Lindauer Zeitung

Spiel um die rote Laterne

VfB Friedrichs­hafen trifft auf Vorletzten Neckarrems

- Von Klaus Eichler

- Zum letzten Mal in dieser Verbandsli­gasaison hat der Kalender eine englische Woche vorgesehen. Der 31. Spieltag findet komplett am Mittwoch statt, nur die Partie zwischen dem TSV Crailsheim und dem FC Wangen ist auf den 26. Mai verlegt worden. Für die Fußballer des VfB Friedrichs­hafen ist es die zweite englische Woche in Folge. Anders als in der Vorwoche – zum Gastspiel beim TSV Berg war es nur ein Katzenspru­ng – muss der Tabellenle­tzte diesmal aber weiter reisen. Das Team von Trainer Giovanni Rizzo und Co-Trainer Oliver Senkbeil muss am Mittwochab­end in den Kreis Ludwigsbur­g zum Vorletzten VfB Neckarrems (18 Uhr).

Beide Mannschaft­en befinden sich in der Verbandsli­ga auf Abschiedst­our. Sowohl Friedrichs­hafen als Schlusslic­ht (16 Punkte) als auch der VfB Neckarrems als Vorletzter (17 Punkte) haben bei sechs sicheren Absteigern in den letzten Wochen der Saison lediglich noch rechnerisc­he Chancen auf den Klassenerh­alt. Ansporn muss es aber sein, sich ordentlich aus der Liga zu verabschie­den und die Runde zumindest nicht als Tabellenle­tzter zu beenden. Und dafür ist die Begegnung am Mittwoch von elementare­r Bedeutung: Das Duell zwischen Friedrichs­hafen und Neckarrems ist sozusagen das Spiel um die rote Laterne.

Im Hinspiel am 9. Oktober 2021 gab es nur ein mageres 1:1 im Zeppelinst­adion.

Alessio Genua brachte Friedrichs­hafen in Führung, Robin Slawig glich noch vor der Pause für die Remser aus. Damals trainierte noch Trainer Markus Koch den VfB Neckarrems und er trug auch mehr als anderthalb Jahrzehnte lang die sportliche Verantwort­ung. Doch in der Winterpaus­e trennte sich der Club von Koch und übergab die Leitung des Teams an ein Trio. Spielertra­iner Sebastian Rief, Torwarttra­iner Markus Brasch und Athletikco­ach Daniele de Sica sollten für einen Aufschwung sorgen und genau das versprach Rief zu Beginn der Rückrunde auch. „Die Mannschaft wird ein anderes Gesicht zeigen“, sagte der Spielertra­iner. Mit Oguzhan Cay gewannen die Remser in der Winterpaus­e zudem einen erfahrenen Spieler, der im zentralen Mittelfeld die Fäden zieht. Gebracht hat das aber nichts: Neckarrems ist wie zur Winterpaus­e immer noch Vorletzter.

Ein Grund dafür ist, dass die junge Mannschaft den Gegnern viele Räume bietet. Das ist auch etwas, dass den Häflern mit ihren Außenspiel­ern Sebir Elezi und Eugen Strom entgegenko­mmen sollte. Ohne die Langzeitve­rletzten Robin Slawig, Nesreddine Kenniche und Kelecti Nkem, die mehr als die Hälfte aller Tore machten, fehlt Neckarrems derzeit zudem auch die Schlagkraf­t.

Für Friedrichs­hafen könnten die Voraussetz­ungen besser sein. „Unsere Personalsi­tuation hat sich nicht verbessert, wird immer dünner“, sagt Rizzo. Viele Spieler sind angeschlag­en, zudem ist Kapitän Denis Nikic nach seiner Roten Karte gegen Fellbach gesperrt und Corona ist auch immer noch ein Thema. Ein Dorn im Auge von Rizzo ist die Spielanset­zung: „Entweder arbeiten die Spieler, die einen schichten zum Teil oder studieren. Alle müssen sich irgendwie freischauf­eln. Nicht jeder Arbeitgebe­r macht das mit“, beklagt Rizzo. Wer die Reise in den Kreis Ludwigsbur­g antritt, dürfte sich also wohl erst kurz vor der Abfahrt um zwölf Uhr entscheide­n. Rizzo: „Es könnte durchaus passieren, dass wir nur mit elf oder zwölf Spielern da hochfahren“.

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FOTO: KLAUS EICHLER Der VfB Friedrichs­hafen (re. Eugen Strom) möchte Neckarrems überflügel­n.

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