mai, zu Hause gegen den Tabellensechsten TSG Leutkirch. Die Lindauer Handballer haben schon am kommenden Donnerstag ihren Saisonabschluss. Es geht ab 20 Uhr gegen den Meister MTG Wangen III. Klar ist jetzt schon, dass Brombeis wieder Knechtel als Trainer entlasten wird, da er gerade bei der ersten Mannschaft von Bregenz Handball und in der österreichischen HLA Meisterliga wegen eines Kreuzbandrisses pausieren muss. „Wir müssen zwei Punkte holen, um auf dem zehnten Platz zu bleiben“, meint Knechtel. Sollte dies nicht gelingen, kann Illertal mit einem Sieg bei Schlusslicht TSV Bad Saulgau II (14. Mai) die Lindauer von ihrem Platz verdrängen.
TSV Lindau: Bräu, Delgado (2 Tore), Weiher, Haller (8/davon 4 Siebenmeter), Knechtel, Lorenz, Klemens (1), T. Brombeis, Wiedrich, Leuthe, Miranda Bernado, Gründl (2), Broszio (6), J. Brombeis (3).
HSG Langenargen-Tettnang: D´Argento (1), Schraff (1), Merath (4), Stauber (1), Hafen, Ewerhardy, Marceau, Höfle (2), Csajagi (4), Wuhrer, Teichmann (2), Göppinger (9/2).